Technik > Tech-Talk Amps
Kitty Hawk Counterpoint 100W - ein "Brummbär"?
Vix Noelopan:
--- Zitat von: Nils H. am 22.07.2012 00:27 ---das Problem ist, dass wir über die Saitenmasse immer die Griffel an der Schaltungsmasse haben. Wenn diese über einen Widerstand vom Chassis (und damit vom PE) isoliert wird, besteht die Gefahr, dass die Schaltungsmasse im Fehlerfall auf ein gefährliches Potential gehoben wird.
Gruß Nils
--- Ende Zitat ---
Hallo Nils,
habe zwischenzeitlich selbst nachgedacht. Der von Dir beschriebene Fehler tritt ein, wenn die Isolation zwischen Primär- und Sekundärwicklung(en) im Netztrafo Schaden nimmt. Ich habe bislang allerdings nur Verstärker mit Netztrafos gebaut, die ich explizit mit einer statischen Schutz- und Schirmwicklung zwischen primär und sekundär versehen ließ, die an PE angeschlossen wird. Ist das Problem durch diese Maßnahme evtl. entschärft?
Falls nicht, sollte ich darüber nachdenken, Schaltungsmasse und Chassis (= PE) ausschließlich über die nicht isoliert eingebaute Eingangsbuchse(n) miteinander zu verbinden.
Greez!
Germy:
--- Zitat von: Vix Noelopan am 22.07.2012 15:59 ---Hallo Nils,
habe zwischenzeitlich selbst nachgedacht. Der von Dir beschriebene Fehler tritt ein, wenn die Isolation zwischen Primär- und Sekundärwicklung(en) im Netztrafo Schaden nimmt. Ich habe bislang allerdings nur Verstärker mit Netztrafos gebaut, die ich explizit mit einer statischen Schutz- und Schirmwicklung zwischen primär und sekundär versehen ließ, die an PE angeschlossen wird. Ist das Problem durch diese Maßnahme evtl. entschärft?
Falls nicht, sollte ich darüber nachdenken, Schaltungsmasse und Chassis (= PE) ausschließlich über die nicht isoliert eingebaute Eingangsbuchse(n) miteinander zu verbinden.
Greez!
--- Ende Zitat ---
Ich habe das immer für völlig logisch gehalten, dass man mit einem mechanischen Massestern arbeitet, auf den man als erstes PE legt und zwar richtig gut kontaktiert mit Messingschraube und Krallenmutter. Und selbstverständlich wird auf diesen Massestern auch der Geräte-GND gelegt. Hatte noch nie Probleme damit. Ich habe gerade vor zwei Tage einen Röhrenoverdrive aus Moskau nachgerüstet. Es war nur eine Zweiarder-Netzleitung mit so einer Kleingerätebuchse vorhanden. Soetwas geht natürlich überhaupt nicht! Leider hatte ich kein Platz für einen Netzfilter, aber das Gerät hatte erheblich weniger Störgeräusche und war endlich sicher.
Immer wiederkehrende VDE-Lehrgänge zahlen sich aus.
Nils H.:
--- Zitat von: Vix Noelopan am 22.07.2012 15:59 ---Hallo Nils,
habe zwischenzeitlich selbst nachgedacht. Der von Dir beschriebene Fehler tritt ein, wenn die Isolation zwischen Primär- und Sekundärwicklung(en) im Netztrafo Schaden nimmt. Ich habe bislang allerdings nur Verstärker mit Netztrafos gebaut, die ich explizit mit einer statischen Schutz- und Schirmwicklung zwischen primär und sekundär versehen ließ, die an PE angeschlossen wird. Ist das Problem durch diese Maßnahme evtl. entschärft?
Falls nicht, sollte ich darüber nachdenken, Schaltungsmasse und Chassis (= PE) ausschließlich über die nicht isoliert eingebaute Eingangsbuchse(n) miteinander zu verbinden.
Greez!
--- Ende Zitat ---
Moin,
eigentlich führt das vom ursprünglichen Thema weit weg, aber: Das Problem tritt auch auf, wenn ein Körperschluss von B+ ans Chassis auftritt. Sollte nicht passieren, kann aber. Ich hab in einem älteren Thread (in dem Thread ging es um RCDs) mal folgende Skizze gepostet:
Der Körperschluss kann auch "partiell" sein, so dass nur ein geringerer Fehlerstrom fließt, der möglicherweise eine (schlecht dimensionierte - oder noch schlimmer nicht vorhandene) Anodensicherung gar nicht auslösen lässt. Wobei 100 Ohm noch "relativ" harmlos sind, ich hab auch schon Experten mit bis zu 1k gesehen - 100mA Fehlerstrom führen dann schon zu einem Potential von 100V an den Saiten. Anders sieht das aus, wenn man dem R zwei Dioden parallel schaltet, dann kann das Potential nicht über die Durchbruchspannung der Dioden ansteigen. Damit das sicher ist, müssen die Dioden aber erstens sehr schnell sein und zweitens eine hohe Strombelastung vertragen können.
Germy: Ich glaube nicht, dass das so, wie Du es beschreibst, VDE-konform ist. Die PE-Chassisverbindung darf für nichts anderes benutzt werden, auch nicht als Massestern für die Signal-/Versorgungsmasse. Die Masse gehört an eine eigene Verbindung ans Chassis, der Massestern ist dann über das Metallgehäuse mit dem PE-Stern verbunden; ob man hier noch eine extra Verbindung legen muss, weiß ich nicht, gesehen habe ich es noch nie. Die Verbindung Massestern-PE wird eigentlich immer über das Chassis hergestellt.
Sofern das mit dem Massekonzept ausgeht, ist eine nicht isolierte Eingangsbuchse hart auf dem Chassis immer eine gute idee. Ansonsten mache ich es (nach Blencowe) immer so, dass die Masseverbindung zum Chassis in der Nähe der Eingangsbuchse liegt, und die Masse der Eingangsbuchse kommt - abweichend vom Massekonozept - nicht an die Masse des V1-Elkos, sondern auch hart aufs Chassis.
Gruß, Nils
Germy:
Zum Thema PE.
Es ist dann zulässig, wenn man als erstes auf der Masseschraube PE mit einer eigenen Mutter (verkupfert oder MS) gegen das Chassis verschraubt. Ich persönlich teste alle Geräte an einem zugelassenen BGV A3-Tester mit Protokollausduck. Das ist ein sehr sicherer Weg und zeigt die kleinsten Fehlerströme auf. Da diese Geräte heute ein fest programmierten Test vorgeben, kann man kaum etwas falsch machen. So entdeckt man auch marode Trafos;-)).
Meikel:
Hallo,
(ich war eine Zeitlang urlaubsbedingt abwesend) huch, hier ist ja richtig was los! :)
Wobei ich gestehen muss, der "Brummbär" läst mich gedanklich immer noch nicht los. Den Grund versuche ich (trotz allen bisherigen Massnahmen, die den Brumm wirklich weit reduzieren) mal zusammengefasst in zwei Sätzen zu beschreiben:
1. Warum ist der Brumm mit dem Trimmpoti zwar weitestgehend abstellbar, aber andererseits so extrem, wenn man den Trimmer absichtlich verstellt? Es ist an den Endstellen der Schleifbahn so, als ob die Wechelspannung der Heizung regelrecht direkt in die NF eingeregelt wird.
2. Warum liegt das Brumm-Minimum nicht (wie ich erwartet hätte) in Mittelstellung des Trimmers, sondern eher bei Stellung des Schleifers an einem Drittel der Schleifbahn? Das Brumm-Minimum des Trimmers ist nicht identisch mit einem Einstreuungs-Minimum. Das wiederum liegt eher mittig auf der Schleifbahn.
Alle Röhren sind völlig ok, keine (!) Schlüsse zwischen den Elektroden. Platine ist ok. Als ob noch irgendeine der Vorröhren-Fassungen spinnt...
Gruß Michael
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln