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Neues "Voodoo"-Thema - Klangeinfluß Steckerpolarität
Nils H.:
Moin Doc,
--- Zitat von: DocBlues am 6.06.2011 10:36 ---Hallo,
na da haben wir ja wieder die Belustigung über Voodoo. Wenn ich mir so anschaue, über was für Themen und Modifikationen man sich hier teilweise ansonsten austauscht, wundere ich mich schon etwas, daß das Thema so abgetan wird.
@Bea: Ich sehe das auch ganz praktisch:
Einmal per Hörtest klären, wie die Phase liegen sollte und Stecker markieren. (Aufwand 5 Minuten)
Auf der Bühne oder auch im Ü-Raum: Phasenprüfer nehmen und dann den Stecker in die Dose. (Aufwand 30 Sekunden maximal).
Wie gesagt: Der Unterschied ist etwa so wie zwischen frischen Gitarrensaiten und Saiten, die schon 5 Gigs hinter sich haben.
Die wenigsten Gitarristen finden das unwichtig.
Beim Recording ist der Effekt ebenso deutlich - übrigens gerade auch beim Bass. Wenn es einem allerdings egal ist, ob man nur irgendwelches Tiefton-Gebrummel oder einen Bass mit Punch und anständiger Obertonauflösung (auf gutem Studio-Level) bekommt, braucht man sich um solche Effekte tatsächlich nicht zu kümmern. Dann braucht man sich aber auch nicht im Studio darum zu kümmern, ob man ein Neumann U87, ein Brauner Phantom oder irgendein Basic Mic vom MXL oder Rode verwendet. Auch der Mic-Preamp ist dann gleichgültig.
Wer es nicht hört, sollte sich vieleicht fragen, welche Soundkiller er denn sonst noch in seinem Signalweg hat und wieviel Sound er/sie verschenkt. Nach 4 oder mehr Boss- oder Ibanez Effektgeräten (oder sonstigen Kisten mit klangschluckendem Bypass), schlechter Stromversorgung, Billigkabeln und mit 1 Jahr alten Gitarrensaiten braucht man sich über Punch und Obertöne natürlich ohnehin keine Gedanken mehr zu machen. Dann ist es aber auch ziemlich egal, welche Röhren und Lautsprecher man benutzt.
Für mich ist die Sache mit dem Stecker eine sehr einfache und billige Möglichkeit, den Sound reproduzierbar auf hohem Niveau zu halten.
Warum soll ich es dem Zufall überlassen, ob der Sound gut oder exzellent ist ?
Ich habe das Thema hier angeschnitten, da mich die Größe des Effekts überrascht hat und mich interessiert, was technisch dahinter steckt.
Man muß das sicher nicht alles untersuchen, um nette Musik zu machen und Spaß zu haben. Da wir aber nun schon mal in einem technisch oeientierten Forum sind und es hier vor allem auch um Soundoptimierung geht, könnte man ja mal versuchen, mehr herauszubekommen. Wenns denn aber nicht geht, lassen wir es halt.
Gruß,
DocBlues
--- Ende Zitat ---
das klingt für mich relativ beleidigt, warum das denn? Dass Du mit so einem Thema in ein Wespennest stichst sollte Dir doch klar sein, und den Thread mit "Voodoo" zu betiteln tut das Übrige.
--- Zitat ---Wer es nicht hört, sollte sich vieleicht fragen, welche Soundkiller er denn sonst noch in seinem Signalweg hat und wieviel Sound er/sie verschenkt. Nach 4 oder mehr Boss- oder Ibanez Effektgeräten (oder sonstigen Kisten mit klangschluckendem Bypass), schlechter Stromversorgung, Billigkabeln und mit 1 Jahr alten Gitarrensaiten braucht man sich über Punch und Obertöne natürlich ohnehin keine Gedanken mehr zu machen. Dann ist es aber auch ziemlich egal, welche Röhren und Lautsprecher man benutzt.
--- Ende Zitat ---
Deine Referenzohren in Ehren, aber nicht jeder, der nicht in der Lage ist, die Laufrichtung eines Kabels zu hören oder die Drehrichtung des Netzsteckers, hat automatisch einen von Dir als derart schrottig beschriebenen Signalaufbau. Und ehrlich, dass der Unterschied so extrem ist wie bei 5-Gig-Saiten, das glaube ich einfach nicht, jedenfalls kann ICH es nicht nachvollziehen, wenn ich das Speakerkabel oder den Netzstecker drehe, aber ich kann trotzdem Saiten nicht ertragen, die auch nur einen einzigen Gig hinter sich haben (bei mir kommen sie davor frisch drauf und danach frisch runter), und ich mag die SED in der Endstufe, kann aber Sovteks nicht ertragen.
Deswegen: Nicht gleich eingeschnappt sein, und (auch wenn's vielleicht nicht so gemeint war, bei mir kam es ein wenig so an) nicht denen ans Bein pinkeln, die solche Feinheiten nicht nachvollziehen können.
Gruß, Nils
Joachim:
Guten Morgen, zusammen,
ich hab ja schon vor Jahren beschlossen, mich nicht mehr an "Voodoo"-Diskussionen zu beteiligen. Aber jetzt will ich mir's doch nochmal antun :-\. Doc hat das oben ja sehr schön beschrieben. Das Thema korrekte Phasenlage kostet in der Umsetzung praktisch nichts und bringt eine deutliche Verbesserung des gesamten Klangbildes. Auf die Details muss ich nicht eingehen, Doc hat auch das im vorletzten Post weiter oben sehr treffend beschrieben.
Natürlich stimmt es auch, wenn weiter oben gesagt wird, der Sound kommt aus den Fingern. Aber auch hier muss ich sagen, dass sich meine Finger - mit ihren zugegebenermaßen beschränkten Fähigkeiten - deutlich leichter tun, wenn die Phasenlage des Netzsteckers stimmt.
Lange Rede, kurzer Sinn: nutzt den positiven Effekt, einer korrekten Phasenlage oder lasst es sein. It's up to you :)
Viele Grüße,
Joachim
Tube_S_Cream:
Würde dieses Thema mal bei Pickups angerissen, würde keiner von Voodoo sprechen.... Es macht sehr wohl einen Unterschied, ob GND bei einer Single-Keule am Wicklungs-Anfang oder am Ende liegt. Der Unterschied in der Brummempfindlichkeit bei Annäherung ist sehr deutlich. Liegt GND aussen, dient die äussere Lage sogar noch ein bisschen als Schirmung. Bei einem nichtgeschirmten Netztrafo kann das (statische) Streufeld auch anders aussehen. Liegt der Nullleiter aussen auf der Wicklung ist das E-Feld gegen PE kleiner als wenn die Phase aussen liegt. Normal ist das alles Wumpe, aber wenn in einem gedrängten Aufbau Leitungen oder Bauteile recht dicht an einem nichtgeschirmten Trafo sitzen, sind die kapazitiv übergekoppelten Störspannungen größer.
Ein Trafo ist zwar symmetrisch, aber L und N in Bezug auf PE nicht. 235VAC erzeugen nun mal ein anderes elektrisches Feld als ein paar Volt zwischen Null und PE. Bei Trafos ohne Schirmwicklung zwischen Primär und Sekundärseite kann es auch leichte Auswirkungen haben.
Bei abgeschirmten Trafos und einem ordentlichen Gerätelayout sollte das aber kein nennenswertes Thema sein. Bei der Zusammenschaltung mehrerer Geräte sollte man aber zumindest geordnete Verhältnisse schaffen, was die Steckerpolarität zueineander angeht.
Ich amüsier mich nur immer über solche Begriffe wie transparentere Bässe oder luftigere Mitten ... klingt doch gleich viel blumiger wie "verbesserter Geräuschspannungsabstand oder weniger Hintergrundbrummen"... :devil:
Gruß
Stefan
Joachim:
--- Zitat von: Tube_S_Cream am 6.06.2011 14:03 ---Ich amüsier mich nur immer über solche Begriffe wie transparentere Bässe oder luftigere Mitten ... klingt doch gleich viel blumiger wie "verbesserter Geräuschspannungsabstand oder weniger Hintergrundbrummen"... :devil:
--- Ende Zitat ---
Na ja, klingt doch besser, als "wow, Dein Amp klingt jetzt, als hätte sich der Geräuschspannungsabstand, verbessert" ;D :angel: :angel:
ebassotti:
Hallo auch,
da hat man's auf der Insel deutlich einfacher. Stecker und Elektroinstallationen sind entweder richtig oder falsch herum verdrahtet, der unbedarfte Endbenutzer hat dann nicht mehr die Qual der Wahl. :)
Ich fand es gut, das Thema aufzubringen, und die Darstellung war sehr einleuchtend. Klar natuerlich, dass der Titel (frei nach Tegtmeier) Wasser auf die Pfeifen von denen ist, die wo mit Voodoo eh nix am Stecken haben. ;)
Gruesse
Marc
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