Technik > Tech-Talk Amps
Dynacord G-2000, Restauration und Modifikation
bea:
Heute fand ich endlich mal wieder die Muße, hier weiterzulöten. Der Vorverstärker ist jetzt zusammengelötet und bereit zum Testen. Leider habe ich kein separates Netzteil, mit dem ich das Modul unabhängig von der Endstufe durchprüfen kann. Mhmm, oder vielleicht doch - ich hab doch ein "übriggebliebenes" Bausatzprojekt mit passender Versorgung...
Sehen tut man noch wenig, außer dass die Platine voll ist:
bea:
Kurz ein Update, weil ich mich eine zeitlang ausgetrickst hatte: ich habe die Schaltung ohne Röhre mit einer alten 9 V-Batterie geprüft, die noch stolze 8.51 V liefert. An den Anschlüssen der Anoden zeigte das Multimeter dann nur noch 8.32 V an.
Also alles nochmal auf irgendwelche schlechte Isolation, Lötbrücken und ähnliches durchgeprüft, auch ne kalte Lötstelle gefunden, aber auf die Ursache für die 0.2 V kam ich erstmal nicht.
Irgendwann fiel mir ein, dass das Multimeter ja einen endlichen Eingangswiderstand besitzt, der mit dem Anodenwiderstand in Reihe liegt. Also aus den Werten den Wert des ominösen Widerstands gegen Masse ermittelt - 10 MOhm. Passt. Ich blöde Kuh hätte da auch gleich drauf kommen können. Naja, ohne den Knoten in den Hirnwindungen hätte ich die kalte Lötstelle nicht gefunden und mich später gewundert...
Demnächst also der erste Test mit Signal...
Drückt mir die Daumen; vielleicht spielt er ja noch vor Ostern...
bea:
So langsam erwacht er aus seinem Dornröschenschlaf:
Anodenspannung je 150 V und auf den ersten Blick sauberes Signal. Was will frau mehr?
Zur Feier des Abends leiste ich mir ein Gläschen Wein.
bea:
So, ich führe mal meinen Monolog weiter. Gestern habe ich den Verstärker erstmals eingesetzt.
Gleich zum Einstand grillte das gute Stück einen Lautsprecher, der nominell 450 W aushalten sollte.
Aber das ist jetzt nicht mein Thema.
Ich bemerkte ein sehr ausgeprägte Mikrofonie. Bereits beim Berühren der Potiknöpfe klirrte es. Heute habe ich die Angelegenheit mal näher untersucht. Klopftest mit Hänsel-und-Gretel-Stöckchen...
a) so ganz sicher bin ich mir nicht, dass die alten Endröhren mikrofonisch sein könnten. Aber wenn, dann nicht sehr ausgeprägt.
b) die Phasenumkehrstufe (ECC81, TFK) bleibt ruhig.
c) die Vorstufenröhre war der Übeltäter. Es handelte sich um eine ECC81 von EH. Die anderen ECC81, die ich übrig habe (2 EH und eine TFK) waren allesamt ruhiger, reagierten aber ebenfalls noch deutlich auf den Klopftest, vor allem oben am Kolben, aber auch an den Heizungsleitungen.
Jetzt meine Frage: sind ECC81 generell mikrofonisch?
Welche konstruktiven Maßnahmen zur Verbesserung der Situation habe ich?
Momentan ist die Röhre liegend montiert. Hat das einen Einfluss auf die Mikrofonie? (Die ECC808 im Eminent sind ebenfalls liegend montiert...).
Ich habe noch 2 ausgeschlachtete Fassungen mit Gummidämpfern. Die zeigen allerdings schon deutlichen Nachlass ihrer Elastizität; deshalb habe ich sie nicht verbaut, sondern Keramikfassungen aus aktueller Produktion - die mit den lose eingeklemmten Keramikkörpern.
Inwieweit ist es zielführend, den Glaskolben zu dämpfen, z.B. mit Silikonringen? Die können ja keine Bewegungen innerhalb der Systeme unterdrücken.
Nigel:
Moin Beate!
--- Zitat von: bea am 23.02.2016 13:40 ---So, ich führe mal meinen Monolog weiter.
:topjob:
--- Ende Zitat ---
#Mikrofonie:
Hatte ebenfalls einst mit unerklärlicher Mikrofonie zu kämpfen. Elastische Sockel und wirklich feste Verbindungen, nicht dass ich deine Lötkünste anzweifeln würde, könnten helfen. Ferner kann eine abgeschirmte Gitter-und Anodenleitung Wunder bewirken, jedenfalls hat das bei mir geholfen (Twin Reverb II, V5). Die Leitungen sind so nicht nur elektrisch sondern auch noch mechanisch abgeschirmt.
#Silikonringe:
Würde ich nur als Addon einsetzen und am besten gleich zwei pro Röhre. Die waren mal aus Dirks Sortiment verschwunden und kamen nach einiger Zeit wieder. Ich kann mich erinnern, dass ich diese Frage schon einmal hier stellte und soweit ich mich erinnere war die einhellige Meinung, dass die nichts bringen. wenn ich mich nicht irre, war sogar Dirk selbst nicht ganz von den Dingern überzeugt.
Wenn es aber wie du schreibst bereits bei Potiberührung klirrt, wäre ich misstrauisch ob da nicht ein ganz anderer Fehler vorliegt wie zum Beispiel ein defekter Koppelkondensator.
Nur meine 10Cent zu dem Thema, hoffe es bringt dich irgendwie weiter.
Lieben Gruß,
Nigel
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln