Technik > Tech-Talk Design & Konzepte

Eigenes Amp-Projekt?

<< < (11/35) > >>

Deeluxe:
Hallo Threadler,

ein interessantes Thema, besonders da ich mir erst ein paar Teile für den nächsten Amp mitbestellt hab (ich denk schon an den nächsten Winter), und noch nicht genau weiß, was es eigentlich genau werden soll.

Vor allem habe ich lange überlegt, ob es nicht mal eine SE-Endstufe werden soll, hab aber jetzt mal einen PP-AÜ mitbestellt.
Die Umschaltung einer PP-Endstufe auf SE hatten wird erst vor 2 Wochen mal in einer heimeligen Runde als Wunsch und hab sofort als "geht nicht" abgewunken.

Ich bin wirklich kein Übertragerspezialist, darum mal die Frage in die Runde:
Hat hier keiner Bedenken, daß der SE-Betrieb bei einem PP-Übertrager bzgl. Kern-Vormagnetisierung und -Sättigung eher ein unbrauchbarer Mode wird. Bei einer gesunden Einstellung des SE-Betriebes (insbesondere Class-A) dürfte ja in der Übertragerkennlinie kaum mehr Platz für eine vernünftige  Amplitude bleiben.
Ich wäre auch von dieser zusätzlichen Möglichkeit bei meinem Projekt (vielleicht wird ja ein Gemeinsames) dankbar, dann hätte ich 2 Klappen mit einer Fliege geschlagen.

Grüße Deeluxe

Joachim:
Hallo, zusammen,

so dann mal der Vorschlag für eine mögliche Vorstufe. Das ganze ist in Blöcke aufgeteilt und die Bauteilebezeichnungen sind jeweils in 100er-Blöcke aufgeteilt, damit man sich nicht in die Quere kommt, wenn man alternative Vorstufen entwickelt. Beim Netzteil muß man mal schauen, ob es Sinn macht einen eigenen 100er-Block zu vergeben.

Die beiden Vorstufen sind völlig unabhängig und werden über Variacs geschaltet. Das geht ganz einfach über einen Fußschalter. Die Schaltmatrix habe ich erstmal weggelassen, ist eh bei dem Teil sehr einfach. Pegelmäßig müssen bestimmt noch einige Anpassungen vorgenommen werden. Das ganze soll erstmal Diskussionsgrundlage sein und zu alternativen Vorstufen anregen. Vielleicht auch zu einem Trainwreck-Design, wer weiß? ;)

Aber zurück zum Plan: Da wäre zunächstmal für angezerrte und Crunchsounds eine Master-Volume-Vorstufe ähnlich wie beim Marshall 2203 mit ein paar kleinere "Tweaks". Das steckt genauso in meinem JCM800 2203 und klingt gigantisch ;). In dem Fall natürlich mit EL34, wie das mit der SEPP-Endstufe klingt, werden wir sehen.

Für Clean-Sounds ist eine Fender-Style-Vorstufe vorgesehen mit der Klangregelung nach der ersten Triode. Das spart ganz nebenbei eine zusätzliche Umschaltung der Klangregelung. Ich würde die Betriebsspannung vermutlich recht hoch machen, damit auch klare laute Sounds möglich sind. Ein Mitten-Poti hab ich erstmal nicht vorgesehen, ist aber leicht nachzurüsten, indem man den 6k8 durch ein 10k-Poti ersetzt.

Nachdem sich die Ausgänge beider Stufen wieder vereinigt haben, geht's weiter in eine Seriell/Parallel-FX-Loop, die in verschiedenen klassischen High-Gain-Amps Verwendung findet. Die Loop macht mir einen vernünftigen Eindruck und ist per Fußschalter zu- und abschaltbar. Pegelmäßig braucht's da aber sicher noch Anpassungen. Danach ginge es über einen gemeinsamen Master für beide Vorstufen weiter in den PI der Endstufe. Das war's schon.

Und einfach mal zur Diskussion habe ich zwei serielle Loops mit einer Röhre hinzugefügt. Das soll auch schon mal eine Vorschau auf das modulare Baukastenprinzip sein. Einmal Dr. Olafs hier schon Mehrfach gepostete FX-Loop by Peter Diezel und eine andere - und durch die Kathodyn-Treiberstufe recht interessante - aus modernen Fender-Amps. Eure Meinung und Alternativen sind gefragt. Ich selbst hab noch keine dieser drei Loops getestet.

Ach ja, fast vergessen. Hier der Plan, quick and dirty ...
*gelöscht*

@Stephan: Hab Deinen Disclaimer geklaut. Ich nehm mal an, das war okay :D.

EDIT: Fehler, Anmerkungen, Verbesserungen? - Schießt los :)

Gruß,
Joachim

Joachim:

--- Zitat von: Deeluxe am 27.05.2005 23:30 ---ein interessantes Thema, besonders da ich mir erst ein paar Teile für den nächsten Amp mitbestellt hab (ich denk schon an den nächsten Winter), und noch nicht genau weiß, was es eigentlich genau werden soll.

Vor allem habe ich lange überlegt, ob es nicht mal eine SE-Endstufe werden soll, hab aber jetzt mal einen PP-AÜ mitbestellt.

--- Ende Zitat ---

Klasse, der erste ist überzeugt :)


--- Zitat von: Deeluxe am 27.05.2005 23:30 ---Die Umschaltung einer PP-Endstufe auf SE hatten wird erst vor 2 Wochen mal in einer heimeligen Runde als Wunsch und hab sofort als "geht nicht" abgewunken.

Ich bin wirklich kein Übertragerspezialist, darum mal die Frage in die Runde: Hat hier keiner Bedenken, daß der SE-Betrieb bei einem PP-Übertrager bzgl. Kern-Vormagnetisierung und -Sättigung eher ein unbrauchbarer Mode wird. Bei einer gesunden Einstellung des SE-Betriebes (insbesondere Class-A) dürfte ja in der Übertragerkennlinie kaum mehr Platz für eine vernünftige  Amplitude bleiben.
--- Ende Zitat ---

Hmm? Offen gestanden bin ich auch kein Endstufenspezialist (und schon gar kein SE/Class A-Spezialist) und hab bisher nur vorhandenen Designs verwendet.

Sagen wir's also mal so: Wenn die Methode mit der PP-Leistungshalbierung funzt, dann müßte auch SE funktionieren. Denn da bei SE nur noch die halbe AÜ-Wicklung genutzt wird, sollte auch keine weitere Fehlanpassung erfolgen. Oder sehe ich das jetzt ganz falsch ???.

Gruß,
Joachim

Deeluxe:
Hi Johannes und die weiteren Interessierten,

das Problem lieg imho weniger in der BIAS- oder Ra-technischen Anpassung sondern:

Im PP-Betrieb wechselt die Stromrichtung ständig mit dem Signal wodurch sich das Magnetfeld im AÜ mittelt.

Im SE-Betrieb fließt ständig ein einseitig gerichteter Strom (Single-BIAS) wodurch auch das Magnetfeld nie vollständig umgepolt wird, mit dem Ergebnis der Vormagnetisierung des Kernes. Dieses bewirkt eine Übertragung des Signales am Rande der Sättigung des Kernes mit natürlich stark steigendem Klirrfaktor.
Wie sich das anhört, wie arg dies ist, ob's gitarrenampmäßig noch vertretbar ist? Ich habs noch nicht getestet und keine Ahnung. HiFi-ler werdens mit Sicherheit vermeiden.
(Hab jetzt auch den Test des genannten Mesa's gelesen - vielleicht wird bei ihm deshalb der SE-Mode nur im hi-gainigeren Betrieb aktiviert  ;) )

Deshalb haben alle Arten von Eintaktübertragern (auch Röhren-SE-Übertrager) i.d.R. einen Luftspalt, wodurch die Vormagnetisierung des Kernes nicht wirksam werden kann und sich der Übertragungsbereich (Amplitude) in den nutzbaren Magnetisierungsbereich des Übertragers mit brauchbarerer Steigung zurückschiebt. Und hier endet langsam mein Wissen darüber >:(

Und jetzt gute Nacht - horizontaler Sparmodus ist angesagt!

Deeluxe

Stephan G.:
Hi, Folks!
@Deeluxe
Das "Design" der Endstufe ging in erster Linie in Richtung Machbarkeit! Inwieweit überhaupt ein Übertrager herstellbar ist, der dafür geeignet ist, weiß ich nicht.
Ich denke, die elektrische Sicherheit ist bei diesem Entwurf nicht gefährdet. Eine (oder zwei) zusätzliche Sicherheitsmaßnahme(n) werde ich allerdings integrieren. Obs gut klingt, wird sich zeigen. Wenn sich HiFi'ler entsetzt abwenden, sind wir auf dem richtigen Weg! ;D

@Joachim
Yo, im Grunde bin ich der gleichen "Designmeinung".
Ein paar Stellen lassen mich aber grübeln:
- Wieviel Crunch krieg ich aus der gemoddeten 2203 raus? (Ich denke an die härtere Gangart)
- Reichen die beiden LDR-Koppler aus, oder muß der Crunch "gemutet" werden, damit er nicht in den Fender-Kanal strahlt
- Fender-Mid-Regler sollte sein
- Aus Kompatibilitätsgründen würde ich einen Master-Regler im Fender-Bereich integrieren. Der würde (an C205 gg. Masse) auch die Triodenstufe ein wenig belasten, wenn der Crunch eingeschaltet ist. Könnte für Ultra-Clean ja voll offen sein.

Durch die Blockbildung kann man sehr schön die Ansatzpunkte für die Modulübergänge erkennen.
Die Keksi-Fraktion wird zwar eine Triode im Crunch vermissen (von wegen Recto mit 5 Trioden), aber damit kann ich leben.
Ich dachte da mehr an was Engl-isches mit 4 Trioden für rauhe Sounds - werd ich übers WE mal ausarbeiten.

THINK LOUD!!

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln