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Leslie 147

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Vix Noelopan:
Die Leslies 145 und 147 waren zum Anschluss an den Lautsprecherausgang von Hammond- und anderen Orgeln mit eingebauten Leistungsverstärker konzipiert. Der Eingang war asymmetrisch, wie dem Schaltplan zu entnehmen ist. Dank der niederohmigen Ansteuerung konnte auf die Abschirmung der signalführenden Ader im sechspoligen Verbindungskabel verzichtet werden.

Die Modelle 122 und 142 dagegen hatten einen symmetrischen Eingang zum Anschluss an Hammonds mit gegen Masse symmetrischem Vorverstärker-Ausgang, wie z.B. die legendären B-3 und C-3. Auch hier wurde ein sechspoliges Kabel verwendet, die Sicherheit gegen Brummeinstreuungen ergab sich aus der symmetrischen Signalführung, zudem waren auch die VV-Ausgänge ausreichend niederohmig (Eintakt-A-Ausgangssstufe mit einer halben 12BH7A und Trafokopplung).

Ein weiterer Unterschied zwischen 122 und 147 war, dass beim 122 der AÜ nicht in der Gegenkopplungsschleife lag. Gegenkopplung erfolgte ausschließlich über je ein Serien-RC-Glied zwischen den Anoden der Endröhren und der Anode der jeweils zugehörigen PI-Stufe. Zudem hatten diese Amps eine zweite 12AU7 an Bord, sie betätigte das Relais zur Geschwindigkeitsumschaltung.

Die 122 sind gesuchter als die 147, da der aus der GK-Schleife herausgenommene AÜ für einen sanften Einsatz der Verzerrungen sorgte, was den begehrten "Hammond-Growl" ergab.

Beste Grüße, Uwe

diyMen:

--- Zitat von: es345 am 15.01.2013 21:20 ---RIM hatte bei seinem im Herkules 100/150 diese Gegenkopplung in leicht modifizierter Form auch verwendet: symmetrische Gegenkopplung vom Ausgangstrafo auf die Treibertrioden.
Für den Herkules 150 TR waren bei 100W 2% Klirrfaktor angegeben, Frequenzgang 50Hz- 25KHz +_ 1,5 dB

Gruß Hans- Georg

--- Ende Zitat ---

Hallo Hans-Georg,
die Gegenkopplung im Herkules, bedient zwar die Treiberstufe aber eben nicht die Katoden der Endröhren. Bei diesem quasi konventionellen PP erfolgt, wie der Klirr von 2% zeigt, leider keine ernstzunehmende Klirrunterdrückung wie sie bei einer 100%igen Katodengegenkopplung jedoch der Fall wäre. Damit ließe sich der Klirrgrad um den Faktor 10 senken, sprich eine 100Watt Endstufe die bei konventionellen PP mit typisch 2,5% klirrt, würde mit 1:1 geteilter Last, Schirmgitter an die gegenüberliegende Anode und Bootstrap der Treiberstufe aus der Endröhrenanode + Impedanzwandler zur niederohmigen Ansteuerung und bedeutungslosen Belastung der Treiberstufe einen Klirr von typisch 0,25% erreichen.

Gruß Frank

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