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Dynacord G-2000, Restauration und Modifikation

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bea:
(weiter vom vorigen Beitrag) ... jetzt so aus, dass ich mich um das drumherum kümmern kann.

Wenn ich mich an dem ursprünglichen Blockschaltbild orientiere und die dort angegeben Sollwerte für Eingangs- und Ausgangssignal beachte, benötige ich eine Stufe mit 50-facher Verstärkung (das Summenmodul) und einer Eingangsempfindlichkeit von 140 mV und je eine Eingangsstufe mit 15-20-facher Verstärkung. Weil sich die Klangregelschaltung hinter der ersten Stufe befindet, muß diese hochohmiger ausgekoppelt werden als das in der Halbleiterschaltung der Fall ist. Die Gesamtlast sollte nicht kleiner als 0.5 MOhm werden. Zum Ausgleich der daraus resultierenden Verluste  wird daher in der Eingangsstufe eine Verstärkung von ca 30 dB benötigt.

Die Triode der ECF802 ist der der ECC81 echt ähnlich. Daher erwarte ich, dass das funktionieren wird, wenn ich die Triode als Eingangsstufe verwende. Andersherum könnte es eng werden - bei µ=70 der Triode eine reale Verstärkung von 50 erreichen zu wollen, ist schon ehrgeizig; ich sollte das allerdings zumindest mal rechnen.

bea:

--- Zitat von: bea am 22.03.2015 22:57 ---Die Triode der ECF802 ist der der ECC81 echt ähnlich. Daher erwarte ich, dass das funktionieren wird, wenn ich die Triode als Eingangsstufe verwende. Andersherum könnte es eng werden - bei µ=70 der Triode eine reale Verstärkung von 50 erreichen zu wollen, ist schon ehrgeizig; ich sollte das allerdings zumindest mal rechnen.

--- Ende Zitat ---

Was mittlerweile geschehen ist. Vor allem aber auch für die ECC81. Die ECC81 hat nur den halben Innenwiderstand der Triode der ECC802. Damit wird sie auch bei Belastung mit nur 100 kOhm oder etwas weniger noch weitgehend in Spannungsanpassung betrieben, und die Verstärkung wird tatsächlich 50 sein.

Wahl des Arbeitspunktes: im G-2000 gibt es je ein Vorbild - das Nicht-Katodyn-System der PI-Röhre. Kurzanalyse zum Verständnis: mit einer Betriebsspannung von 410-425 V, Rk=3 kOhm und Ra=220 kOhm ergibt sich ein Ruhestrom von ca 1 mA, eine Anodenruhespannung von ca. 160 V, eine Aussteuerbarkeit am Gitter von ca. 7V PP (in der realen Schaltung wegen der Gegenkopplung ca 20 V PP) und eine Verstärkung von 50. An 100 kOhm Last. Passt alles prima zusammen. Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, davon grundsätzlich abzuweichen.

In der realen Schaltung würde die Betriebsspannung durch das zusätzliche Siebglied etwas absinken. Für 350 V könnte man z.B. Katoden- und Anodenwiderstand proportional verkleinern, hätte eine minimal kleinere Verstärkung und eine proportional verminderte Aussteuerbarkeit an der Katode. Plusminus 3 V (6V PP) sind aber immer noch drin.

Zwischen die beiden Stufen dann den Tonestack, z.B. den modifizierten Bone Ray, den ich neulich diskutiert habe. Das "Gain"-Poti vor den Tonestack, und hinter die 2te Stufe als Master das zweite 100-K-Poti.

In die vorhandene Schaltung eingekoppelt würde es dann wie gehabt über R900 (100k) / C900.
Für den 2. Kanal müsste ich dann über einen weiteren 100 k Längswiderstand an C900 einkoppeln.

Aufgemalt habe ich das noch nicht.
Momentan drückt mich vor allem die Frage des mechanischen Aufbaus.



In der Frontplatte nicht belegt wären dann die Schalter für Bass und Höhenanhebung und die Potis zum Einstellen des Tremolos.

bea:
Anbei mal ein paar Bilderchen; ich habe versucht, die Schaltung etwas zu spicen. Zunächst mal nur das Kleinsignalverhalten - mir ging es darum, zu sehen, ob die Verstärkungen plausibel sind, ob sich das Tonestack in der Röhrenschaltung verhält wie angedacht und ob die Koppel- und Katoden-Cs günstig gewählt waren. Bei den Übergangsfrequenzen im Tieftonbereich hatte ich des Guten zu viel getan - die gewollte Begrenzung des Tiefsttonbereichs setzte doch arg früh ein.

bea:
Auch wenn ich mir nicht so ganz sicher bin, dass das hier überhaupt noch von Interesse ist, zwei Bilder:





Momentan bin ich mir noch ein wenig unsicher, wo die Röhre(n) hinsoll(en), so dass ich die Potis passend zur vorhandenen Skalenbeschriftung verwenden kann und ohne dass ich mir die Möglichkeit verbaue, die Funktion des "unteren" Kanals komplett zu rekonstruieren (mit Tremolo).

Trotz potentiell schlechter Belüftung werden die Röhren wohl horizontal nahe der Oberkante der Frontplatte ihren Platz finden, und trotz potentieller Probleme mit dem Isolationsabstand werde ich wohl mit Lochrasterplatinen arbeiten müssen (und bei den Hochspannung führenden Leitungen eine Rasterreihe freilassen). Aber so ganz wohl ist mir dabei nicht.

kugelblitz:
Hallo Bea,

wenn schon Lochraster wuerde ich FR4 Lochraster nutzen und nicht nur eine Reihe freilassen sondern nicht genutzte Loetstuetzpunkte mit einem Dremel/Messer/oder aehnlichem entfernen. So hab ichs bei der Spannungsregelung meines 6V6 Express gemacht. Da liegen aber auch nur maximal 350V an.

Oder Du entwirfst eigene Platinen fuer Dein Schaetzchen. Verdient haette er es.

BG,
Sepp

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