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Komische Geräusche beim Dynacord Imperator

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Martin M:
Achso, was mir noch gerade einfällt: Es müssen 0,3V an den Kathodenwiderständen abfallen, nicht 0,2V. Das entspricht tasächlich trotz der 10 Ohm Widerstände den richtigen 20W Anodenverlustleistung. Das restliche Zehntel Volt kommt nämlich aus den Schrimgittern, die den entsprechenden Anteil zum Gesamtstrom und damit Spannungsabfall beitragen.

HTH

Martin

LöD:
Hallo,
ich komme jetzt erst dazu weiter zu machen.
Ich habe die Punkte oben angefangen abzuarbeiten:
Punkt 4 ist ok, ca 55V AC
An den Lampen hab ich 6,3V AC
GR400 C406 hab ich wenn ich das richtig sehe 0V
Die Diode, das ist hier ein silbriges Teil mit einem Ring an einer Seite
Es steht was drauf mit M4 und 100 mehr ist nicht lesbar.
Die Sperrt nach beiden Seiten.
Dann hab ich noch die Mitten der beiden Bias Potis gemessen, jeweils -62V
Das stimmt auch nicht.
Also meine Vermutung ist, die Diode ist kaputt.
Laut Plan eine E75C40 was wiederum laut einem anderen Forum ein Selengleichrichter sein soll,
wie und gegen was kann ich diese Ersetzen?
1N4007?

Die linke Anodensicherung war auch kaputt.

Soweit der Stand, ich glaub ich bau dann mal die Endstufenplatine aus...
LöD

LöD:
 :gutenmorgen:
kleines Update noch von gestern Abend.
Ich habe noch ein wenig recherchiert, vermutlich ist die Selendiode nicht kaputt, die hat nur ne hohe Durchlaßspannung die mein DMM wohl nicht liefert.
Die Diode ist auch ein roter Würfel, was ich zunächst als Diode vermutet hatte war ein C.
Ich habe jetzt mal die 10 Ohm Rs geordert, werde die austauschen dann alles wieder zusammenbauen und testen.
LöD

Martin M:
Moinmoin LöD,

erst mal ne dumme Frage: StandBy war bei deiner Messung auf ON? Nächste dumme Frage: Vor Gr400 is Wechsel- hinter Gr400 Gleichspannung (negativ gegen Masse), hast du das berücksichtigt?
Gehe ich mal von aus, nur zur Sicherheit.

Dann Achtung: Eine Anodensicherung war kaputt: Das passiert nicht von allein, sei vorsichtig! Träge Sicherungen tragen den doppelten Nennstrom für mindestens 2 Minuten, garantiert und zugesagt!
Es war also nicht "ein wenig viel", sondern ein echter Kurzer!
Sie kann auch nicht zu dem Zeitpunkt schon durchgebrannt gewesen sein, an dem du die 750V Anodenspannung gemessen hast, sondern muss danach gestorben sein. Was ist passiert?

Ansonsten passen die 0V an C 406 zu deinen Ruhestrom-Symptomen (naja, denen des Imperators).
Du musst jedenfalls über C406 (also an der Seite der Diode ohne Ring gegen Masse) die negative Hilfsspannung für die Gittervorspannung messen. Laut Schaltplan und vernünftigerweise ca. 70-75 V, aber negativ!

Den Rest kannst du dir zusammenreimen:
- Durch die Gitter soll kein Strom fließen, die - nehmen wir mal - 75V verteilen sich also wie folgt:
- 4k7 Vorwiderstand (R407) + 2 * 25k Trimmer paralel machen 12k5 + 4k7 (R415) gegen Masse, wenn der StandBy auf AN steht ergeben 22k.
- Nach Adam Ries und Georg Simon Ohm müsstest du jedes Poti zwischen -15V und -60V einstellen können. Lass es 20 und 55 sein, kommt nicht so drauf an, aber du hast einen Anhalt. Die -36V "Nennspannung" laut Schaltplan liegen da ja auch mittenmang (nimm die jedoch nicht ganz so Ernst, im Zweifel wichtiger sind die 0,3V an den Kathodenwiderständen).

Mach also zuerst - bei ein- oder ausgebauten 10 Ohm Wideerständen - folgendes:

- nimm alle Röhren raus
- mach den Amp an (Netz und StandBy, letzteres ist nicht wegen der Anodenspannung wichtig, sondern damit R415 an Masse liegt, du kannst es also ruhig mit der kaputten oder ganz ohne Anodensicherungen machen) und miss an den Enden der Potis (Knotenpunkt R412/413 mit R415), da müssen -15 bis -20V gegen Masse liegen. Miss dann an den anderen Enden der Potis (Knotenpunkt  R412/R413 mit R407), da müssen -55 bis -60V gegen Masse liegen.

Ist das NICHT so
- und hast du das Skandinavien-Exportmodell (Sicherungsgrab, eher unwahrscheinlich, habe selber noch keins gesehen), guck als erstes nach Si400.
- hast du das normale "deutsche" Modell (oder USA/Frankreich-Export-Modell), fehlt die Sicheriung Si400. Da die 55V aber nach deiner Messung am Trafo anliegen, kann es dann nur noch an der Leitung zu R404 (kommen die 55V wechselspannung da auch an? R404 bzw. doch der Diode Gr400 liegen. Die kannst du gerne durch eine Standard-Diode wie 1N4002 ersetzen, alle Endziffern > 2 bei dieser Diode gehen auch, wenn du welche rumliegen hast. Unterscheiden sich nur im Strom, den sie führen können.

Ist das so
- müssen wir weiter in der Endstufe suchen. Nachdem du die 10Ohm Widerstände ohnehin tauschen willst (Hast du sie durchgemessen? Die sind dick genug und sterben nicht so leicht) mach das ruhig. Steck auch die Röhren wieder rein, den Kurzschluss am Eingang der Endstufe lass auch.
Dann miss (vorsichtig!) alle Gleichspannungen, die im Schaltplan für die Endstufe angegeben sind. Ich mach das mit Krokodilklemmen, die ich im stromlosen Zustand an den Messpunkten anbringe, mit einer Messstrippe verbinde. Die andere Messstrippe ebenfalls mit Krokodilklemme an Masse. Dann Einschalten, mindestens eine Minute warten (die Röhren brauchen ihre Zeit) während ich nach Rauchwölkchen ausscheue. Gibts welche: Aus und gucken was wo schmort. Gibts keine: Messgerät ablesen.

Das dauert zwar, aber "heilsame Schocks" haben mich von diesem Vorgehen überzeugt...

HTH

Martin

LöD:
Du hast jetzt schon mindestens ein Bier gut bei mir!
Also Standby war aus... Fehler?
Die Sicherung war ne 250mA laut Ausfschrift. Sollte aber ne 500er sein. Ich glaube deshalb hat die nicht viel gebraucht zum abrauchen.
Ich tausche jetzt mal die Bauteile und löte die Platine wieder an die Strippen.
Die mußte ich ablöten um sie rauszunehmen.
Dann mache ich weiter mit den Prüfungen ohne Gebrüder Glimm.
Es ist kein Skandinavienmodell, hat "nur" drei Sicherungen, also die Haupt und zwei Anodensicherungen.
Und dann die Messungen mit Röhren.
Wird aber vermutlich Donnerstag werden bis ich weiter machen kann.

Danke danke danke weiterhin!
Grüße
Löd

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