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Fragen zu EL95 PP Ausgangsübertrager
Janigut:
Hallo,
ich habe letztens ein altes Röhrenradio bekommen, welches mit 2x EL95 im Gegentakt bestückt ist.
Nun habe ich alles bis auf die Trafos und Röhrensockel rausgeschmissen, weil ich mir einen kleinen Gitarrenverstärker bauen will.
Die Vorstufe will ich mit einer ECC83 und die Phasenumker mit einer EC92 realisieren.
So, nun stehe ich vor dem Problem, dass ich am Ausgangsübertrager primärseitig 2 Anschlüsse zuviel finde.
Ich habe:
2x weiß zusammen auf einer Lötleiste direkt am Trafo, wo die Anodenspannung draufging
1x blau für die eine Röhre
1x rot für die andere
2x schwarz, welche die blaue Leitung unterbrechen
Zwischen rot und weiß mess ich 314 Ohm.
Zwischen blau und weiß 297.
Zwischen rot und blau 611.
Zwischen schwarz und blau 121.
Zwischen schwarz und weiß 177.
Kommen die Werte hin?
Wofür sind die beiden schwarzen?
Die waren verbunden und über einen Kondensator und Widerstand auf G2 beider Endröhren gelegt. Ist das vielleicht sowas wie eine Rückkopplung?
Sekundärseitig habe ich einmal 0,5 Ohm zwischen schwarz und grün und einmal 0,2 Ohm zwischen grau und grün. Zwischen grau und schwarz 0,7 Ohm.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass grün die gemeinsame Masse ist und grau und schwarz Anschlüsse für Lautsprecher verschiedener Impedanzen sind. Wenn ja, welche Leitung müsste ich für einen 4- bzw. 8 Ohm-Lautsprecher nehmen?
Ich bin bald fertig und wollte dann schonmal einen Funktionstest ohne Röhren machen und die Spannungen messen.
Ich würde dabei einen 8Ohm-Lautsprecher an den hochohmigeren Ausgang des AÜ hängen.
Vielen Dank schonmal für hilfreiche Antworten.
MfG Jan
Holzdruide:
Hallo Jan
Das sollten Anzapfungen für Ultralinearbetrieb sein, bei dieser Variante hängen die Schirmgitter (G2) an den Anzapfungen der Primärwicklung, Du kannst ja ausprobieren wie Dir der Sound besser gefällt eben normalbetrieb mit Schirmgittern direkt am Netzteil oder eben an den Anzapfungen, könnte man auch schaltbar machen.
Wenn Du nach Ultralinear googelst findest sicher auch was drüber, was es technisch genau bewirkt können andere sicher besser erklären, in Jogis Röhrenbude findest Du sicher auch Schaltungen von Amps mit UL Betrieb
Die Angabe Deiner Messwerte sollten so stimmen, rot und blau für die Anoden, weiss ist plus vom Netzteil, wenn Du Ultralinearbetrieb bauen möchtest pass aber auf dass die Schirmgitteranzapfung auf der richtigen Röhre ist, was passiert wenn man die verwechselt weiss ich nicht, ich möchte es auch nicht ausprobieren, kann man ja leicht ausmessen, dann würde ich halt die zwei schwarzen mit isoband zumindest einen mit rot oder blau markieren um Verwechslung zu vermeiden
Gruß Franz
silverface:
--- Zitat von: Rohrbruch am 21.02.2012 20:34 ---pass aber auf dass die Schirmgitteranzapfung auf der richtigen Röhre ist, was passiert wenn man die verwechselt weiss ich nicht
--- Ende Zitat ---
Hab das einmal probiert, weil bei legendären McIntosh Verstärkern in den PP-Endstufen die Schirmgitter mit der Anode des Gegenübers (über Induktivitäten) zusammen arbeiten. In der primitiven Variante - also nur mit vertauschten Schirmgitteranschlüssen - klang es ultra-nichtlinear.
Gernot
Janigut:
vielen Dank für die Antworten!
Ich habe das Gerät jetzt erstmal technisch bis auf die geplante Klangregelung fertiggebaut.
Beim Testen messe ich so 250V für die ECC83 und EC92 und 330V für die beiden EL95.
Die Heizspannung ist unbelastet bei nur 5,8V. Ist das sehr tragisch? Meines Wissens reagieren röhren ja empfindlich auf Unterheizung. Ich weiß nicht, ob die Spannung unter Last dann noch weiter in die Knie geht.
Aber andererseits hat das Radio früher ja sogar an nur 220V funktioniert und die Heizspannung wird noch geringer gewesen sein ???
Ich will jetzt erstmal mit dem Test mit eingesetzten Röhren warten, bis ich das genau weiß, weil es mir zu schade wär, die Röhren zu versauen.
MfG Jan
Holzdruide:
Hallo Jan
Steck doch die Röhren mal rein und dreh auf, dann misst Du die Heizspannung, wenn das nur ein paar Minuten ist spielt das keine Rolle, aber 5,8 ohne Röhren ist zuwenig, das geht mit Röhren sicher noch weiter runter.
Was Gernot zu den verkehrt angeschlossenen Schirmgittern schreibt ist mir neu und ich habe in 40 Jahren vieles gesehen, das nicht, klingt schon sehr merkwürdig beim lesen.
Gruß Franz
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