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externe HV Spannungsversorgung

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silverface:

--- Zitat --- LoV Treter finde ich übel. Ich denke eine 12AX7 arbeitet erst ab 200V ordentlich und klingt dann nicht mehr so wie eine Kreissäge. Ich glaube auch das ein Röhrentreter besser als ein FET Treter klingt. Es ist ja immerhin ein vollwertiger Preamp drinne, beim GTO ein ähnlicher wie der SLO Preamp. Geschmackssache?

--- Ende Zitat ---

Die LoVolt-Variante wollte ich nur der Vollständigkeit halber erwähnen. Ist natürlich ein großer Unterschied, ob man die Röhre im üblichen Bereich ihrer Kennlinie fährt, oder das Signal schon durch die Betriebsspannung limiiert wird. Vielleicht sollte ich mal nachschauen, wie Takamine die 12AU7 mit 3V fährt. Die haben dieses "gerade nicht mehr sauber" recht gut hinbekommen.

Gernot

Fandango:
Hallo Franz,
keine Frage dass es heute Standard ist wenn der PEN im Umspanner zu PE und N aufgeteilt wird und so in die Haushalte kommt, dann darf natürlich auch nichts mehr zusammengefügt werden.
In meinem Sicherungskasten ist das aber noch nicht der Fall, in Millionen anderen auch nicht, dort ist Blau und Grün-Gelb die gleiche Leitung so wie sie ins Haus kommt.
N und PE sind also im Umspanner noch PEN, richtig ist dass dort nichts "gebrückt" wird so wie ich es schrieb, sondern aufgeteilt. Und richtig ist auch dass ich schon sehr lange mit Haus-Installation  nichts mehr zu tun habe und auch nicht auf dem Laufenden bin.
Trotzdem bleibt es auch richtig dass man mit PE mit der gesamten elektrisch geerdeten Welt verbunden ist wenn man ihn an die Masse anschließt und dass ein Bodentreter der mit Hochspannung arbeitet großen Schaden anrichten kann.


--- Zitat ---Mir geht es in erster Linie um die Frage, ist  so ein Treter sicher, obwohl das Metallgehäuse NICHT geerdet ist, also Signalmasse lediglich mit Netzteilmasse verbunden ist.
--- Ende Zitat ---
Irgendwo IST diese Signalmasse normalerweise geerdet, es sei denn Deine gesamte Anlage ist indirekt geerdet, also über Widerstand/Kondensator oder Dioden, oder sie ist sekundärseitig überhaupt nicht geerdet.
Mit Sicherheitsvorschriften kenne ich mich recht wenig aus, deshalb sage ich auch dazu auch nur wenig.
Sobald die Spannungen 50V~ überschreiten müssen die Geräte berührungssicher sein, und mit 200V Anodenspannung liegst Du darüber.
Dabei ist es egal wie diese Spannung erzeugt wird, sei es auch mit Batterien, da hängt eine Gitarre dran und an der Gitarre hängst Du, steht Dein Blechgehäuse unter Strom kriegst Du eine gewischt, und wenn Du deswegen nur einen Satz machst und von der Bühne fällst.
Ich persönlich sehe diese Geschichten für mich selbst gar nicht so eng, ich bin eher, na sagen wir mal, bereit zum Risiko, aber sobald Andere ins Spiel kommen ists damit vorbei, dann seh ichs ganz und gar eng.
Und ganz schnell langt ein Anderer mal irgendwo dran was er dann besser nicht getan hätte, und Du bezahlst vielleicht Dein Leben lang.
Mit Metallgehäusen und Strom verhält es sich so ähnlich wie mit Strom und Wasser, da darf nichts versehentlich zusammenkommen, oder es muss sofort die Sicherung fliegen.
Und wenns schon 1000mal gutgegangen ist, Du bist vielleicht der Erste bei dem das schiefgeht, und dann?
Bei mir sind alle Geräte die auf der Bühne oder im Proberaum stehen geerdet wenn sie aus Metall sind, meine Gitarrensaiten auch, selbst wenns keine Vorschrift wäre, dann aber wärs meine eigene.

Ich weiß dass ich mir so ein Gerät auf keinen Fall hinstelle, nichts was irgendwie einen direkten Netzanschluss hat steht bei mir auf dem Boden, außer einem Heizlüfter, und auch nichts mit einer höheren Betriebsspannung als 12Volt, hab ich nicht, will ich nicht, aus.


--- Zitat ---Ich glaube auch das ein Röhrentreter besser als ein FET Treter klingt. Es ist ja immerhin ein vollwertiger Preamp drinne,
--- Ende Zitat ---
Ein FET-Gerät ist auch ein vollwertiger Preamp, es kommt nur auf die Schaltung an, in meinem Amp habe ich eine Schaltung drin die zusammen mit dem Fet-Pre in der Gitarre mehr nach Röhre klingt als die Röhren selbst, hätte ich früher auch nicht geglaubt wenn mir einer sowas gesagt hätte, ist aber so, ich will gar nichts mehr anderes haben.
Gain, Zerre, Krach, ist doch gar kein Problem, krieg doch erstmal clean, laut und dynamisch hin, kaputt kann man den Klang an jeder Stelle im Amp machen, das Wichtigste ist ein sehr guter Rauschabstand, da darf nichts brummen und rauschen, und das voll aufgedreht und bei voll aufgedrehter Gitarre, bis Du in die Saiten haust, dann willst Du auch gar keinen Röhrentreter mehr haben.


--- Zitat ---...Takamine die 12AU7 mit 3V...
--- Ende Zitat ---
Naja, wenn mit 3Volt geheizt wird dann wird "gerade nicht mehr sauber" wohl soviel bedeuten wie "fängt gerade an zu verstärken...", die kochen auch nur mit Wasser.


Gruß,
Georg   



 

silverface:

--- Zitat ---...Takamine die 12AU7 mit 3V...Naja, wenn mit 3Volt geheizt wird dann wird "gerade nicht mehr sauber" wohl soviel bedeuten wie "fängt gerade an zu verstärken...", die kochen auch nur mit Wasser.

--- Ende Zitat ---

schon, aber mit welcher Temperatur? 100°? Oder 80° und geringerer Luftdruck? Salzwasser? Schweres Wasser?

Hab gerade nachgemessen für alle, die es interessiert: bei einer Batteriespannung (= Heizspannung) von 3,2V an der Kathode 0,5 V und an der Anode 2,9 V. Also keine Spannungswandlung. Die Arbeit machen ohnedies OpAmps, die Röhre erzeugt nur zumischbaren "Schmutz".

Das nur nebenbei, Jürgen hat ja eine andere Zielrichtung.

Gruß, Gernot

Jürgen:
Hallo.
Unabhängig davon, ob ich nun jemals so ein Gerät bauen werden, interessiert mich der Sicherheitsaspekt immer noch.
Ist es nicht so, daß der Schutzleiter seinen Namen deshalb trägt, weil er uns bei Arbeiten am Hausnetz schützt, also überall da, wo wir direkt mit dem Energieerzeuger verbunden sind? Bei einem Netzteil mit vorgeschaltetem Trenntrafo ist dies doch nicht mehr der Fall. Wenn wir einen Pol der Sekundärseite berühren, passiert gar nichts. Die Person darf allerdings nicht über eine leitende Verbindung geerdet sein, sondern lediglich Erdpotential besitzen. Ansonsten wäre die Schutzmaßnahme Schutztrennung aufgehoben und es könnte zu einem Stromfluss kommen.
Aufbauend auf diese Erkenntnis schützt uns die gute Verbindung unserer Eingangsbuchse mit Erde doch nur gegen Schweinereien, die auf der Primärseite des Trenntrafos passieren. Ich zitiere mal einen älteren Beitrag von Schimanski:


--- Zitat von: Schimanski am 21.02.2011 21:19 ---Gegen eine gefährliche Berührspannung durch das Gerät ist eine Erdung nutzlos, weil die interne Hochspannung galvanisch vom Netz getrennt ist. Du kannst keinen Schlag bekommen, weil die Hochspannung vom Netz und damit vom Erdpotenzial (auf dem Du dich befindest) befreit ist - man müsste dazu schon beide Pole der Hochspannungsversorgung berühren.
Das wird gerne durcheinander gebracht, alle Schutzmaßnahmen (PE, Sicherung, RCD) sind nur bis zum Trafo (solange kein Spartrafo vorliegt) wirksam!
--- Ende Zitat ---
Weiter schreibt er:

--- Zitat von: Schimanski am 21.02.2011 21:19 ---Außerdem hat der Anschluss der Hochspannungsversorgung ans Gehäuse einen großen Sicherheitsvorteil: Sollte mal eine spannungsführende Leitung das Gehäuse berühren, kommt es zum Kurzschluss und eine hoffentlich vorhandene Sicherung löst aus.
--- Ende Zitat ---

Wikipedia schreibt dazu:
Trenntransformatoren schützen nicht vor einem Stromschlag, wenn man beide Ausgangspole berührt.
Um den Schutz zu gewährleisten, darf keine elektrische Verbindung der Sekundärseite mit Erdpotential bzw. dem Schutzleiter betriebsmässig vorhanden sein. Dadurch kann bei einem einpoligen, fehlerhaften Erdkontakt, beispielsweise über eine Person welche sich auf Erdpotential befindet und einen Leiter der Sekundärseite berührt, kein Stromfluss entstehen. Der Transformatorkern kann geerdet sein.

Demnach müsste man doch eine externe, durch Trenntrafo erzeugte Spannung (z.B. 350VDC) ohne Schutzleiter einem Gerät zuführen können, wenn der Steckverbinder es erlaubt. Da ich die "Masse" am Gehäuse habe, fällt das Gerät meiner Ansicht nach unter PELV (Funktionserdung) und kann z. B. bei einem Körperschluss keine Gefahr bringen.

Oder irre ich mich grundsätzlich?

mfg
Jürgen

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