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Volksbassverstärker der Theoriefred

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bea:
Hallo Martin,

natürlich ist auch mir klar, dass es nicht möglich und vielleicht in gewissem Umfang sogar erwünscht ist, die Peaks, die bei extrem perkussiver Spielweise entstehen, zu begrenzen. Das habe ich in meiner Abschätzung weiter oben ja auch demonstriert. Das ist ja auch der Grund, wieso wir keine 500 W-Endstufe benötigen.

Trotzdem verstehe ich  nicht, warum Du Dich gegen etwas sperrst, das bei den alten Verstärkern absolut üblich war, nämlich Eingängen mit unterschiedlichen Empfindlichkeiten, besonders bei den State-of-the-Art-Geräten. Alle "besseren" Verstärker, z.B. der Fender Bassman oder die Hiwatts, besitzen im Eingang einen Spannungsteiler, der durch unterschiedliche Dimensionierung von Gridstopper und Gitterableitwiderstand der Eingangsstufe gebildet wird. Die Gitarrenverstärker ebenfalls. Die Notwendigkeit oder zumindest die Sinnhaftigkeit wurde also bereits in den 50er Jahren gesehen - trotz auch damals bestehender Sparzwänge. Und wenn Du einen Fender Bronco Bass einem Gibson EB-0 mit seinem sehr viel höheren Output gegenüberstellst, wird auch klar, warum.



Halten wir also fest:

[*] wir benötigen eine Eingangsempfindlichkeit von 30 mV.
[*] die Eingangsempfindlichkeit sollte auf 60-100 mV zurückgenommen werden können.
[*] das Gerät sollte auch bei Ausnutzung dieser Empfindlichkeit noch "rauscharm" sein. (Das schreibe ich jetzt aus der Erfahrung mit dem Echolette M40, bei dem ich diese Eigenschaft vermisse)
[*] um dynamischen Spielweisen besser gerecht werden zu können, benötigen wir eine Auslegung, die in stärkerem Maß als früher üblich den Headroom maximiert, sofern das ohne allzu extreme Verrenkungen machbar ist.
[*] Diese Anforderungen sind mit einfachen Mitteln innerhalb des bisherigen Konzepts realisierbar (Spannungteiler im Eingang, lokalen Gegenkopplungen in der Eingagsstufe, hohe Versorgungsspannungen. Details lasse ich bewusst offen.)
[/list]

Und weil diese Anforderungen zumindest im Sinne eines vernünftigen Kompromisses mit einfachen Mitteln realisierbar sind, verstehe ich nicht, warum wir uns bei einem Verstärkerkonzept verweigern sollten, das den Anspruch hat, klanglich gut und vielseitig zu sein.
Wir müssen eben so unterschiedliche Instrumente wie den Bronco oder die Jazzbässe mit ihren Single Coils, Ultratieftöner wie einige Gibson-Bässe, aber auch Aktivkonzepte, wie sie seit dem MusicMan Stingray weit verbreitet sind, adäquat wiedergeben können.


Viele Grüße

Beate

Han die Blume:

--- Zitat von: bea am 16.02.2011 10:29 ---
[*] die Eingangsempfindlichkeit sollte auf 60-100 mV zurückgenommen werden können.


--- Ende Zitat ---

Hi,

ich stimme allem zu!

Ich hab nochmal gekuckt in einigen Schaltplänen, die rechnen mit 4mV bis 100mV Eingang. (hab bei Fender gekuckt..), also 30mV - jetzt bin ich auch überzeugt, besser spät als nie..

Die Absenkung für Aktivbässe liegt oft bei 6dB.
Ich finde es allerdings auch schöner an der Kathode zu schrauben, als zwei Inputbuchsen zu haben und noch mehr Widerstände dauerhaft im Signalweg.

LG

Kai

PS.: Wenn Sven den Preampfred macht gehe ich dazu. Leider ziehe ich nächste Woche um und bis dahin ist noch ganz schön viel zu tun. In der zweiten Märzwoche kann ich wieder richtig aktiv sein..

SvR:
Salü,

--- Zitat von: Han die Blume am 16.02.2011 11:40 ---PS.: Wenn Sven den Preampfred macht gehe ich dazu. Leider ziehe ich nächste Woche um und bis dahin ist noch ganz schön viel zu tun. In der zweiten Märzwoche kann ich wieder richtig aktiv sein..

--- Ende Zitat ---
Ich mach heut Mittag nen Thread dazu auf, mit nem Rohschaltplan (ohne Werte) der bei 30mV am Eingang 24V am Ausgang liefert.
Dann können wir dort weiter diskutieren.
mfg sven

456Onno456:
Hallo,

vielleicht führt das zu weit weg vom Ursprungsgedanken, aber könnte man nicht eine variable Spannungsrückkopplung an der ersten Stufe einbauen (ich habe grade einen Trace Elliot Gp11 Mk5 auf dem Tisch - gute Vorlage). Die wäre Dc entkoppelt und damit "kratzfrei" und würde alle Parameter erfüllen (keine Spannungsteiler = Rauschen). Man könnte einen 4069 verwenden (oder komplett "analog") um eine Clipping-Anzeige (Vollausteuerung nach der ersten Triode) mit einer bis drei (too low - ok - too much) LED(s) einzubauen. Damit hätte man ein Poti mehr (oder als kleinen Trimmer), aber eine variable Anpassung für alle Fälle (20mV bis 18V). Würde mich bereit erklären da den Simulationsteil mit Pspice zu übernehmen.

Gruß,

Max

Grooverock:

--- Zitat von: 456Onno456 am 16.02.2011 12:09 ---Man könnte einen 4069 verwenden (oder komplett "analog") um eine Clipping-Anzeige (Vollausteuerung nach der ersten Triode) mit einer bis drei (too low - ok - too much) LED(s) einzubauen.

--- Ende Zitat ---

Hi!
Ist nicht böse gemeint, aber braucht das bei einem Röhrenverstärker irgendein Mensch?
Ich meine wer möchte denn da überhaupt Hifi-Bedingungen? Für einen Sandverstärker macht das ja nun wirklich Sinn und ist eine echt gute Idee.
Aber bei einem Röhrenamp haben wir vor einem echten Klippen den Bereich in dem die Obertöne erzeugt werden welche wir alle so gern haben.
Das hört man und wenns nervt dann nimmt man den Pegel zurück.
Ich halte das für ein Sinnvolles Feature das aber an dieser Stelle einfach nicht gebraucht wird.
Viele Grüße, Kim

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