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Das Amperiment
Fody:
Hallo Leute,
Da ich die Box designmässig gern zum Amp passend bestellen möchte, und der Amp nicht annähernd soweit ist dass man mit Ästhetik planen kann, hab ich mir was anderes überlegt.
Hab jetzt bei Dirk zwei lose Greenbacks bestellt. Diese werde ich mit zwei V30 in meiner Engl-Box verheiraten. Denke mal die leiseren Greenbacks werde ich oben platzieren und die V30 bleiben unten.
Die zwei V30, die ich dann übrig hab, werde ich oben in die H&K Box einsetzen. Die unteren zwei Gammelkollegen fliegen raus. Also das ganze als "detuned".
Dann hab ich ja noch die Möglichkeit, falls es nicht passt,
-zwei Blenden zu basteln um ne grossvolumige 2x12 Box darauszumachen.
-Oder kleinere Bohrungen in die Blende zu machen, um ne "ported" Schallwand daraus zu machen.
-Oder einfach nochmal zwei Lautsprecher nachzukaufen, um wieder ne geschlossene 4x12 daraus zu machen.
-Oder die Rückwand zu modifizieren um ne "open Back" daraus zu machen.
Hab mir bei der Gelegenheit noch gleich 2 Beamblocker zum Experimentieren mitbestellt.
Die TT-Box kommt dann irgendwann mal wenn der Amp fertig ist.
Die kann ich dann auch optisch zum Amp anpassen und soundtechnisch die gesammelten Erfahrungen einfliessen lassen.
Wie sind eure Erfahrungen in Bezug auf das oben geschriebene?
Hat irgendjemand eine Meinung dazu, oder beschränken sich jetzt alle nurnoch aufs Lesen? ;)
Gruss Casim
Fody:
Hallo,
--- Zitat ---Hat irgendjemand eine Meinung dazu, oder beschränken sich jetzt alle nurnoch aufs Lesen?
--- Ende Zitat ---
Ok, keine Antwort ist auch ne Antwort :(
Nur falls es jemand interessiert...
Die Greenbacks sind einigermassen eingespielt. Hab sie ca. 12 Stunden bei 20Hz schlabbern lassen.
Sie Teilen sich jetzt auch schon die Box mit den zwei V30. Diese Box steht übrigens unterm Powerball im Proberaum. Fazit:
Der Clean-Kanal klingt jetzt viel voller und natürlicher. Der Cruch-Kanal klingt nicht mehr ganz so rauh, dafür fetter und wärmer. Das Solospiel ist viel dicker und sahniger.
Der Gesamtsound ist jetzt viel runder, aber auch etwas weicher als vorher. Die Palmmutes klingen wesentlich fetter und saftiger, aber dafür nicht mehr so trocken und direkt. Dem Bandsound hats gut getan. Irgendwie kann ich die zwei Gitarren in der Band besser unterscheiden, selbst wenn wir das gleiche spielen. Mein Gitarristen-Kollege hatte erstaunlicherweise den gleichen Eindruck, obwohl er nichts von der Nacht-und-Nebel-Umbauaktion wusste. Der einzige Nachteil: So heavy "Brett"-Riffs gehen jetzt nichtmehr ganz so heftig in die Fresse.
Die H&K-Box klingt jetzt auch viel besser mit den V30. Viel offener, nicht mehr so gedrückt und muffig. Die von H&K eingebauten "Rockdriver" sind übrigens Celestion G12F-60. Hab das Gefühl, dass die Box durch das "Detuning" nichts an Bass verloren hat, wodurch der Cleankanal immer noch recht dick klingt. Hab auch die Beamblocker verbaut. Kann aber dazu kein richtiges Statement abgeben, weil ich kein Direktvergleich gemacht hab. Hatte aber das Gefühl, dass wenn man 3 meter vor der Box steht, man ein paar Schritte nach recht und links gehen kann, ohne dass sich der Sound stark ändert.
Gruss Casim
Fody:
Hallo,
Wie schonmal erwähnt muss ich in meinem Experimentierchassis Platz schaffen, da es für ausgedehnte Vorstufen-Experimente mittlerweile sehr eng geworden ist.
Da ich seit kurzem die Möglichkeit habe, meine eigenen Platinen zu fräsen und diese Bauweise wohl die kompakteste ist, werde ich nach und nach die festen Bestandteile des Amps "modernisieren".
Die neue Kanalumschaltung ist schon fertig und wurde hier vorgestellt:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,17153.0.html
Den aktuellen Schaltplan häng ich der Vollständigkeit halber nochmal an.
Als nächstes soll das Netzteil überholt werden. Dabei hat mein Spieltrieb wieder überhand genommen und ich musste noch ein paar Gimmicks mit rein packen.
Eigentlich Blödsinn, ich weiss. Viele Teile, die kaputt gehen können... Aber Spielen macht Spass und dieser Amp wird den Bastelkeller sowieso nie verlassen.
An der Endstufe hat sich nicht mehr viel getan. Ein paar Detailänderungen in der Gegenkopplung, Korekktur des Arbeitspunkts der ersten Stufe und die Einstellung des Bias hat sich geändert.
Kritik, Fehlerkorrektur und Verbesserungsvorschläge sind wie immer wilkommen!!!
Gruss Casim
12stringbassman:
Hallo Casim,
--- Zitat von: Fody am 31.12.2012 15:14 ---Kritik, Fehlerkorrektur und Verbesserungsvorschläge sind wie immer wilkommen!!!
--- Ende Zitat ---
Du hast ja so gewollt ;)
Boa, das nenne ich mal ein "Netzteil", Reschpeckt!!!
BTW: Die Schirmgitterspannung der Endröhren ist mMn zu hoch.
Das halten die EL34 möglicherweise nicht allzu lange aus. Vor allem, weill Du da eine CLC-Siebung drin hast. Die macht beim Einschalten recht saftige Überschwinger, die weit über 500V rausgehen können.
In meinem Bass-Amp "Thunderbolt" hatte ich das zuerst auch drin (TT-363 - Brücke - 330µF - 5H (Hammond 193H) - 165µF), und habe beim Einschalten ein kurzes Aufleuchten in den Endröhren feststellen können, mein DMM hat kurz "Overload" angezeigt und dann 700V :o .
Dann habe ich auf Anraten von Hans-Georg die Drossel rausgeschmissen und einen Längsregler reingebaut, der die Schirmgitterspannung auf 425V begrenzt. (wie man sowas baut, weißt Du ja, wie ich sehe ;) )
So eine CLC-Siebung ist für altmodische Netzteile mit Röhrengleichrichter sinnvoll, weil man da keine großen Elkos verbauen kann und die Spannung beim Warmwerden der Röhre langsam hochfährt.
Die Symmetrierwiderstände an den reihegeschalteten Elkos kannst Du größer machen, 220k z.B.
Warum verbaust Du im100V-Teil auch reihegeschaltete Elkos? Da gibt's doch problemlos einzelne mit passender Spannungsfestigkeit.
Wie ich sehe, willst Du die geregelte Gleichstromheizung hochlegen. Wozu? Gibt es im Preamp einen DC-gekoppelten Kathodenfolger, bei dem die Vkf der Röhre überschritten wird? Bedenke, dass die Kathoden der Kathodenfolger in der Endstufe bei ca. -40V hängen. Laut Datenblatt beträgt die max. zulässige Vkf (Spannung zwischen Kathode und Heizfaden) der von Dir verwendeten ECC81 nur 90V. Wenn Du die Heizung für alle Röhren auf mehr als 50V hochlegst, wird es hier eng. Ich würde eine ECC82 nehmen und sie zusammen mit den Endröhren heizen.
Die Kathodenwiderstände R38 und 39 der Kathodenfolger in der Endstufe halte ich mit 18k ein bissl sehr klein, 47k tun's auch.
C69 nach dem Regler der Heizspannung ist mit 4.700µF unnötig groß. Du könntest ihn wahrscheinlich ganz weglassen, die Heizung ist ja eine konstante Last. Dto. C71.
C62 kann auch kleiner gemacht werden. Der Relais-Kram zieht doch nicht viel, außerdem regelst Du auf 12V runter, da darf die Restwelligkeit vor dem Regler ruhig größer sein. Hier kannst Du übrigens auch eine stinknormalen und billigen 7812 verbauen statt des überkandidelten LT1085. In der Heizung tut's auch ein LM317, da Du ja einen 15V-Trafo nimmst. Bei Verwendung eines 12V-Trafos könnte man über einen LowDrop-Regler nachdenken, dann hättest Du halt ein paar Watt weniger Verlustleistung (was in der heutigen Zeit durchaus ein Thema ist, aber dann müsste man ja Röhren-Amps generell verbeiten ;) )
Was machen die beiden Timer NE555? Ist das ein Softstart der Anodenspannung? OP1a scheint verkehrt rum angeschlossen zu sein.
Welches Relais verwendest Du für R-S2? Das schaltet ja gut 350V, es sollte also entsprechend spannungsfest sein.
So, erstmal genug gegrantelt. Ich bin gespannt, wie's weitergeht.
Grüße
Matthias
Fody:
Hallo Matthias,
--- Zitat ---Du hast ja so gewollt
--- Ende Zitat ---
Genau!!! ;) Und dafür bin ich dir dankbar.
Wenn man sich seinen eigenen Mist zu lange anschaut, fällt einem meistens nicht mehr ein wies besser gehn könnte.
Erstmal zur Ausrede warum das ein oder andere Schaltungsdetail etwas komisch aussieht. Meistens skizzier ich die Schaltung erstmal, schau dann was ich an Teilen da hab und mach dann erst einen richtigen Schaltplan daraus. So komm ich dann zu symmetrierten Elkos in der -125V Sektion oder zu grossen Elkos nach Spannungsreglern etc.
Das meiste des Schaltplans ist aus dem alten entnommen und das neue Zeug wurde hinzugefügt. Aber du hast vollkommen recht. Da ich das Netzteil komplett neu aufbauen will und dafür sowieso vieles neu kaufen werde, sollte ich solche Dummheiten gleich rauswerfen. In meiner Ausbildung fragte ich meinen Meister mal warum man etwas so und so macht, anstatt so wies eigentlich besser wär...Da sagte er mir: "Weil wir das schon immer so gemacht haben" :facepalm:
In diese Richtung soll sich das ganze natürlich nicht bewegen.
--- Zitat ---BTW: Die Schirmgitterspannung der Endröhren ist mMn zu hoch.
--- Ende Zitat ---
Mhhh...mag sein. Ich müsste mal in den Datenblättern rumschmieren. Ich hab mir das ehrlich gesagt noch garnicht genau angeschaut. Ich benutz den Trafosatz vom JCM800 100W. Diese Endstufen sind auch so aufgebaut. Trafo-Gleichrichter-Ladeelko(Anode)-Drossel(Schirmgitter). Bin immer davon ausgegangen, dass das schon so passt. Ich werd mir das aber nochmal genauer anschauen.
--- Zitat ---Dann habe ich auf Anraten von Hans-Georg die Drossel rausgeschmissen und einen Längsregler reingebaut, der die Schirmgitterspannung auf 425V begrenzt
--- Ende Zitat ---
Du wirst lachen. Darüber hab ich gestern noch nachgedacht. Hab mir das im Spice mal angeschaut. Ist schon heftig wie die Drossel das ganze Netzteil zum Schwingen bringt. Das stört mich auch bei meiner "SAG-Schaltung". Aber wie wirkt sich eine Spannungsstabilisierung auf den SAG-Effekt aus? Dieser beschränkt sich ja dann nur noch auf die Anodenspannungder Endstufe? Bringts dann auch nicht mehr, oder?
Vielleicht bau ich einfach ne CRC-Siebung. Oder tausch die Drossel gegen einen Gyrator. Der schwingt zwar auch, macht aber keine Spitzen nach oben, da er keine Energie speichern kann.
--- Zitat ---Die Symmetrierwiderstände an den reihegeschalteten Elkos kannst Du größer machen, 220k z.B.
--- Ende Zitat ---
Wer das Milliampere nicht ehrt...
Wird gemacht....Da gibts doch ne Faustformel für die Grösse in Abhängigkeit der Kapazität?! ???
--- Zitat ---Warum verbaust Du im100V-Teil auch reihegeschaltete Elkos? Da gibt's doch problemlos einzelne mit passender Spannungsfestigkeit.
--- Ende Zitat ---
Hatte damals nix anderes da...wird aber geändert.
--- Zitat ---Wie ich sehe, willst Du die geregelte Gleichstromheizung hochlegen. Wozu? Gibt es im Preamp einen DC-gekoppelten Kathodenfolger, bei dem die Vkf der Röhre überschritten wird?
--- Ende Zitat ---
Die Heizung liegt derzeit auf Masse. Ich will mir aber die Möglichkeit erhalten, sie hochzulegen wenns sein muss. Was in der Vorstufe noch alles passieren wird, steht noch in den Sternen.
--- Zitat ---Ich würde eine ECC82 nehmen und sie zusammen mit den Endröhren heizen.
--- Ende Zitat ---
Die Heizung der Treiber mit den Endröhren zusammenzulegen, wenn ich die Vorstufenheizung hochlegen muss, ist eine super Idee. Da hier keine Spannungsverstärkung betrieben wird, kann ich die getrost auch mit Wechselstrom beheizen.
Die ECC82 war damals, als ich den Treiber ausgelegt hab, auch im Gespräch. Ich weiss jetzt aber nicht mehr warum ich mich für die ECC81 entschieden hab.
Ich werd aber nochmal die Datenblätter vergleichen.
--- Zitat ---Die Kathodenwiderstände R38 und 39 der Kathodenfolger in der Endstufe halte ich mit 18k ein bissl sehr klein, 47k tun's auch.
--- Ende Zitat ---
Kannst du Vor- und Nachteile nennen? Ich meine 18K müssten gut im Kennlinienfeld der ECC81 liegen. Muss mal die alten Unterlagen rauskramen.
--- Zitat ---62 kann auch kleiner gemacht werden. Der Relais-Kram zieht doch nicht viel, außerdem regelst Du auf 12V runter, da darf die Restwelligkeit vor dem Regler ruhig größer sein. Hier kannst Du übrigens auch eine stinknormalen und billigen 7812 verbauen statt des überkandidelten LT1085. In der Heizung tut's auch ein LM317, da Du ja einen 15V-Trafo nimmst. Bei Verwendung eines 12V-Trafos könnte man über einen LowDrop-Regler nachdenken, dann hättest Du halt ein paar Watt weniger Verlustleistung (was in der heutigen Zeit durchaus ein Thema ist, aber dann müsste man ja Röhren-Amps generell verbeiten )
--- Ende Zitat ---
Haste recht! Die Schaltung war erst auf einen 12V-Flachtrafo ausgelegt. Daher die überteuerten LT1085 und Schottky-Dioden im Gleichrichter. Kurz darauf fiel mir doch noch ein 15V-Ringkern in die Hände. Da ich bei diesem bleiben werde, kann ich das ganze günstiger bauen.
--- Zitat ---Was machen die beiden Timer NE555? Ist das ein Softstart der Anodenspannung? OP1a scheint verkehrt rum angeschlossen zu sein.
--- Ende Zitat ---
Ja, so ähnlich...Am besten ich versuch das im nächsten Post zu erklären.
Der OP1a ist eigentlich als invertierender Verstärker mit Selbsthaltung geplant.
Aber jetzt wo dus sagst, macht das so eigentlich keinen Sinn. Das muss ich auch nochmal korrigieren.
--- Zitat ---Welches Relais verwendest Du für R-S2? Das schaltet ja gut 350V, es sollte also entsprechend spannungsfest sein.
--- Ende Zitat ---
Ich hatte gehofft ein schönes Finder Industrierelais zu finden. Im Zweifelsfall tuts glaub ich aber auch ein 230V-Typ. Wenn man mal schaut in wievielen Amps Schalter in diesem Bereich verbaut werden, die eigentlich auch nicht dafür geeignet sind...
So...Jetzt muss ich mich erstmal vom Raclette erholen, bevor es in die nächste Runde geht...und mein CubaLibre auffüllen... :bier:
Dank dir für deine Hilfe und wünsch dir einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Gruss Casim
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