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Doku: Umbau VJH für Bass
Satzmeister:
Hallo Ihr Lieben!
Ich bin der Max und spiele seit kurzem Bass. Bis jetzt noch trocken oder über Kopfhörer. Recht schnell war mir klar, der einzig wahre Klang ist der von Röhren. Da es für den Bass kaum kleine Röhrenverstärker gibt, habe ich mich bei Gitarrenverstärkern umgesehen, mir Gedanken gemacht, ob man die benutzen kann. Und so bin ich hier bei Euch im Forum gelandet. :)
Nun, der Valve Junior Head ist halt ein beliebtes Objekt und Member Bea hat mir als erstes Projekt diesen Vorgeschlagen und auch gleich schon einige Tipps und wichtige Informationen gegeben - Dafür ein dickes Dankeschön liebe Bea!
Da das mein erstes Projekt ist, möchte ich es für mich dokumentieren und auch Euch daran teilhaben lassen.
ich werde Euch hier berichten, was ich so vorhabe und was ich mache und wie es sich ausgewirkt hat.
ich freu mich über Rat, Kritik, Lob und jeglichen Beistand, aber auch einfach nur über Leser, die Spaß daran haben einem Anfänger "bei der Arbeit zuzuschauen".
Mein kleiner Chinese ist seit heute bei mir. Die Spedition wollte erst am Montag liefern - da habe ich kurzerhand bei denen abgeholt.
Der erste Eindruck ist sehr positiv, ich mag ihn!
Der zweite ist: Die rote Front muss weg!
So - also Bass und vom großen T "geliehene" Box angestöpselt und gehorcht. Mächtiges Brummen (Hiss)...
Okay, Halogenlicht samt Trafo aus - schon deutlich leiser.
Der Ton ist für einen Gitarrenamp schon ziemlich schön und satt und Zimmerlautstärke weit überschritten. :devil:
Ab Volume auf Mittag fängt er (Spieldynamik beachten...) sanft an zu verzerren, ab 3 Uhr kommt eigentlich nur noch Rotz.
Na gut, da ich einen Verstärker möchte, mit dem ich den Sound von Jack Bruce bei Cream einigermaßen reproduzieren kann, freut mich das. 8)
So, morgen wird er aufgeschraubt, begutachtet durch gemessen und alles aufgeschrieben.
Als erstes Bauteil wollte ich eigentlich den neuen AÜ (125DSE) verbauen, aber nach der Brummattacke überlege ich, ob ich dem zu aller erst auf den Grund gehen werde.
In diesem Zusammenhang stellt sich mir auch die Frage, welchen Einfluss die vom Gleichrichter auf Null abgeleitete negative Halbwelle hat.
vlt. mein erster Ansatzpunkt.
So, hier noch mein Projekt-stack.
Schönes Wochenende und bis morgen,
max
:guitar:
bea:
--- Zitat von: Satzmeister am 6.08.2010 21:52 ---Vorgeschlagen und auch gleich schon einige Tipps und wichtige Informationen gegeben - Dafür ein dickes Dankeschön liebe Bea!
--- Ende Zitat ---
Gerne geschehen.
--- Zitat ---Mächtiges Brummen (Hiss)...
Okay, Halogenlicht samt Trafo aus - schon deutlich leiser.
--- Ende Zitat ---
Eben. Hat mit dem Amp nichts zu tun. Auf welchem Pickup spielst Du denn? Der Steg-Pickup für sich allein sollte als Single Coil super empfindlich gegenüber Einstreuungen sein.
--- Zitat --- ich den Sound von Jack Bruce bei Cream einigermaßen reproduzieren kann, freut mich das. 8)
--- Ende Zitat ---
Auch wenn Du nen schönen bass hast - mit diesem Instrument wirst Du da ziemlich schlechte Karten haben. Bei Cream spielte Jack Bruce überwiegend einen Gibson EB-3. Dessen Konzept weicht so sehr von Deinem PJ-Bass ab (Mensur !!! und die beiden jeweils sehr speziellen Humbucker, und wohl eine ebenso spezielle Beschaltung - sein Instrument könnte mit der berüchtigten 8-Henry-Spule ausgestattet sein), dass es schwierig werden wird, mit nem Fender da ranzukommen. Außerdem wirst Du wohl zumindest eine 1x12-Zoll Box mit einem Lautsprecher benötigen, der ähnlich klingt wie die damalige Box.
Gugg mal hier:
http://www.jackbruce.com/2008/Gear/gear.htm
--- Zitat ---welchen Einfluss die vom Gleichrichter auf Null abgeleitete negative Halbwelle hat.
--- Ende Zitat ---
Ägypten?
Das Ding hat ne stinknormale Grätzbrücke als Gleichrichtung. Einer der beiden Ausgänge bildet zwangsläufig die Masse. Benötigt man, damit ein Strom fließen kann.
Was die Störgeräusche anbelangt, so könnte es abhängig von der Hausinstallation helfen, den Stecker mal andersrum in die Dose zu stecken. Es soll ja noch Hausinstallationen geben, in denen eine der beiden Phasen geerdet ist. Und wenn wirklich was von anderen Verbrauchern ins Netz einstreuen sollte, kann man mit Störschutzfiltern Abhilfe schaffen. Vorher aber mal das Gerät anderswo im Raum betreiben - manchmal streuen Leitungen aus der Hausinstallation in jedes (ältere) Gerät ein. Gerade Röhrengeräte mit ihrer hochohmigen Auslegung sind da vergleichsweise empfindlich, E-Gitarren ebenfalls.
LG
Bea
jacob:
Hi Max,
zur Deiner Info: HISS = Rauschen, HUM = Brummen.
Diese beiden Begriffe werden gerade von Anfängern sehr häufig verwechselt (ähnlich ist es z.B. mit den den Begriffen Oktavreinheit und Bundreinheit bei Gitarren).
Den Amp kannst Du natürlich nur für diejenigen Nebengeräusche verantwortlich machen, die er bei kurzgeschlossenem Eingang von sich gibt.
Hat er denn überhaupt ein Abschirmblech (bei solchen Amps meist eine Alufolie) im Gehäuse? Das muss natürlich gut mit der Chassismasse verbunden sein, damit es nicht noch zusätzlich als Antenne für Störgeräusche wirkt.
In der dritten Version sollte so eine ultra- einfache Schaltung aber eigentlich wirklich nicht mehr brummen, das würde nämlich ein sehr schlechtes Licht auf den "Entwickler" bzw. den Hersteller werfen :P
Gruß
Jacob
bea:
Hi Max und Jacob,
--- Zitat von: jacob am 7.08.2010 08:28 ---... ultra- einfache Schaltung aber eigentlich wirklich nicht mehr brummen...
--- Ende Zitat ---
wenn da nicht ein gravierender Individualfehler des Geräts vorliegt, sollte es eigentlich ruhig sein. Zumindest meine beiden Geräte sind in dieser Hinsicht ziemlich gutartig - im Proberaum, bei Auftritten und daheim. Die Wahrscheinlichkeit, dass es über das Instrument oder das Instrumentenkabel einstreut, halte ich für sehr viel größer. Sogar in meiner Wohnung, in der es eine Stelle mit starkem Streufeld gibt, in der sogar Humbucker noch Störgeräusche einfangen, bleiben die Geräte selbst weitgehend ruhig.
Also erstmal einkreisen:
Gerät einschalten, Instrument anschließen, brummt?
1) Beide Volumenpotis am Bass zu. Brummt immer noch?
2) Gerät aussschalten, Netzstecker gedreht einstecken - brummt immer noch?
3) Eingang des Verstärkers kurzschließen (verstärkerseitigen Klinkenstecker am Instrumentenkabel (oder unbeschalteten Stecker verwenden) aufschrauben und Pole mit Krokodilklemme überbrücken) - brummt immer noch?
4) Gerät in anderem Raum, anderer Stromkreis möglichst ohne Störquellen - brummt immer noch?
Erst dann kannst Du halbwegs sicher sein, dass es am Gerät liegt. Die nächste Maßnahmen wäre dann wohl tatsächlich ein Netzfilter (Elektrofachhandel, notfalls Baumarkt). Bevor das nicht abgeklärt ist, macht es keinen Sinn, sich wegen des Geräts Sorgen zu machen. Das ist wahrscheinlich in Ordnung.
LG
Bea
Satzmeister:
Hi!
Danke für Eure Anregungen und Hilfe!
Zum Brummen:
Wenn die Volumenpotis zugedreht sind brummt nix mehr. Und auch, dass Steckerdrehen macht keinen Unterschied.
Der Bass hat ja eine Jazzbass-Schaltung ("verkehrt" herum eingebaute Volumenpotis) und die ist für ihre Anfälligkeit gegenüber Einstreuungen bekannt.
Es ist also der Bass und der ist noch in Originalzustand, d.h. da ist noch nichts geschirmt. Außerdem steht die Änderung der Schaltung in dem Bass an. ;)
Der Einbau eines Netzfilters könnte zwar auch noch in Frage kommen, aber erst mal schalte ich das Licht hier im Raum einfach nicht ein...
Zum Sound von Mr. Bruce:
Natürlich habe ich diesbezüglich auch schon geforscht.
Das mein Bass nur sehr begrenzt in der Lage ist, genau den Sound zu erzeugen ist, denke ich auch. Aber ich will ja auch nicht genau so klingen wie der gute Jack, sondern eher seinen Sound als Grundlage zum Entwickeln meines eigenen Sounds nutzen, ;D
Bei etlichen Live Videos auf Duröhre habe ich ihn auch schon mit einem EB-0 (longscale) gesehen. Nichts desto trotz steht ein Ibanez ARTB100 (shortscale, halsnaher humbucker) auf meiner Wunschliste, noch davor steht die zwölfer Box (evtl. Marshall) und ganz oben auf der Wunschliste steht: Mehr Geld!
::)
Jetzt richte ich mir mal meinen Arbeitsplatz ein und schraube den Kleinen auf.
To be continued...
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