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Echolette M40 Restauration

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Hatfield:
Guten Morgen,

zum Gerät selbst kann ich leider nichts beitragen, aber ich finde es immer sehr bemerkenswert das es wirklich noch Menschen gibt die sich mit diesen einst hochwertigen Geräten noch auseinander setzen. Ich komme aus der Zeit ( meine Jugend ) als solche Geräte noch im Schaufenster oder Regal ( unbezahlbar ) zu bewundern waren. Einer Zeit der Tanzkapellen auf Land und in der Stadt als noch richtig "aufgespielt" wurde von Hobby Musikern. ( mein Onkel war so einer. spielte immer am Abschlussball in der Tanzschule und in diversen Tanz Cafes ) Natürlich kam uns Jugendlichen bei Namen wie Echolette oder Dynacord nicht gerade Rockmusik in den Sinn. Wir waren da eher von den großen "Türmen" von Marshall oder Fender und Co geflasht wenn Suzi Quattro oder The Sweet in die Saiten gegriffen haben.

Deshalb  :topjob:

Daumen hoch.
Gruß
Michael

geowicht:
So kenn ich das auch noch.
 :topjob: Schön dass Bea ein Faible dafür hat und hier auch immer mal vorstellt was sie mit den Schätzchen macht.

bea:
So, ein erstes und wichtiges Etappenziel ist erreicht. Das Brummen ist weg. Ursache waren wohl vor allem Asymmetrien durch fehlerhafte Lötstellen - eine der EL84 hatte keine Anodenspannung. Dadurch wurde natürlich auch die Endstufe unsymmetrisch und hat die Restwelligkeit nicht mehr richtig ausgeglichen.

Beim (ziemlich) lauten Spiel auf der Box stehend gab es auch keine Verzerrungen mehr. Endlich, nach all den Jahren, scheint die Kiste also repariert zu sein. Was ich sonst gemacht habe: den Siebelko der Biasversorgung auf dem doppelten Wert belassen (ich hatte vorher abgeschätzt, dass die Diode das innerhalb ihrer Spezifikation packen müsste).
Außerdem habe ich die Lötpunkte an der Masseverbindung der beiden dicken Siebelkos umgesetzt - nach einem Hinweis in einem anderen Forum, und zwar so, dass der Masseanschluß des Reservoir-C tatsächlich allein und unmittelbar mit der Mittenanzapfung des Netztrafos verbunden ist.  Vorher waren beide Anschlüsse schön mittig zwischen den beiden Elkos angelötet - und das kann lt. dem Hinweis im M.E.F. eine Brummschleife erzeugen.


Hier mal ein paar Messwerte der Endstufe, alle Werte in V:

220 / 240

Heizung: 6.38 / 5.85
Anoden: 366 / 339
G2: 369 / 340
Bias: -17 / -15.75

Die Werte für die 240V-Position stimmen mit den Angaben im Schaltplan (der M70) überein, nur die Biasspannung weicht ab. Die (wieder für die M70) geforderten 34mA Ruhestrom pro Endröhre werden da wohl nicht erreicht.
 
Ich gehe davon aus, dass hier der Betrieb in der 220V-Position des Schalters nichts bringt oder sogar eher Nachteile, weil bei -17V an den Gittern zwar die Aussteuerbarkeit und damit die Leistung der Endstufe steigt, aber auch die Übernahmeverzerrungen bereits merklich eine Rolle spielen. (Bei der EL84 ist die Aussteuerbarkeit des Eingangs der Faktor, der die Leistung begrenzt und verhindert, dass man den theoretischen 48W bei 2 Röhen auch nur irgendwie nahe kommt).

Aber genau dazu müsste ich nochmal in die Spice-Modelle für den Little BeaR schauen - da habe ich ähnliche Situationen auch für die EL84 untersucht.

Wichtig: das dürfte  ein Einzelergebnis für diesen Verstärker sein, insbesondere die auffällig hohen Werte für die Biasspannung. Vor der Diode liegt ein Spannungsteiler aus Widerständen mit immerhin 10% Toleranz. Außerdem weicht der Verstärker an dieser Stelle von beiden Schaltplänen ab - ok ist ja auch eine andere als die beiden im Netz dokumentierten Versionen.

D.h. ich muss jetzt auch in meinem zweiten Gerät genauer schauen, was da Sache ist.





Rene2097:

--- Zitat von: bea am 28.11.2019 15:41 ---Hier mal ein paar Messwerte der Endstufe, alle Werte in V:

220 / 240

Heizung: 6.38 / 5.85
Anoden: 366 / 339
G2: 369 / 340
Bias: -17 / -15.75


--- Ende Zitat ---

Hallo Bea,

erstmal Gratulation zur brummfreien Echolette.  :)

Eine Frage: Gibt es einen Grund wieso an den Schirmgittern eine höhere Spannung als an den Anoden anliegt?

René

bea:
Das ist eine Eigenheit von Ultralinear-Endstufen.

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