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Volksbassverstärker in Röhrentechnik, der konstituierende Fred.
Kpt.Maritim:
Hallo
@Mathias, vielen Dank! Mach dir keinen Stress.
Circlotron
Die starke Gegenkopllung bewirkt sehr geringe klirrwerte und den geringen Dämpfungsfaktor. Der Klang erinntert stark an Halbleiterendstufen. Zerre müsste also aus der Vorstufe kommen, Kompresision als Effekt eingeschliffen werden.
Die Leistungsgrenze für zwei Endrohre (EL34) bei 40Watt und nur mit sehr großem Aufwand erhöhbar, weil in PPP nicht so einfach eines fixes Bias eingezogen werden kann, weil die Kathoden der Endrohre quasi auf dem AÜ und damit der Ausgangswechselspannung schwimmen. Wer einen sehr modernen knackigen drahtigen Ton bevorzugt fährt mit diesem Konzept sicher gut. Ein Ampeg oder Hiwatt klingt aber definitiv anders.
PP
Hier sind ja viele Spielarten möglich. Die Gegenkopplung kann sehr variabel eingestellt werden, kann, muss aber nicht latent hoch sein. (Eine via Poti einstellbare Gegenkopplung wäre denkbar) Durch verwendung einer Ultralinearschaltung könnte man z.B. den Dämpfungsfaktor ebenfalls erhöhen ohne beim Röhrenklang abstriche machen zu müssen. Die Leistung kann wegem Fixem Bias etwas höher sein und bei Verwendung von hohen Spannungen noch höher gedrückt werden. Ich würde aber nicht 70Watt aus2EL34 holen wollen.
Einen großen Vorteil, den ich bei PP auch sehe, ist dass die Modularsierung stärker ausfallen kann. Denn es ist wie Sven Vorschlug möglich eine einheitliche Phasenumkehr zu entwickeln, die dann von zwei EL84 mit kathodenbias bis zu 6xKT88 mirt fixem Bias alles treiben könnte. Je nach Geldbeutel und bedarf wäre größtmögliche Flexibiltät möglich. Diese Phasenumkehr könnte sogar als Platine oder auch vorgebohrtes und bestücktes Turretboard ausgelegt sein.
Fazit
Ich tendiere derzeit zu Svens Vorschlag. Er würde größtmögliche Klangvielfalt durch verschiedenste Endröhrenkonzepte bei gleichzeitig hoher Standardisierung in der Phasenumkehr bringen. Dazu kommt, dass ich den modernen Ton nicht spiele. Aber welchen Sound bevorzugt ihr für unser baby? Ach ja, einen Namen braucht es auch noch.
Viele Grüße
Martin
robdog.ch:
Hallo Zusammen
Nach Euren ausführlichen Beschreibungen tendiere ich ebenfalls zu PP "ala Sven"
Da ich nur sporadisch mal Bass spiele (und nicht mal in'ner Band) kann ich keinen Sound bevorzugen ;D. Unser "Baby" würde dann wohl an meinen Nachbarn gehen, der ist nämlich Bassist ;) Namen fällt mir spontan kein vernünftiger ein. Müssen wir den denn schon wissen?
Grüsse
Röbi
SvR:
Salü,
Gibt es noch Stimmen/Meinungen zum Grundkonzept der Endstufe oder wollen wir uns auf Gegentakt (mit Ultralinear?) festlegen?
Zum Namen fällt mir auch grad nix ein, er sollte irgendwie den Gemeinschaftscharakter des Projekts betonen/ausdrücken (-> vielleicht fällt ja jemand in dem Zusammenhang en Kofferwort oder en anderes Wortspiel ein).
mfg sven
Robinrockt:
--- Zitat von: SvR am 27.01.2011 13:08 ---
Zum Namen fällt mir auch grad nix ein, er sollte irgendwie den Gemeinschaftscharakter des Projekts betonen/ausdrücken (-> vielleicht fällt ja jemand in dem Zusammenhang en Kofferwort oder en anderes Wortspiel ein).
--- Ende Zitat ---
UniSono O0
Gruß,
Robin
Kpt.Maritim:
Hallo
@Sven: UL wäre ja nur eine endlos vielen Varianten die mit deiner Idee möglich wäre.
Wenn wir das so machen würden, müssen wir uns nur nach einer guten Variante die Gegenkopplung einzuziehen umsehen. Es sollten möglichst wenig RC-Glieder in der Schleife liegen, damit die Phasenrichtig ankommt. Das engt uns in der Wahl der Phasenumkehr etwas sein. Aber vor dem Prob stand auch der gute alte Leo Fender. Im ersten Bassman dem 5B6 hat er sich vom dem Designers Handbook von Radiotron - sagen wir mal - inspirieren lassen ;D
http://www.webphix.com/schematic%20heaven/www.schematicheaven.com/fenderamps/bassman_5b6_schem.pdf
Guckt euch mal die Phasenumkehr an und wie die sich die Gegenkopplung vom AÜ holt. Die Funktionsweise ist sehr einfach. Die obere halbe Triode rockt direkt auf die obere Endröhre. Hier sitzt jedoch ein 250k/6k8 Spannungsteiler dessen Teilerverhältnis genau die Verstärkung der oberen Triode auffrisst. Die untere holt sich das so auf das passende Maß zurechtgeknabberte Signal und verstärkt es wieder und dreht dabei die Phase passend für das untere Endrohr zurecht.
Die Kathode der oberen Röhre sitzt dabei gleich auf der Gegenkopplung von der Sekundärseite des AÜ und schwimmt mit, was die Gesamtverstärkung wieder reduziert und eben gegenkoppelt.
Ich finde mehrere Punkte an dieser Schaltung interessant:
1. Es ist nur ein RC Glied im Gegenkopplungszweig, nämlich der 250k RG mit dem 100nF Kopel C
2. Die Gegenkopplung kann auf primitivste Weise in einem weitem Bereich einstellbar gemacht werden, wenn man die 25Ohm über dem Gegenkopplungsspannungsteiler variiert. Hier wäre ein Trimmer oder auch Poti denkbar. Je größer der Wert desto Gegenkopplung.
3. Die Phasenumkehr kommt mit sehr geringem Schaltungsaufwand aus.
4. Die beiden Röhren der Phasenumkehr haben die volle Verstärkung was uns hilft Stufen im Amp zu sparen. Wir kämen mit einer einzigen weiteren Röhre in der Endstufe aus. Für kleine Endröhren wie z.B. EL84 oder 6V6 reicht sogar nur diese Phasenumkehr, wenn man nicht endlos viel Gegenkopplung braucht.
5. Wenn man den 6k8 unter dem 250k Widerling vor der oberen Endröhre durch einen Trimmer ersetzt könnte man die Endstufe auf 100% perfekte Gegentaktsymmetrie abgleichen oder auch gewollte Asymmetrie einstellen. Dadurch ließen sich sogar schlecht gemtachte Endrohre sehr symmetrsich betreiben. Wer dieses Gimmick nicht will, kann natürlich auch bei einem festwiderstand bleiben, der sich leicht ausrechnen lässt. Wer das Gimmick will, lötet einfach Lötnägel ein und setzt ein Poti ein.
6. Das würde es auch möglich machen ohne große Änderungen mit wahlweise ECC81, ECC82 und ECC83 bestücken, je wie die Lust und die Laune ist. Es ändert sich ein paar Bauteilwerte, mehr nicht. Im Fall von 83 und 82 müsste sogar blos jener 6k8 Widerstand angepasst werden.
7. Diese Phasenumkehr ist auch mit festem Bias vereinbar. Die Masseverbidnung zwischen der Rg-Sektion der Endrohren muss nur entfallen und hier das Bias eingespeist werden. In einer Platine könnte man das so lösen, dass hier entweder Drahtbrücken (Autobias) oder Lötnägel für den Anschluss einer Biasplatine (festes Bias) eingesetzt werden.
8. Es gibt in dieser Schaltung keinerlei Probleme mit der maximalen Spannung zwischen Kathode und Heizfaden.
Diese Phasenumkehr weicht jedoch vom Mainstream ab. Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, kann ich nicht beurteilen. Allerdings orientiert sie sich immer noch an einem klassischem Vorbild.
Viele Grüße
Martin
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