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Eigenes Amp-Projekt?
Stephan G.:
Hi, Folks!
Zu den Projekten hab ich ´ne interessante Firma gefunden:
http://www.bilex-lp.com/index.html
Die Preise sind hervorragend, die Qualität soll sehr gut sein, werde ich
in naher Zukunft selbst testen...
PLAY lOUD!!
Deeluxe:
Hallo Leute,
ich geh hiermit in diesen Thread, da er der Auslöser für mein
Problem ist ;)
Der angekündigte 2x6V6-Amp mit umschaltbarer Endstufe
(PP-Class-A/B, PP-Class A, SE) ist fertig.
Die Umschaltung und PP-Class-A/B sind getestet und
funktionieren.
Bei Inbetriebnahme des Class-A-Mode trat aber ein Phänomen
auf:
(Vorab: da AÜ und NT vor der Idee eingekauft wurden (Teile für
Blackface-Deluxe), sind diese von der Leistung für den A-Betrieb
etwas sehr knapp bemessen und die Betriebsspannung ist
höher (ca. 50V) als A-üblich.
Die Endstufen Schaltung basiert auf Blackface-Deluxe (z.B.
AB763) und sollte umschaltbar auf i.e. Tweed-Deluxe (z.B. 5E3)
sein.)
Wegen der höheren Ub erhöhte ich vorab für den A-Betrieb den
gemeinsamen Kathoden-R 250R auf ca. 300R. Bei
Inbetriebnahme zog jedoch der Anodenstrom locker an den
40mA und damit an der max. Anodenverlustleistung vorbei.
Um einen einigermaßen akzeptablen Betrieb zu gewährleisten
muß ich den Kathoden-R schrittweise auf 470R erhöhen, wobei
sich hier folgende Werte einstellten:
Ua= 410V
Uk= 31,0V !!!
Daraus ergibt sich ein Anodenstrom (inkl. Schirmgitterstrom) von
66mA für beide Systeme und vereinfacht gerechnet eine
Röhrenleistung von je 12,5W (bei max. 14W)
Der benötigte 470R wird z.B. bei Fender-Champs für 1 !!!
Röhrensystem eingesetzt!
Hat jemand eine Ahnung, was jetzt eigentlich für die
unverhältnismäßig starke Erhöhung des Kathoden-R und der
Kathoden-Spannung veranwortlich ist:
- stark unlinearer Zusammenhang zw. Betriebsspannung und
Kathoden-R/-Spannung (d.h. Class-A Bias)
- Betriebsspanung zu hoch für "vernünftigen" Class-A-Betrieb
- die vermtl. im Verhältnis höhere Schirmgitterspannung ggüb.
z.b. Tweed-Deluxe.
- mein Brett vor dem Kopf (drüber Schlafen brachte auch nix)
Da es mein erstes Class-A-Projekt ist, ich vermtl. noch nicht alle
Zusammenhänge parat hab und hier nicht besonders mit
Literatur gesegnet bin (insbesondere wenn die
Betriebsspannung mal deutlich vom "Ideal" abweicht) würden
mich mal interessieren was hier passiert!
Hat jemand eine Idee hierzu!
Vielen Dank im Voraus fürs Grübeln
Gruß Deeluxe
PS: der Praxistest erfolgt später
Stephan G.:
Hi, Deeluxe!
Den wie Du sagst stark unlinearen Zusammenhang zwischen Ub und Ia (folglich auch U Rk) kann ich mir mit Hilfe der Ug / Ia - Kennlinie erklären:
Durch die höhere Betriebsspannung wandert die Kennlinie nach "links" und schneidet die Y-Achse (Ia) weiter oben. Um in den mittleren Teil der Kennlinie zu gelangen, wird jetzt verhältnismäßig etwas mehr -Ug benötigt; mit dem 470 Ohm-Rk bist Du vermutlich noch in dem relativ "steilen" Kennlinienbereich (oberes Drittel) gelandet!
Wahrscheinlich hilft nur eine Erhöhung des Rk, um die Röhre betriebsdatenmäßig "einzufangen".
Was meint Ihr?
PLAY LOUD!!
Joachim:
Servus, Männer! ;D
Wollte auch mal wieder melden. Auch wenn ich im Moment hier im Thread recht ruhig bin, heißt das nicht, dass ich untätig bin. Ich baue gerade für die Vorstufe eine Higher-Gain-Variante auf. Die Teile habe ich bei Dirk bereits bestellt, denn ich will die Vorstufe in einem kleinen Amp mit Class-A SE-Endstufe testen :D. Bevor das Teil aber nicht "klingt" will ich noch keinen Schaltplan hier posten.
Ich denke Stephans Erklärung mit der "Kennlinienwanderung" ist korrekt. Vielleicht gibt's ja auch eine einfache Möglichkeit die Versorgungspannung zu reduzieren (ja, ja, ich weiß, ich suche immer die "einfachen" Möglichkeiten :angel:). Bin aber leider auch wahrlich kein Class-A-Spezialist :(
Grüße,
Joachim
Deeluxe:
Hallo Stephan und Joachim,
Dank der Mühe!
Ihre habt vermtl. schon Recht. Man befindet sich mit dieser
Betriebsspannung für Class-A außerhalb der Kennlinie und des
vernünftigen Bereiches und muß den Anodenstrom in diesem
undefinierten Bereich, wie Stephan sehr schön sagt, bereits
"einfangen". "Die Wahrheit liegt irgendwo da draußen" ;)
@Joachim: Deine "einfachste" Lösung ist wohl die einzig
Vernünftige. Runter mit der Betriebsspannung. Ich hatte genau
dieses durch 2-teilen des Ladeelkos und Brückung eines
Siebwiderstandes im A/B-Betrieb bereits einkalkuliert und
eingelayoutet. Leider konnte ich einen geeignete 4xUm-Schalter
nur als 3xUm-Monsterteil von APEM auftreiben und die
Ub-Umschaltung mußte dran glauben.
Zum Test und Eigenbetrieb werd ich's mal mit einem zusätzlichen
Schalter bzw. manueller Umschaltung der Ub probieren.
Leider kann man so einen Amp (2 Schalter IMMER gleichzeitig
umlegen) dann eben keinem anderen in die Hand geben - aus
der Erfahrung mit den "üblichen" Gitarristen raucht's dann unter
Garantie.
Leidklag: (Obwohl ich von den Kumpels eh kaum mehr was
anfasse!)
(Nach 10 Min. Leviten-lesen über den Sinn des Schutzleiters ist
er am nächsten Tag wieder abgeklebt ("wenn's halt brummt")
und am weiteren Amp ebenso. Außerdem wieder eine 5 Amp.
Netzsicherung drin. ("Hab nur diese - passen überall ;D "). Und
beim nächsten Typen genau das selbe - nur mit Alufolie über der
def. Sicherung.
Man stellt einem das BIAS ein - eine Wochen später: kommt mit
def. HT-Sicherung "Was hast du gemacht, du... >:( ". Ergebnis:
BIAS-Regler steht wieder auf Vollgas.
Keine Ausnahmen - Regelfälle. Ich klatsch sie nochmal alle um >:(
- und jetzt auch noch der -----Schrotthandel!)
Wenn ich die restlichen Problemfälle (thermisch günstige und
narrensichere Plazierung des Dummy-Loads etc.) gelöst hab,
gibts mal 'nen Erfahrungsbericht.
Danke nochmal und Gruß
Deeluxe
@Joachim: Tschuldige die abrupt abgebrochene Konversation
über Dein Projekt - es ging recht spontan in Urlaub. Allerding
sind 6L6-SE-ÜT's scheinbar wirklich Mangelware.
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