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Neues "Voodoo"-Thema - Klangeinfluß Steckerpolarität
DocBlues:
Hallo,
beim "Sound von damals" sollte man nicht vergessen, daß sehr viele Band real nie so gut geklungen haben wie wir sie von Platten und ggf. von früher aus dem Radio kannten.
Ein Beispiel. Der Held meiner musikalischen Jugend war Rory Gallagher und die Gitarrensounds seiner "Live in Europe" von 1972 war das Maß der Dinge für mich. Ich habe Rory in den 70-igern mehrfach live gehört und sein Sound war nie auch nur in der Nähe des Sounds der "Live in Europe". Teilweise klang er so schrill und harsh , daß ich damals nach einem Konzert 3 Tage klingelnde Ohren hatte. Mit meinem anderen "Helden" Ritchie Blackmore ging es mir ähnlich. Man sollte nicht vergessen, daß auch die Analog- und Aufnahmetechnik der damaligen Zeit die kratzigen, harten Sounds tendenziell eher geglättet hat. Dazu kam der Effekt der Vinyl-Schallplatten. Manche Aufnahmen von damals - wie z.B. Rory Gallagher in der legendären BeatClub Serie - zeigen aber auch eher ungeschminkt, wie es damals häufig real klang. Da kommen einem (gerade über Kopfhörer) teilweise die Fußnägel hoch vor hartem, kratzigen und kaputten Sounds. In der gleichen Zeit entstand "Live in Europe" - und Rory hatte das gleiche Equipment. Der Unterschied: Im "BeatClub" hat man außer Limiting nichts nachbearbeitet und "Live imn Europe" ist analog hübsch aufgepeppt worden.
Wir versuchen heute also häufig eher die guten Aufnahmen (gut auch wegen ihrer Weichzeichner-Schwächen) mit unserem Equipment nachzubauen und nicht das, was die realen Bandsounds waren.
Von daher zieht für mich das Argument nicht, daß man sich ja früher auch nicht um die Details gekümmert hat.
Gruß,
DocBlues
bea:
Aber man sollte die Kirche im Dorf lassen. Ganz wichtig ist doch, was dann letzlich wirklich aus der PA rauskommt - abgemischt. Da (bereits in der DI-Box?) dürfte ein guter Teil dessen auf der Strecke bleiben, was wir bei einem solo und unter ganz anderen Bedingungen gespielten Amp tatsächlich noch wahrnehmen können.
Vielleicht sollten wir erstmal testen, ob man auf der Bühne und im Bandkontext unbestrittene Unterschiede wie die zwischen Röhren unterschiedlicher Hersteller noch wahrnehmen kann.
michelchen:
Hallo,
was ich eigentlich damit sagen wollte:
wenn du auf ein Konzert gehts und dich jemand fragt wie es war, sagt du ja auch nicht "Der Sound war nicht schlecht, aber der hätte besser mal die Stecker polarität gepüft."
Zumal die ganze Sache noch durch die PA muss und wenn da eine Flachpfeife als Tonetechniker sitzt, ist der ganze Effekt fürn Ar...
Im Studio beim Recorden kann ich mir das gut vorstellen, dass es da was bringt.
Aber das ist meine Meinung, ich bin da nicht so 1000%, Hauptsache es rockt :devil:
Gruß Markus
michelchen:
ups bea war schneller ;D
Markus
PS:Noch dazu kommt, dass bei Auftritten Netzschwankungen auftreten und durch die Erwartungshaltung, dass mein Sound so genial klingt wie zu Hause,
kann da schnell Entäuschung kommen, die sich negativ auf mein Spiel auswirkt und ich so nie mit meinem Sound glücklich bin.
Man wird da schnell zum immer suchenden....
Duesentrieb:
Das Hauptproblem (IMO) v.a. bei Gigs (und/oder Proberäumen - noch schlimmer im Studio, auch da schon gehabt) ist die Spannung, die aus der Dose kommt und deren Wert/Schwankungen.
Da kannst Du den ganzen Kabelquark, das Steckerdrehgedöns und sonstigen Pseudo oder meinetwegen auch nicht Voodoo-Kram in die Tonne kloppen.
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