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Aufbau / Brummen & Rauschen

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Joachim:
... schon unterwegs :)

Gruß,
Joachim

Larry:
Nur 'n paar Tipps als Denkanstoss zum Thema "Rauschen":

Wenn ich z.B. so 470K/1M Konfigurationen (SLO100/DR) in einer Schaltung sehe, dann höre ich das Rauschen schon, bevor der Amp überhaupt eingeschaltet ist.

Macht man die Widerstände im gleichen Verhältnis kleiner, rauscht es weniger - aber:

- Der Koppel-C muss dann im gleichen Verhältnis grösser werden
- Die Last an der vorherigen Anode (die sich aus dem Anoden-R || zu dem Gesamtwiderstand "danach" gegen Masse errechnet) ändert sich, weshalb man im Einzelfall mal über einen "dezent" erhöhten Anoden-R nachdenken könnte
- Und man muss evtl. zur Vermeidung von Gitterblockaden bei hohem Gain zum nächsten Gitter hin einen Gittervor-R einfügen, damit das Gitter "wieder" den gleichen R gegen Masse sieht, wie vorher

Bei letzterem sollte man aber nicht übertreiben, sonst gehen die Höhen verloren, immerhin kreieren wir damit einen Tiefpass mit der Millerkapazität der Röhre.

Wenn's doch passiert und die "Glitzerlis" sind futsch, hilft ein kleiner 220p-470p || zu diesem R.

Hohe Versorgungsspannungen - insbesondere bei der Inputröhre - erhöhen ebenso Rauschen. Hier gilt: Umso Spann, desto Rausch.

Und letztlich bringt akribisches Ohr-Selektieren der Vorstufenröhren ERST nach Mikrofonie - und dann nach Eigenrauschen manchmal unverhoffte Ruhe in die Box.

Aber klar ist auch, dass man trotz aller Bemühungen nicht unter ein gewisses Mindestrauschen kommt - da setzt uns die Physik letztlich Grenzen.

Gwynedd:
Hi,
mich würde mal interessieren, woher eigendlich dieses rauschen kommt?
Also wo liegt der erste Verursacher ?
Sind das die Abnehmer von der Gitarre, die zum Teil auch undefiniertes Zeug abfangen? Oder, oder, oder  ??? Transistorverstärker rauschen ja auch wie der Ozean!

Das Ganze übersteigt meinen Wissen'sstand  ::)

 ;)

Joachim:
Hi Gwynnedd,

es gibt verschiedenen Rauscharten, aber was uns in den Amps wohl am meisten Probleme bereitet, ist das thermische oder weiße Rauschen. Es entsteht durch thermisch bedingte Bewegung der Ladungsträger in einem elektrischen Leiter und ist umso höher, je höher der Widerstand des Leiters ist (siehe Larrys Anmerkung), bzw. je höher die Temperatur ist. Das weiße Rauschen ist übrigens ganz einfach in den Griff zu bekommen, indem man den Leiter auf den absoluten Nullpunkt (-273,16°C) herunterkühlt :D. Bei dieser Temperatur ist jede Bewegung der Ladungsträger ausgeschlossen und nichts rauscht mehr. Aber der Amp dürfte dann auch sonst nix mehr machen und außerdem sind die Finger bei der Kälte recht klamm und nicht mehr sehr beweglich ;D. Natürlich ein Witz, aber doch nicht ganz: Bei den sehr empfindlichen Radioteleskopen wird der Eingangsverstärker mit flüssigem Nitrogen gekühlt, um das Rauschen zu minimieren.

Wenn Du immer noch neugierig bist und dich auch andere Rauscharten interessieren, schau mal hier rein:
http://www.hameg.com/downloads/fachartikel/HAMEG_Rauschen.pdf

Gruß,
Joachim

Gwynedd:
Wow,
danke ;D

Also sollten die Anodenwiderstände immer relativ kein gehalten werden und grundsätzlich Drahtwiderstände sein?

Das es sooo viele Rauscharten gibt wusste ich nicht! Auch ihr Zusammenspiel mit anderen Faktoren war mir bisher unbekannt.

Hm,meinst du eine Abkühlung der inneren Bauteile eines Verstärkers (sagen wir 10-20°C) würde einem Vorteile verschaffen?

Naja,
Nacht ;D

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