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weicher Clippen

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Manfred:
Hallo Stefan,

und die sogenannten "Snubbers" Kondensatoren parallel zu Anode-Katode. Die können aber ebenso parallel dem Anodenwiderstand geschaltet sein oder direkt von der Anode zu Masse gehen.
Gary von Glasswerks hatte mal in einem Thread aus seiner geschrieben das er keinen Unterschied zwischen mit dem Parallelkondensator zwischen Anode und Kathode und parallel zum Anodenwiderstand feststellen konnte. Bei der Anoden zu Massevariante musste der Wert des Kondensators ein klein wenig erhöht werden. Der Mann muss es wissen, denn der baut Hammer-Dclones mit äußerst positiven Verbesserungen.
Für den soften Overdrive hat "Herr Dumble hat die Lastgeraden für die Overdrivestufen geschickt gelegt.
Außerdem wird mit der Einstellung des Potis "Trim" das Eingangsignal für die Stufe begrenzt damit es nicht häßlich klingt.

Gruß
Manfred

El Martin:
Namd!
...für Signalwechselstrom ist Masse und Plus fast das Gleiche, da sie über die fetten Elkos quasi kurzgeschlossen sind...

und ja, auch HADumble hat mit lokalem Feedback rumgemacht. Wieso sehen die Werte denen von HAD ähnlich? Pürer Züfäll, denkischmir.  :angel:

Es ist dann die Feinabstimmung, die "DEN" Sound liefert. Soundideale ändern sich.

HabbicheichentlichschonaufNFBhingewiesen? Im umschaltbaren Master/Präsenz/Depp  steckt auch noch dies&das drin, was Übersteuerungsverhalten anlangt.

Ciao
Martin

Manfred:
Hallo,


--- Zitat ---..für Signalwechselstrom ist Masse und Plus fast das Gleiche, da sie über die fetten Elkos quasi kurzgeschlossen sind...
--- Ende Zitat ---

So kann man es sehen.
Für die Schaltungsanalyse wird die Betriebsspannung als konstant angenommen, d.h. die Spannungsänderung dU = 0V für eine beliebige dynamische Stromentnahme dI, der dynamische Innenwiderstand ist dann dU/dI = 0V/xA = 0 Ohm also Kurzschluß. ( d steht für Delta).
Theorie meets practice.  ;)


--- Zitat --- Pürer Züfäll, denkischmir.
--- Ende Zitat ---
Es soll auch Leute geben die sich sowas ausdenken und berechen können und ihre Produkte nicht nur mit der "trial and error" Methode entwickeln. Wenn die Basis stimmt dann erfolgt der "Feinschliff"  von Bauteilwerten dann natürlich unbestritten per Gehör. :)

Gruß
Manfred

Gruß
Manfred
   

Stefan_L_01:
Snubbers o. normale Caps, die beinflussen überwiegend nur eine Flanke. Die andere bleibt relativ unbeindruckt mit einem harten Wechsel die spätestens im Tonestack zu einem üblen Spike sich ändert, krächz.
Es ist wie die Sprungantwort eines Caps auf eine RechteckFlanke, eine Seite wird gerundet, die andere nicht. Dioden scheinen den Vorteil zu haben dass sie im dynamischen Bereich clippen. Ich meine, wenn eine Röhre negativ clippt dann ist die Ausgangsspannung maximal, was darüberhinaus passiert ist dem Signal völlig unbekannt. Sinkt das Signal ist der "Fall" dann sehr aprupt. Die Diodenschaltung arbeitet im Clip mit der Signalstärke weiter mit was immerhin zu einer leichten Verrundung auch im Fall führen kann. Bisschen laienhaft versucht zu erklären.

Letzlich kann man doch machen was man will, die dritte o. vierte Röhrenstufe wird mit > +-10V angeblasen, das ist einfach HighGain, und dann ist das Ergebnis ein Plateau. Dann kommt der Tonestack und damit die hässlichen Spikes, Sägezahn, whatever. Jetzt kann man Bässe und mitten vielleicht völlig rausnehmen (peavey 6501?), dann bleibt nur noch Hochtochkrächzen übrig und wenig "Transen"-Gekrächze, klingt aber auch eher bescheiden imo - ok mag im Bandgenfüge bei High Volume sich wieder etwas geben, aber das ist nicht mein Ziel...

Manfred:
Hallo Stefan,


--- Zitat ---Snubbers o. normale Caps, die beinflussen überwiegend nur eine Flanke.
--- Ende Zitat ---

Im Sprachgebrauch der englischsprachigen Foren sind Snubbers normale Kondensatoren die in den im Beitrag oben beschriebenen Positionen
eingesetzt werden. Bitte nicht mit den Snubberkondensatoren in der Leistungselektronik verwechseln.


--- Zitat ---die beinflussen überwiegend nur eine Flanke
--- Ende Zitat ---
Hast du noch eine Diode in Serie zu dem Kondensator? ;D
Spaß beiseite ich weiß was du meinst.

Die Anordnung ist ein Tiefpassfilter.
Die Sprungantwort eines Rechtecksignals ist bei der ansteigenden Flanke verrundet und der abfallenden nicht,
das gilt aber nur wenn die Frequenz des Rechtecksignals kleiner als die Grenzfrequenz des Tîefpassfilters ist.
Bei Frequenzen ab der Grenzfrequenz und größer ist das eine ansteigende und abfallende Kurve eine e-Funktion.
Am Umschaltpunkt ist eine Ecke die in der Praxis  nur bei reinem Rechtecksignal vorkommen wird.

Es wird beim Gitarrenverstärker kein Rechtecksignal vorkommen.

Nun zum Klippen der Röhren Stufen.
Bei der positiven Halbwelle erhält man beim Einsetzen das sogenannte Gitter-Clamping, die Gitterspannung wir begrenzt die Kurvenform ist abgeplattet mit einem leichten schrägen Dach und abgerundten Übergängen. Dieses Verhalten ergibt sich aber  nur durch eine Wechselwirkung mit der vorhergehenden Stufe. Der Gitterstrom fließt über den Anodenwiderstand der vorhergehenden Stufe und deren Ausgangssignalspannung mit stiegendem Gitterstrom abnimmt. Die Signalform Anodenausgangsspannung ist identisch der "geclampten" Gitterspannung.
Ein Einspeisen einer Röhrenstufe mit eine Funktionsgenerator der eine konstante Spannung liefert  zeigt nicht den  Clampingeffekt.
Bei der negativen Halbwelle wird die Kurvenform durch, ich nenne es mal Abschalten des Anodenstroms (Cutting) abgeplattet,
wobei die Abplattung nicht eine gerade Linie sonder eher eine leichte Krümmung ist. Auch hier sind die Übergänge jeweils verrundet.

Nun kann ich mir beim Desing überlegen was ich haben will.
Overdrive mit einer Stufe:
Arbeitspunkt so um die Mitte:
pos. Halbwelle Clamping und neg. Halbwelle Cutting.
Arbeitspunkt mehr links:
pos. Halbwelle Clamping und neg. Halbwelle unbeinflusst.
Arbeitspunkt mehr recht:
pos. Halbwelle unbeinflusst und neg. Halbwelle Cutting.

Overdrive mit zwei Stufen:
Hier kann man durch die Phasendrehung je nach Arbeitspunktlage
zwei mal Clamping oder Cutting haben.

Für beide Varianten der Overdrivestufen ist ein vorausgehende Eingangsstufe vorausgesetzt.

Der Oberwellengehalt und damit der Overdrivesound und dadurch ist je nach Wahl der Stufen bzw. Stufenkombination unterschiedlich.
Dazu kommt noch die "Klangformung" durch Filter davor und danach.

Andere wie Mesa, Peavy etc. erzeugen das Clipping in "Portionen" über mehre Stufen.

Last not least, noch eine Overdrivestufe gefolgt von leicht geklippten Kathodenfolger.

"Alles Geschmacksache sprach der Affe und biß in die Seife "

Aber zu dem Dioden-Clipping muss ich sagen, dass es heutezutage superdimensionierte Overdrives  und Distortions gibt,
wo der Overdrive- und der Distortionsound in Kombination mit  einem  Clean-Röhrenamp besser klingt als ein Röhrenamp mit einem schlecht dimensionierten Overdrivekanal. Die liegen leider alle so in der 150 - 250 Euro-Klasse. Aber man weiß hier ja wie man sie selbst baut.

Die "Puristen" würden mich jetzt bestimmt wieder am liebsten steinigen. ;D

Nachtrag: Grid-Clamping wird auch als Grid-Current-Limiting bezeichnet.

Gruß
Manfred



 


 

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