Technik > Tech-Talk Amps
Trace Eliot VR350
Fody:
Hallo Bruno,
Nur mal so als Idee...vielleicht ist es ja auch totaler Quatsch. ???
Der Rg2 dient ja auch, wie der Rg1, zur Vermeidung von Radioempfang etc.
Vielleicht gibt es ja einen direkten Zusammenhang zwischen min. Widerstandswert und Kapazität des Gitters über die Grenzfrequenz.
Frohe Ostern!
Gruss Casim
tubeampgrufti:
Danke Casim, aber nachdem ich den folgenden Thread von 2011 gestern wieder gefunden habe, dachte ich, dass das Thema wohl kaum je ein Ende haben wird.
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,15545.0.html?PHPSESSID=92e5b04dcd9b457b9cd603786e85b023
Es wird (zwar schon fundiert) gerätselt und vermutet was das Zeug hält. Kann daher schon sein, dass auch Deine Vermutung zutrifft, aber es scheint, dass die Bestimmung von Rg2 irgendwie halt doch eher so geht, dass jeder Amp-Entwickler einfach wieder mal schaut, was in einer ähnlichen Situation früher schon gemacht wurde und sich bewährt hat. So ergibt sich wohl "eine Kopie von einer Kopie von ...."!
Sicher ist wohl nur, dass der Wert von Rg2 die "lokale" Gegenkopplung insbesondere bei grosser Aussteuerung und damit die maximale Aussteuerbarkeit selber beeinflusst, aber wie der Wert mit dem Effekt korreliert scheint ein "Buch mit sieben Siegeln" zu sein.
Vorostergruss
bruno
es345 (†):
Hallo zusammen,
(in Anlehnung an das, was ich damals geschrieben habe, vielleicht nun etwas weniger rätselhaft ;))
Aufgabe des Gitter 2 in einer Pentode/Beam-tetrode: möglichst wenig Änderung des Kathodenstroms über einen großen Bereich unterschiedlicher Anodenspannung. Je größer die G2 Spannung, desto besser wird dieses erreicht und um so weiter läßt sich die Röhre durchsteuern.
Aber:
Der G2 Strom und damit die momentane Verlustleistung am G2 steigt stark an, wenn die momentane Spannung an G2 deutlich größer ist als die momentane Anodenspannung. Um hier eine Begrenzung zu haben, wird ein G2 Widerstand eingebaut, der die mittlere Verlustleistung am G2 auf den maximalen erlaubten Grenzwert oder weniger begrenzt. Die maximale G2 Verlustleistung entsteht bei maximaler Aussteuerung.
Wie bestimme ich nun den G2 Vorwiderstand:
entweder ich nehme die Werte aus vorhandenen Datenblättern oder Schaltungen ("nobrainer") oder die folgende Näherungsmethode:
Ich nehme einen Startwert, z.B. 1KOhm, stellen die von mir geplanten maximale Austeuerung ein (Ansteuerung mit Sinus) und messe den Verlauf des Spannungsabfalls über dem G2 Widerstand mittels Oszilloskop. Aus dem Verlauf bestimme ich den mittleren G2 Strom, aus dem Spannungsverlauf am G2 die mittlere Spannung am G2. Aus diesen beiden Werten bestimme ich annähernd die mittlere Verlustleistung von G2.
Ist dieser Wert zu hoch, heißt es entweder
Option 1: Versorgungsspannung für G2 runter oder
Option 2: G2 Widerstand erhöhen, bis die maximale Verlustleistung nicht mehr überschritten wird
Ich habe diese Methode beim meinem 400W Bassverstärker eingesetzt, sie hat gut funktioniert. Unabhängig davon habe ich optisch überprüft: G2 sollte bei maximale Ausgangsleistung nicht rötlich werden... )
Zurück zur ursprünglichen Frage, Bezug ist der von Jochen eingestellte Schaltplan.
Hier beträgt die Anodenspannung 685V, die G2 Spannung 365V, im Verhältnis also niedrig. Hier ist offenbar in Richtung Option 1 konzipiert worden: niedrige Ug2, kleiner Rg2.
Gruß
Hans- Georg
tubeampgrufti:
Ahhhh, da geht doch sie Sonne auf! Sowas habe ich gesucht! Danke Hans-Georg¨ :topjob:
Das ist nachvollziehbar, werde es bei den zur Zeit in der Werkstatt vorhandenen Amps mal so interessehalber nachmessen. Braucht natürlich eine Differenzialsonde für den Oszi! Habe ich noch irgendwo rumliegen!
Kann ich doch aber auch mit einem True-RMS-Multimeter, das bei 1000 Hz noch vernünftig genau misst machen oder?
Ha, andere suchen über Ostern versteckte Eier und Nestli, ich eher "Schirmgitterleistungen" :bier:
Danke nochmals und frohe Ostergrüsse an Alle
Bruno
es345 (†):
Hallo Bruno,
Wenn Du getrennte G2 Widerstände hast, Du brauchst keine Differenzialsonde, da in der nicht aktiven Halbwelle keine Strom fließt. Schau Dir das beiliegende Bild an, unteres Oszilloskop. Dort ist die Spannung an einer der GU50 Anoden sowie die Spannung direkt am zugehörigen G2 dargestellt. Aus dem Spannungsverlauf über eine Periode kannst Du in etwa den mittleren Strom schätzen, Rg2 ist ja bekannt (in diesem Fall 470 Ohm).
Gruß Hans- Georg
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln