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GA-5 als Hifi-Aktivbox modden
Kpt.Maritim:
Hallo
nicht ganz. Wir brauchen für Hifi einen ziemlich unepfindlichen Eingang: 0dB, oder 1VPeak-Peak.
Zweitens kann ein Bassmp und auch Akustik Amp bei 6...8kHz zumachen. Auch muss das Ausgangssignal nicht linear widergegeben werden. Zudem bedarf es für Hifi, wenn überhaupt, einer Klangregelung mit anderen Eckfrequenzen und einer anderen Charakteristik. Sie muss die Wiedergabekurve ja nur um Akzente verbiegen können.
Viele Grüße
Martin
bea:
Hallo Martin,
schon klar.
--- Zitat von: Kpt.Maritim am 13.09.2010 00:05 --- ... brauchen für Hifi einen ziemlich unepfindlichen Eingang: 0dB, oder 1VPeak-Peak.
--- Ende Zitat ---
Den wir vermutlich bereits durch Stillegen der ersten Stufe in der ECC83 erreichen könne.
--- Zitat ---Zweitens kann ein Bassmp und auch Akustik Amp bei 6...8kHz zumachen. Auch muss das Ausgangssignal nicht linear widergegeben werden. Zudem bedarf es für Hifi, wenn überhaupt, einer Klangregelung mit anderen Eckfrequenzen und einer anderen Charakteristik. Sie muss die Wiedergabekurve ja nur um Akzente verbiegen können.
--- Ende Zitat ---
Auch klar. In der Realität machen die Verstärkerchen nicht so früh zu, zumindest nicht mit dem ATRA0211 - trotz dessen Höhenschwäche (die für HiFi allerdings wohl durch eine Gegenkopplung linearisiert werden sollte, sofern man nicht einen günstigeren Übertrager wählt - war es nicht ebenfalls Frank aus Jogis Forum, der hierzu Messungen durchgeführt hatte?). Was wieder einen Aspekt aufwirft: Konkretisierung der Übertragerwahl auf der Basis des bisher erreichten. Kann es sein, dass der ATRA0211 für die Anforderungen *dieses* Projekts schon nicht mehr ausreicht?
Zum Thema Klangregelung: Du denkst augenscheinlich vom GA-5 mit seiner verkrüppelten Marshall-Tonblende aus, ich hingegen eher vom Epiphone oder dem Smart 10, die beide keine Klangregelung haben. Und selbst die Klangregelung, die in dem einem meiner Verstärkerchen werkelt, besitzt eine Linearstellung. Die habe ich sogar auf der Frontplatte markiert ::)
Viele Grüße und :gutenacht:
Beate
Kpt.Maritim:
Hallo Bea,
im Moment bevorzuge ich den Smart 10, wegen seiner größeren Röhre und wenn wir da nicht auf die kleine 6V6 gehen wollen, dann reicht der ATRA0211 nicht aus. Ob der überhaupt der richtige AÜ, hängt davon ab, ob wir Trioden- oder Pentodenbetrieb fahren.
Ich halte eine Klangregelung ebenfalls für entbehrlich. Wenn ich mich am Smart 10 orientiere, dann würde ich das Umbauprojekt wie folgt durchziehen:
- EL34 in der Endstufe, weil ich welche davon da habe und sie mehr Leistung machen, als die 6L6
- Pentodenbetrieb
- bei Systeme der 6N2P parallel, als Treiber, weil ich sie da habe und sie extrem unmikrofinisch ist.
- Einen großen Übertrager mit 2k5 draufsetzen (EI84B), weil ich ihn da hätte.
- Mitkopplung zum Anheben der BÄsse
- Integration einer 2 Wege Box, nach der Zeichnung im Thread weiter oben.
- sorgfältige Weichenabstimmung um Impedanzhöcker zu vermeiden. Insgesamt würde ich eine normale Weiche zweiter Ordnung nehmen und zwischen 3...5kHZ trennen.
- Tieftöner Gradient W130AL 8. Ich habe mal etwas simuliert, mit 8Liter sind wir in Bassreflex bei 55HZ. 55Hz sind ohne assanhebung schon gut und mit geht noch mehr. Die 88dB dieses sind aber leider kein Wahnsinn an Schalldruck, aber mit den sauberen 8...10Watt der EL34 sollte man schon die Nachbarn ärgern können. Wer will, kann ja auch die KT120 oder 6550 nehmen. Den großen Bruder Gradient W160AL8 kenne ich sehr gut, weil ich den immer in große Säulenboxen für die Gastronomie eingebaut habe. Er spielt runter bis 35Hz in BR und zeichnet sehr fein.
- Als Hochtöner würde ich wohl eine kleine Seidenkalotte nehmen. Da der Grill des SMart 10 mindestens für 8"er gemacht ist, bekommt man hier problemlos die 15cm des Gradient und einen Hochtöner untergebracht. Selbst das Bassreflexrohr könnte hier noch unterkommen.
Damit würde das Konzept stehen. Die wesentliche Arbeit wäre das Abstimmen, der Bassanhabung und der Frequenzweiche. Da ich nicht beabsichtige das Gerät zu bauen, müssen meine Überlegungen dazu aber schweigen.
Viele Grüße
Martin
bea:
Hallo Martin,
dabei fällt mir noch ein Detail ein: die Basskompensation. Wenn ich das Konzept richtig verstanden habe, wollen wir ja eigentlich vor allem gezielt k2 erzeugen. Die Bassanhebung (Pegelanhebung durch die Mitkopplung) erscheint mir im Grunde genommen gar nicht so erwünscht, vor allem nicht für Frequenzen unterhalb der Abstimmung des Reflextunnels. An dieser Stelle unterscheidet sich das Konzept dann doch von dem urspünglich gedachten Einsatz - eine BR-Box ist halt keine Schallwand.
Gerade wenn wir mit einer Impedanzlinearisieung arbeiten und damit tendentiell ja bereits einer Bassschwäche des Gesamtsystems entgegenwirken, könnte eine echte Bassanhebung bereits störend wirken. Hier dürfte auch greifen, dass die Mitkopplung zu den Höhen ja nur mit 6 dB/Oktave abgeschwächt wird, der Bassabfall einer BR-Box deutlich steiler ist, auch oberhalb des Bereichs, in dem die theoretischen >18 dB/Oktave erreicht werden.
Vielleicht müssen wir die Endstufe tatsächlich über einen Hochpass betreiben?
Beate
Kpt.Maritim:
Hallo Beate,
das sind triftige Einwände, und zwar aus meheren Gründen. Ich glaube nicht sie entkräften zu können. Sie zeigen dass anders als von mir erhofft Bassreflex und Bassanhebung nicht vereinbar sind,
denn unter halb der Resonanzfrequnz der Box kommt es schnell zu unkontrollierten Mebranbewegungen.
die sanfte Kurve (+6dB) nach unten hin, passt nicht gut zum harten Abfall -12....-18dB der Bassreflexbox
Ich ziehe den Schluss, dass man sich für eine von zwei Varianten entscheiden muss.
Erstens auf die Mitkopplung zu verzichten, was aber bedeutet die Impedanz linearisieren zu müssen, wenn man nicht drastisch gegenkoppeln will, was wiederum wenig Röhrenklang übrig lässt. Impedanzlineariserung im Tiefbassbereich, habe ich in der gelinkten Hifibox weiter oben erfolgreich durchgeführt. Das ist wegen der großen Spulen aber sehr tuer. Die Spule kostet ebenso viel, wie der Übertrager selbst. UM eine Linearsierung ist aber im Pentodenbetrieb nicht herumzukommen. Denn die Pentode gibt nur bei perfekter ANpassung ein Leistungsmaximum bei Klirrminimum ab. Die Impedanzüberhöhung im Bassbereich führt ohne weitere Maßnahmen, also zu weniger und verzerrteren Bässen.
Das war der Grund warum ich die Mitkopplung haben wollte. Der Innenwiderstand der Pentode sinkt im bassbereich deutlich ab, und sie wird unempfindlicher gegen Impedanzüberhöhungen. Die leichte Anhebung korrigiert zudem den Bassabfall. Der zusätzliche k2 im Bassbereich klingt wirklich sehr angenehm. Nun sehe ich aber ein, dass man das wohl eher mit einer Schallwand machen kann, denn die fällt mit 6dB je Oktave im Bassbereich ab, aber auch eine geschlossene Box wäre möglich. Wegen des kleineren Volumens geschlossener Boxen stünden viel mehr Lautsprecher zur Auswahl.
Das Problem schwacher und verzerrter Bässe bei der Bassreflexbox, kann aber auch durch Einsatz einer Triode ausgeglichen werden. Wenn ihr Ri 2..3 mal kleiner als der Ra ist, ergibt sich ein Dämpfungsfaktor von eben 2...3. Das genügt schon, um diese Schwierigkeiten zu vermeiden. Die Triode bringt aber weniger Leistung. Aus einer EL34 kann man so etwa 4...5Watt rausquälen. Man bräuchte also wieder Lautsprecher mit höherem Wirkungsgrad, die aber Bauartbedingt zu weniger Bass tendieren. Dazu kommt der Nachteil, dass man einen aufwendigeren Treiber einsetzen müsste. Also entweder eine Pentode oder zwei Stufen mit Triode. Zudem tritt der Millerfekt auf, so dass der Treiber auch niederohmig sein muss. Niederohmige hochverstärkende Röhren für die Vorstufe sind rar und wegen ihrere hohen Steilheit oft schwinganfällig.
Aus Beates Kritik ergeben sich also drei brauchfähige Konzepte:
A: Bassreflex mit Pentode und Impedanzlinearisierung:
+ Kleiner Schaltungsaufwand im Verstärker
+ Viel Leistung
+ gute Basswidergabe
- teuer
- großer Schaltungsaufwand beim Lautsprecher
- Impedanz der Frequenzweiche kritisch
B: Bassreflex mit Triode
+ preisgünstig
+ gute Basswidergabe
+ günstig aufbaubar
+ Impedanzen in der Frequenzweiche unkritisch
- etwa die hälfte der Leistung
- mehr benötigte Vorstufenverstärkung
- Millereffekt macht niederohmigen Treiber nötig. (Schaltungsaufwand der Vorstufe wird groß)
C: Geschlossene Box mit Pentode und Mitkopplung
+ Viel Leistung
+ gute Basswidergabe
+ preisgünstig
+ etliche verschiedene Tieftöner möglich
+ günstig aufbaubar
- höherer Schaltungsaufwand im Verstärker
- Impedanz der Frequenzweiche kritisch
- relativ hoger Aufwadn beim abdichten und einpassen des Zusatzgehäuses
Es zeigt sich also, dass man nicht das beste aus jedem der drei Konzepte herausgreifen kann, wie ich erhoffte. In sich sind aber alle stimmig.
Viele Grüße
Martin
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