Technik > Tech-Talk Amps

Röhrenverstärker

<< < (2/5) > >>

Fl@shR!Der:
Hallo Jörg,


sehr edel und originell deine Idee mit dem Sandstein :) originell => absolut unpraktisch (in der Handhabung) => verrückt => perfekt fürs Forum ;)


Wenn du willst, darfst du gerne mehr von deinen bisherigen Amps hier vorstellen  :)



Schöne Grüße und herzliches Willkommen hier im Forum
Reinhard

jörgröhre:
Hallo,

da das Interesse an dem Röhrenverstärker groß ist, schreibe ich ein „wenig“ mehr darüber.

Dieser Röhrenverstärker hat eine 12 jährige Geschichte. Nach einer Studie, der am Markt befindlichen Röhrenverstärker, kam mir 1999 der Gedanke, es anders selber zu versuchen. Fast jeder Röhrenverstärker war nach gleichen, alt bewährten Schaltungskonzepten gebaut. 2 Vorstufenröhren pro Kanal (meist ECC 81, 82, 83), jede Menge Koppelkondensatoren, Endstufenröhren vom Typ EL 34, KT 88 und immer eine über alles Gegenkopplung oder interne Röhren Gegenkopplung mit der schon legendären SRPP Schaltung. So befinden sich schnell weit über 10 - 15 Bauteile im Signalweg, die alle auch ihre kleinen Fehler aufweisen und so eine Gegenkopplung notwendig machen. Zu allem Übel kommt in den meisten Fällen noch ein Ausgangs- Übertrager hinzu, der ungern Frequenzen über 20.000 Hz ohne Phasenfehler überträgt.

Das alles macht den Verstärker „langsam“ und unpräzise.

So fing ich an, mich mit den „problematischen“ Bauteilen näher zu befassen.

Ohne jetzt auf Details einzugehen, kam folgende Schaltung dabei heraus, mit z. Teil neu entwickelten Bauteilen, die jegliche Gegenkopplung überflüssig macht.

-   Eingangs- Übertrager mit amorphem Kernmaterial* für symmetrischen Eingang - XLR
-    Eine Vorstufenröhre 6 N 30 P EH Gold
-   Koppelkondensatoren aus Silber / Öl
-   Endstufenröhren KT 120 im Triodenbetrieb, 2 x 35 W rms
-   Ringkern Ausgangs- Übertrager mit amorphem Kernmaterial*
-   Ausgelagertes Netzteil mit Siliziumkarbid- Schottky- Dioden**

*eine Art Ferrit, kommt der Hochfrequenztechnik und hat folgende  Eigenschaften:
-   Schnellere Ummagnetisierung, dadurch bei Übertragern größerer Übertragungsbereich und kaum messbarer Phasenfehler bis 100.000 Hz.
-   Weniger Übernahmeverzerrungen im Gegentaktbetrieb
 
Und so setzt sich dieses bei der weiteren Bauteileauswahl und dem Gehäuse fort.

Alle verwendeten Bauteile sind Made in EU und Japan

Die Lebensdauer für die Endstufenröhren beträgt 10.000 h
Die Lebensdauer für die Vorstufenröhren beträgt 20.000 h
Die Lebensdauer für die Netzteil Siebkondensatoren (Mundorf Tube Caps) beträgt 100.000 h, für handelsübliche Elkos dagegen nur 3.000 – 5.000 h.

Das Ganze in einem ausgehöhlten  20 kg Sandsteinblock, Oberfläche roh, Seiten gebeilt. Ammonit als mein Logo. Kontrollleuchte Bergkristall hinterleuchtet, Lautstärkeknopf aus Glockenbronze mit einem Rubin als Markierung. Die Bergkristallstufen auf dem Verstärker werden von innen beleuchtet.
-   Gewicht Verstärker: ca. 30 kg
-   Gewicht Netzteil: 6,5 kg
*Siliziumkarbid- Schottky- Dioden
Die neueste Generation der Infineon SiC- Schottky- Dioden wurde im Februar 2009 eingeführt
Siliziumkarbid (SiC) ist ein zukunftsweisendes Material für Leistungshalbleiter. Seine physikalischen Eigenschaften übertreffen die von Si- und GaN- Leistungsbausteinen bei Weitem.

Features:
• Hervorragendes Schaltverhalten
• Kein Sperrverzug
• Kein Temperatureinfluss auf das Schaltverhalten
• Standardbetriebstemperatur von -55 bis 175 °C

SiC- Leistungsbausteine ermöglichen mehr Effizienz, kompaktere Abmessungen und eine höhere Schaltfrequenz. Darüber hinaus verursachen sie erheblich weniger elektromagnetische Störungen und können in vielen unterschiedlichen Anwendungsgebieten eingesetzt werden.



--- Zitat von: Fl@shR!Der am 29.01.2012 20:43 ---Hallo Jörg,


sehr edel und originell deine Idee mit dem Sandstein :) originell => absolut unpraktisch (in der Handhabung) => verrückt => perfekt fürs Forum ;)


Wenn du willst, darfst du gerne mehr von deinen bisherigen Amps hier vorstellen  :)



Schöne Grüße und herzliches Willkommen hier im Forum
Reinhard

--- Ende Zitat ---

Holzdruide:
Hallo Jörg

Auch an dieser Stelle nochmal herzlichen Dank für die Infos und die weiteren Bilder.
Ich schätze einige Steinmetze könnten im Jahr 2012 mit ein paar ungewöhnlichen Fragen konfrontiert werden  ;D

Gruß Franz

Fandango:
Hallo Jörg,
ja ist wirklich mal eine Ausnahmeerscheinung, und gut durchdacht hast Du das ja auch, aber bei ein paar Deiner Aussagen möchte ich mal Widerspruch einlegen, nur damit man den Überblick behält.


--- Zitat ---So befinden sich schnell weit über 10 - 15 Bauteile im Signalweg, die alle auch ihre kleinen Fehler aufweisen und so eine Gegenkopplung notwendig machen. Zu allem Übel kommt in den meisten Fällen noch ein Ausgangs- Übertrager hinzu, der ungern Frequenzen über 20.000 Hz ohne Phasenfehler überträgt.
--- Ende Zitat ---
Natürlich haben alle Bauteile gewisse Mängel, nicht ist perfekt, ideale Bauteile gibts nicht.
Aber wegen den Kondensatoren und Widerständen im Signalweg ist die Gegenkopplung nicht konstruiert.
In erster Linie ist die GK im Röhrenamp dafür da um den Frequenzgang zu linearisieren und den Klirr zu vermindern, dabei liegt die Ursache dieser Mängel an den Röhren und am AÜ, und hier können handverlesene Superbauteile auch nicht viel ändern, ohne Gegenkopplung werden diese negativen Eigenschaften nur noch weiter verstärkt, was durchaus gefallen kann, aber nicht linear ist.
Eine GK verbessert den Verstärker, natürlich nur wenn mans richtig macht.

Diese 20.000 Hz und was darüber geht wie auch die Phasenfehler an dieser Stelle sind im Prinzip gar nicht wichtig, ein guter AÜ muss die Tiefen bringen können, dazu braucht es viel Material, und das ist wesentlich dabei. 
Der Ringkerntrafo hat hier in erster Linie nur den Vorteil des besseren Wirkungsgrades, er benötigt also weniger Platz und hat ein geringeres Gewicht als ein Trafo mit EL-Kern.
Aber den idealen Trafo gibts auch nicht, der Ringkerntrafo hat ebenso Phasenverschiebungen wie der aus Blech, und die Rückwirkung der Lautsprecher wird durch den Ringkerntrafo auch noch besser übertragen, d.h. das eine Gegenkopplung auch hier notwendig wäre wenns linear sein soll.


--- Zitat ---Die Lebensdauer für die Netzteil Siebkondensatoren (Mundorf Tube Caps) beträgt 100.000 h, für handelsübliche Elkos dagegen nur 3.000 – 5.000 h.

--- Ende Zitat ---
Das ist schon richtig, nur darf man nicht davon ausgehen dass ein Elko dem 5000h Lebensdauer bescheinigt sind nach eben dieser Zeit im Eimer ist, es kommt hier im Wesentlichen auf die Schaltung an und was mit diesem Elko gemacht wird.
Und dabei ist der Ripplestromfaktor das entscheidende Element, richtig dimensioniert hat ein 5000h/Elko eine Lebensdauer von etwa 100.000h, also jetzt bitte nicht gleich alle Elkos entsorgen.
 

--- Zitat ---Infineon SiC- Schottky- Dioden
--- Ende Zitat ---
Sind schon gute Teile, aber hier werden die eigentlich kaum notwendig sein, außer wenn sie im Signalweg liegen würden.
Selbst wenn eine Diode Null Verluste haben würde machen die 0,7V einer herkömmlichen Diode so gut wie nichts aus, bei 400V Anodenspannung sind das nicht mal 0,2%, fällt also auch dem nicht auf der Flöhe husten hört.


--- Zitat --- Koppelkondensatoren aus Silber / Öl
--- Ende Zitat ---
Das macht zwar was her in der Beschreibung, aber den Unterschied zu MKT wirst Du wohl kaum hören können.
Es ist eben nicht immer so dass das was viel kostet auch viel besser ist.
Zu diesem Kondensatorkram gibt es natürlich auch Messungen, leider fallen die alle so aus dass es dem Kondensator-Freak nicht gefällt, schon ein ganz einfacher und billiger Elko hat fast die gleiche Kurve wie der teuerste was-weiß-ich-welche-Marke.

Das soll natürlich keine Kritik an deinem Amp sein, aber Du schriebst "„langsam“ und unpräzise" und woher sowas kommt, "langsam" gibts gar nicht, unpräzise sind alle Amps, und ohne Gegenkopplung erst recht, Deiner macht da keine Ausnahme.

Jetzt musst Du nur noch den Schaltplan rausrücken damit man auch daran nörgeln kann...

Viele Grüße,
Georg

jörgröhre:
Hallo,

nun zu meinen Schaltungen, AÜ's ...  Hier hatte ich lange Zeit einen sehr guten Lehrer, mit dem ich viel Zeit verbracht und durch ihn viele Erfahrungen gesammelt habe. Es ist Menno van der Veen aus Zwolle NL. Er hat mehrere Bücher über Röhrenverstärker verfasst, u. a.
http://www.amazon.de/Moderne-High-End-R%C3%B6hrenverst%C3%A4rker-Ringkern-Ausgangstrafos-Menno-Veen/dp/3895760692

sehr interessant! Sind auch sehr gute Schaltungen vorhanden und viel über Ringkern AÜ's sowie über den Sinn und Unsinn einer Gegenkopplung geschrieben.

Nach diesen Vorgaben habe ich einen Ausgangsübertrager weiterentwickelt und bauen lassen. Sehr erfolgreich!

Der amorphe Eingangsübertrager ist von der Fa. Lundahl (Norwegen).

Erst einmal einen schönen Tag




--- Zitat von: Fandango am 30.01.2012 11:55 ---Hallo Jörg,
ja ist wirklich mal eine Ausnahmeerscheinung, und gut durchdacht hast Du das ja auch, aber bei ein paar Deiner Aussagen möchte ich mal Widerspruch einlegen, nur damit man den Überblick behält.
Natürlich haben alle Bauteile gewisse Mängel, nicht ist perfekt, ideale Bauteile gibts nicht.
Aber wegen den Kondensatoren und Widerständen im Signalweg ist die Gegenkopplung nicht konstruiert.
In erster Linie ist die GK im Röhrenamp dafür da um den Frequenzgang zu linearisieren und den Klirr zu vermindern, dabei liegt die Ursache dieser Mängel an den Röhren und am AÜ, und hier können handverlesene Superbauteile auch nicht viel ändern, ohne Gegenkopplung werden diese negativen Eigenschaften nur noch weiter verstärkt, was durchaus gefallen kann, aber nicht linear ist.
Eine GK verbessert den Verstärker, natürlich nur wenn mans richtig macht.

Diese 20.000 Hz und was darüber geht wie auch die Phasenfehler an dieser Stelle sind im Prinzip gar nicht wichtig, ein guter AÜ muss die Tiefen bringen können, dazu braucht es viel Material, und das ist wesentlich dabei. 
Der Ringkerntrafo hat hier in erster Linie nur den Vorteil des besseren Wirkungsgrades, er benötigt also weniger Platz und hat ein geringeres Gewicht als ein Trafo mit EL-Kern.
Aber den idealen Trafo gibts auch nicht, der Ringkerntrafo hat ebenso Phasenverschiebungen wie der aus Blech, und die Rückwirkung der Lautsprecher wird durch den Ringkerntrafo auch noch besser übertragen, d.h. das eine Gegenkopplung auch hier notwendig wäre wenns linear sein soll.
Das ist schon richtig, nur darf man nicht davon ausgehen dass ein Elko dem 5000h Lebensdauer bescheinigt sind nach eben dieser Zeit im Eimer ist, es kommt hier im Wesentlichen auf die Schaltung an und was mit diesem Elko gemacht wird.
Und dabei ist der Ripplestromfaktor das entscheidende Element, richtig dimensioniert hat ein 5000h/Elko eine Lebensdauer von etwa 100.000h, also jetzt bitte nicht gleich alle Elkos entsorgen.
 Sind schon gute Teile, aber hier werden die eigentlich kaum notwendig sein, außer wenn sie im Signalweg liegen würden.
Selbst wenn eine Diode Null Verluste haben würde machen die 0,7V einer herkömmlichen Diode so gut wie nichts aus, bei 400V Anodenspannung sind das nicht mal 0,2%, fällt also auch dem nicht auf der Flöhe husten hört.
Das macht zwar was her in der Beschreibung, aber den Unterschied zu MKT wirst Du wohl kaum hören können.
Es ist eben nicht immer so dass das was viel kostet auch viel besser ist.
Zu diesem Kondensatorkram gibt es natürlich auch Messungen, leider fallen die alle so aus dass es dem Kondensator-Freak nicht gefällt, schon ein ganz einfacher und billiger Elko hat fast die gleiche Kurve wie der teuerste was-weiß-ich-welche-Marke.

Das soll natürlich keine Kritik an deinem Amp sein, aber Du schriebst "„langsam“ und unpräzise" und woher sowas kommt, "langsam" gibts gar nicht, unpräzise sind alle Amps, und ohne Gegenkopplung erst recht, Deiner macht da keine Ausnahme.

Jetzt musst Du nur noch den Schaltplan rausrücken damit man auch daran nörgeln kann...

Viele Grüße,
Georg

--- Ende Zitat ---

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln