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Neues "Voodoo"-Thema - Klangeinfluß Steckerpolarität

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Duesentrieb:
Wie michelchen schon sagte . . .  ;D

Duesentrieb:

--- Zitat von: michelchen am  7.06.2011 11:15 ---Hallo,

was ich eigentlich damit sagen wollte:

wenn du auf ein Konzert gehts und dich jemand fragt wie es war, sagt du ja auch nicht "Der Sound war nicht schlecht, aber der hätte besser mal die Stecker polarität gepüft."
Zumal die ganze Sache noch durch die PA muss und wenn da eine Flachpfeife als Tonetechniker sitzt, ist der ganze Effekt fürn Ar...
Im Studio beim Recorden kann ich mir das gut vorstellen, dass es da was bringt.
Aber das ist meine Meinung, ich bin da nicht so 1000%, Hauptsache es rockt  :devil:

Gruß Markus


--- Ende Zitat ---
Das Motzen über den Tech ist eines - aber wenn Du bei Festivals mal etwas genauer hinschaust: oft ist es den Gitarreros piepsegal, wohin der Tech beim Aufbau das allgegenwärtige SM57 pflanzt. Die meisten juckt das gar nicht - zumindest meiner Erfahrung nach - weil die offensichtlich keinen Schimmer davon haben, wie man Amps/Boxen vernünftig mikrophoniert.

DocBlues:

--- Zitat von: bea am  7.06.2011 11:11 ---Aber man sollte die Kirche im Dorf lassen. Ganz wichtig ist doch, was dann letzlich wirklich aus der PA rauskommt - abgemischt. Da (bereits in der DI-Box?) dürfte ein guter Teil dessen auf der Strecke bleiben, was wir bei einem solo und unter ganz anderen Bedingungen gespielten Amp tatsächlich noch wahrnehmen können.

Vielleicht sollten wir erstmal testen, ob man auf der Bühne und im Bandkontext unbestrittene Unterschiede wie die zwischen Röhren unterschiedlicher Hersteller noch wahrnehmen kann.

--- Ende Zitat ---

Bea, Du hast sicher recht, daß man in vielen Live-Situationen mit weit größeren Problemen zu kämpfen hat als mit ungünstig eingesetzten Netzsteckern. Trotzdem sieht man ja auch in Live-Konzerten, wie gut der Sound sein kann, wenn man Know-How hat und auf die Detais des Equipments achtet (womit ich jetzt gar nicht unbedingt die Steckeroptimierung meine). Und - ja , es fängt z.B. schon an der DI-Box an. Ein paar miese Bauteile in einer DI-Box können schon die Grundlage für einen schlappen Bass-Sound (über PA) sein. Natürlich muß man sich auch über die Verhältnismäßigkeit Gedanken machen. Wenn Du z.B. feststellst, daß bei Deinem Equipment das Drehen des Steckers wenig bringt, läßt Du das Thema einfachen fallen. Andererseits hast Du vielleicht nochmal eine Situation, in der der Sound seltsam ist und Du versuchst es einfach nochmal mit dem Stecker. Es ist ja nur ein Versuch und eine Option - keinerlei Zwang. Bei meinem Equipment bringt es so viel, daß ich in Zukunft stets darauf achten werde .

Es ist auch immer eine Sache des Einsatzbereiches und da gehe ich nicht nur vom Live-Gig mit mieser PA-Umgebung aus, sondern ebenso vom Recording oder auch von der Situation im Übungsraum. Last but not least geht es aber ja auch um das reine Spielgefühl und da finde ich es sehr angenehm, wenn Instrument und Equipment sensibel reagieren und ich emotional das umsetzen kann, was ich umsetzen möchte.
Manchmal ist es aber auch das rein technische Interesse, wie der eine oder andere Effekt zustande kommt oder wieso er überhaupt existiert. Das ist eben mein Forscherherz.

Vielleicht nur noch ein Hinweis, da ich neben Gitarre auch ernsthaft Bass spiele: Achtest Du auf die Kabelqualität ? Nach meiner Erfahrung geht im Vergleich zu einem 10 Euro Billligkabel oder Cordial-Standardqualität schon beim Wechsel zu einem Sommer Spirit hinsichtlich Punch und Fülle im Bass die Sonne auf. Auf diese Weise haben wir kürzlich mit 25 Euro Investition dem Bass-Sound in meinem aktuellen Trio mehr Druck gegeben. Mein Bass-Sound beim Recording war übrigens für mich vor en paar Jahren eine der Initialzündungen zum Thema Kabel. Wenn man auf diesem Level durchgängig auf Qualität achtet und etwas experimentiert, schlagen auch solche Effekte wie die Steckerdrehung durch.

Anderes Bass-Beispiel: Ich habe den original Preamp meines MusicMan (1988) mit besseren Bauteilen kopiert. Da merkt man erst, wie gut der Stingray auf das Spiel reagieren kann und wie gut er klingen kann. Da wurden dann auch die Kabelunterschiede plötzlich sehr deutlich und das Spielen mit dem Teil macht einfach deutlich mehr Spass.

Man muß das alles nicht optimieren, wenn man anders zufrieden ist oder das sonstige Umfeld es sinnlos macht. Ich will das auch niemandem aufdrücken. Es ist  nur eine Option und ein verblüffender  (aber realer) Effekt.

Gruß,
DocBlues




bea:

--- Zitat von: DocBlues am  7.06.2011 12:15 ---... Andererseits hast Du vielleicht nochmal eine Situation, in der der Sound seltsam ist und Du versuchst es einfach nochmal mit dem Stecker.
--- Ende Zitat ---

Gerade vor kurzem hatte ich meinen ersten Life-Gig, bei dem ich über die PA gespielt habe (Echolette M40 über DI-Box in die PA und die zugehörige Box lokal - die M40 war von der Leistung her überdimensioniert). Natürlich habe ich da auch Stecker gedreht, aber wegen des allgegenwärtigen Problems von Brummschleifen. Das setzt den Soundexperimenten m.E enge Grenzen. Auch im Übungsraum sind die Verhältnisse so schlecht, dass ich hier keine Wahl habe.


--- Zitat --- Live-Gig mit mieser PA-Umgebung
--- Ende Zitat ---

Wir sollten doch eher von guter PA-Umgebung ausgehen.


--- Zitat ---finde ich es sehr angenehm, wenn Instrument und Equipment sensibel reagieren und ich emotional das umsetzen kann, was ich umsetzen möchte.
--- Ende Zitat ---

 
Klar, aber das empfinde ich immer so. Wenn etwas nicht passt, wird halt weiter am Equipment und am Instrument gefeilt.


--- Zitat ---Vielleicht nur noch ein Hinweis, da ich neben Gitarre auch ernsthaft Bass spiele: Achtest Du auf die Kabelqualität ?
--- Ende Zitat ---
Da ich neben Bass auch durchaus ernsthaft Gitarre spiele: ja. Sogar schon zu einer Zeit, als man hochwertige Kabel eigentlich nicht kaufen konnte. Damals habe ich mir dann mit doppelt geschirmtem Antennenkabel beholfen - 2.5 m, 230 pF, jedesmal beten, dass die Ader nicht abbricht. Leider habens meine Kids irgendwo verschludert.

Ganz konkret spiele ich zwischen (passivem) Instrument und der ersten Eingangsstufe höherwertige Cordial- und Klotz-Kabel, wenns geht, 3m. Von einem Tonelab ST in den Amp ist es dann nicht ganz so kritisch... Und da ist die noch nicht komplett eingespielte Gitarrenbox der limitierende Faktor.

Das Experiment mit dem Steckertausch habe ich übrigens mit einem 6 m Klotz Pro Audio gemacht, das mit Neutrik-Steckern bestückt ist.

DocBlues:
Hallo Bea,

der Kabelhinweis war keineswegs als Unterstellung gemeint. Bei den von Dir verwendeten Kabel dürfte der Signalweg in Ordnung sein. Ich bin nur immer wieder überrascht, daß sich Gitarristen und Bassisten für sehr viel Geld Instrumente und Amps kaufen, die Kabel aber völlig vernachlässigen.  Das kann dann ein Grund sein, weshalb manche Effekte nicht deutlich auftreten.
Ehrlich gesagt würde ich mir an Deiner Stelle keinen weiteren Kopf über die Stecker machen. Wenn es etwas für Dich gebracht hätte, wäre es gut, so war es eben ein Versuch. Es gibt ja auch noch andere Optimierungsfelder und dafür ist dieses Forum ja auch ein guter Platz.

Gruß,
DocBlues

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