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MasterVolume OR120m

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Offline Tom0711

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MasterVolume OR120m
« am: 15.04.2013 11:17 »
Hallo,

ich habe einen (vermutlich) 1979er OR120m (OD120). Prinzipiell funktioniert der Amp gut. Er klingt etwas lauter gespielt ziemlich genial (wenns mal nicht Metal sein muss). Wenn man ihn auf Zimmerlautstärke drosselt, nimmt die Verzerrung zu, die Bässe werden wummerig und härter angeschlagene Chords führen regelrecht zu einer Art Kompression.
Da sich in der Vorstufe bis hinter den PI ja beim zurückdrehen des MV nichts ändert, erwarte ich da eigentlich keinen Fehler. Und da die Endstufe bei höheren Lautstärken offensichtlich auch funktioniert, habe ich tatsächlich die MasterVolume-Funktionsgruppe im Verdacht.
Wie würde jemand, der schon etwas Erfahrung mit der Wartung von Röhrenverstärkern hat (ich nicht) jetzt vorgehen um den Fehler zu finden/beheben, bzw. ist das evtl. normal?

Mit freundlichem Gruß, Thomas

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Offline _peter

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Re: MasterVolume OR120m
« Antwort #1 am: 15.04.2013 11:34 »
Hallo,

wenn nicht tatsächlich ein echter Fehler vorliegt, könnte es eventuell an einer
zu starken Asymmetrie des Stereo-Potis liegen und/oder am Zusammenbrechen
der Gegenkopplung bei runtergeregeltem Mastervolumen. Der Arbeitspunkt bei
den alten Orange-PIs ist so ausgelegt, dass die positive Halbwelle sehr sehr
schnell begrenzt wird. Wenn die Gegenkopplung wegfällt, zerrt der schneller.

Das ist jetzt aber nur Spekulation meinerseits.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline Tom0711

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Re: MasterVolume OR120m
« Antwort #2 am: 15.04.2013 11:45 »
Ok,

danke erstmal.
Dann werde ich zuerst mal auf Verdacht das MV und die umliegenden Kondensatoren tauschen.
Bezüglich der Gegenkopplung:
Wie überprüfe ich das am besten?
Mal Presence-Poti und den dort angebrachten Kondensator auch gleich tauschen?

Danke für die Antwort, Thomas

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Offline Athlord

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Re: MasterVolume OR120m
« Antwort #3 am: 15.04.2013 12:13 »
Hallo,
im Orange/Matamp wurden vernünftige Kondensatorten verwendet, da muss man außer den ELKO´s nichts austauschen.
Ich würde da nicht zu sehr drin rumbasteln, denn das mindert den Wert.
Gruss
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline _peter

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Re: MasterVolume OR120m
« Antwort #4 am: 15.04.2013 12:17 »
Die Gegenkopplung ist ja ein Teil des Ausgangssignals, das zum PI zurückgeführt wird.
Wenn du den Master runterdrehst, gibt es weniger Pegel am Ausgang und damit auch
weniger Gegenkopplung. Dadurch zerrt der PI bei gleichem Eingangspegel unkontrollierter.
Das ist also kein Defekt sondern schaltungsbedingt. Ob das aber der wirkliche Grund für
die von dir beschriebene Klangveränderung ist, kann ich nicht sagen. Vielleicht melden
sich ja hier noch andere mit Hinweisen zu Wort.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
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Offline Tom0711

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Re: MasterVolume OR120m
« Antwort #5 am: 15.04.2013 13:19 »
Hmm,

das wird langsam schön theoretisch.
Sollten nicht gerade bei geringen Lautstärken wenig Verzerrungen entstehen und somit gar nicht viel durch die Gegenkopplung eliminiert werden kann?
Sorry wenn ich Quatsch rede, ich beschäftige mich erst seit 2 Wochen (theoretisch) mit dem Röhrenampthema.

Was sollte ich denn generell bei so nem alten Amp mal checken?
Dir Röhren sind ca. 12 Jahre alt, ich habe den Amp aber kaum gespielt in der Zeit.

Thomas

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Offline _peter

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Re: MasterVolume OR120m
« Antwort #6 am: 15.04.2013 13:59 »
Hallo,

Verzerrung entsteht ja, wenn eine Röhrenstufe zu großen Pegel am Eingang abbekommt.
Das passiert hier in der Vorstufe - beim Orange als erstes am PI. Weil danach das
Mastervolumen den Pegel runterregelt, wird die Endstufe nicht mehr überfahren.
Das ändert aber nichts an dem Pegel in der Vorstufe. Den regelst du ja mit dem
Gain-Regler.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
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Offline cca88

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Re: MasterVolume OR120m
« Antwort #7 am: 15.04.2013 14:14 »
Hallo,

ich habe einen (vermutlich) 1979er OR120m (OD120). Prinzipiell funktioniert der Amp gut. Er klingt etwas lauter gespielt ziemlich genial (wenns mal nicht Metal sein muss). Wenn man ihn auf Zimmerlautstärke drosselt, nimmt die Verzerrung zu, die Bässe werden wummerig und härter angeschlagene Chords führen regelrecht zu einer Art Kompression.
Da sich in der Vorstufe bis hinter den PI ja beim zurückdrehen des MV nichts ändert, erwarte ich da eigentlich keinen Fehler. Und da die Endstufe bei höheren Lautstärken offensichtlich auch funktioniert, habe ich tatsächlich die MasterVolume-Funktionsgruppe im Verdacht.
Wie würde jemand, der schon etwas Erfahrung mit der Wartung von Röhrenverstärkern hat (ich nicht) jetzt vorgehen um den Fehler zu finden/beheben, bzw. ist das evtl. normal?

Mit freundlichem Gruß, Thomas

Hallo Thomas,

hat sich deines Erachtens da etwas verändert, oder war es schon immer so?

Wenn ich mich richtig erinnere hat der OR120 ein PostPi Master (StereoPoti) , das mit zwei zusätzlichen Koppelkondensator einfach zwischen PI und den Biaswiderständen hängt.

Mein oller KittyHawk hat genau das gleiche - und verhält sich auch ähnlich wie Du es beschreibst.

Diese Form des MasterVolumens verhält sich leider nicht klangneutral.

Grüße

Jochen

PS: eine Umrüstung auf LarMar könnte Abhilfe bringen - bei so einem (Sammler)-Schätzchen würde ich es mir aber dreimal überlegen.

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Offline Tom0711

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Re: MasterVolume OR120m
« Antwort #8 am: 15.04.2013 14:20 »
Ah, OK.

hab grad mal in den Schaltplan geguckt:
http://www.orangefieldguide.com/OFG_SCHEM/ODschem_A.gif

Ich hoffe der stimmt.
Ich interpretiere mal. Die V2a wird als Vorverstärkerstufe genutzt, die V2b erledigt die Phasenumkehr, richtig.
Wenn jetzt Verzerrungen in der V2b entstehen, werden diese teilweise durch die Gegenkopplung reduziert, da diese vor der V2a zugeführt werden, richtig?
Sollte deine Theorie stimmen, hieße das allerdings, dass ich damit leben muss :(

Wie wird das bei "moderneren" Amps gemacht? Keine Verzerrung im PI sondern davor?
Das würde den Effekt ja erklären.

Thomas

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Offline Holzdruide

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Re: MasterVolume OR120m
« Antwort #9 am: 15.04.2013 14:22 »
Was sollte ich denn generell bei so nem alten Amp mal checken?
Dir Röhren sind ca. 12 Jahre alt, ich habe den Amp aber kaum gespielt in der Zeit.
Hallo

Wenn der Amp in die Jahre kommt und vor allem wenn er öfter mal länger nicht benutzt wurde sind am ehesten die Elkos im Netzteil nicht mehr OK, möglich auch Koppelkondensatoren.

wie alt die Röhren sind ist eigentlich egal, die können sehr lange halten, müssen aber nicht, aber Alter allein ist kein Grund zum tauschen.

Als Vergleich - ich hab einen Hifi Amp der über 40 Jahre auf dem Buckel hat und sämtliche Teile sind original samt Röhren, solange es kein Problem gibt bleibt alles original.

Gruß Franz

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Offline Tom0711

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Re: MasterVolume OR120m
« Antwort #10 am: 15.04.2013 14:30 »
Hallo,

ich hab den Amp mal Anfang/Mitte 90er aus einer Bandauflösung bekommen und der Effekt war auch damals schon da. Ich hab das Ding recht stiefmütterlich mehr oder weniger rumstehen gehabt und mich erst jetzt mehr dafür interessiert.
Der Amp war aber auch damals natürlich schon etwas älter und sichtlich nicht im besten Zustand. Daher dachte ich eigentlich, dass etwas wohl nicht ganz in Ordnung wäre.
Da ich ihn eigentlich ganz gern zu Hause zum Üben einsetzen würde, dacht ich mir ich schau mal, was man machen kann, um ihn bei erträglichen Lautstärken spielen zu können. Hab schonmal zwei der Endstufenröhren entfernt. Ändert aber kaum etwas.

Bezüglich Sammlerwert bin ich relativ schmerzfrei. Ich hab eh nicht vor, ihn wieder zu verkaufen. Teile tauschen ist ja reversibel. Löcher reinbohren für nen Standby o.ä. würde ich aber sicher nie.
Ich schneid auch keine Löcher in die Türverkleidung meines /8.

Ich weiss leider nicht, wie der bei geringer Lautstärke klingen muss. Und ob da im Amp was verbastelt wurde kann ich leider auch nicht beurteilen. Der Slave hängt hinter dem Ausgangsübertrager, das widerspricht diesem Schaltplan:
http://www.orangefieldguide.com/OFG_SCHEM/ODschem_A.gif

Aber ob das jetzt gebastelt oder Orange das irgendwann geändert hat, weiss ich nicht.

Thomas


Hallo Thomas,

hat sich deines Erachtens da etwas verändert, oder war es schon immer so?

Wenn ich mich richtig erinnere hat der OR120 ein PostPi Master (StereoPoti) , das mit zwei zusätzlichen Koppelkondensator einfach zwischen PI und den Biaswiderständen hängt.

Mein oller KittyHawk hat genau das gleiche - und verhält sich auch ähnlich wie Du es beschreibst.

Diese Form des MasterVolumens verhält sich leider nicht klangneutral.

Grüße

Jochen

PS: eine Umrüstung auf LarMar könnte Abhilfe bringen - bei so einem (Sammler)-Schätzchen würde ich es mir aber dreimal überlegen.

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Offline Tom0711

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Re: MasterVolume OR120m
« Antwort #11 am: 15.04.2013 17:12 »
Ich hatte gerade eine Idee, wie ich herausfinden könnte, ob das Komprimieren/Verzerren durch die zurückgehende Gegenkopplung bei geringer Lautstärke entsteht.
Wenn ich die Leitung vom Übertrager zu Testzwecken ablöte, müsste der Effekt doch bei allen Lautstärken erhalten bleiben, falls das der Grund ist, oder?

Thomas

Die Gegenkopplung ist ja ein Teil des Ausgangssignals, das zum PI zurückgeführt wird.
Wenn du den Master runterdrehst, gibt es weniger Pegel am Ausgang und damit auch
weniger Gegenkopplung. Dadurch zerrt der PI bei gleichem Eingangspegel unkontrollierter.
Das ist also kein Defekt sondern schaltungsbedingt. Ob das aber der wirkliche Grund für
die von dir beschriebene Klangveränderung ist, kann ich nicht sagen. Vielleicht melden
sich ja hier noch andere mit Hinweisen zu Wort.

Gruß, Peter

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Offline Tom0711

  • Jr. Member
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Re: MasterVolume OR120m
« Antwort #12 am: 15.04.2013 22:25 »
So,

Problem erkannt, Problem gebannt.
Ich hab mir den MV-Teil mal genauer angesehen.
Des Rätsels Lösung: Das Poti war falsch verdrahtet. Der PI-Ausgang ging au den Schleifer! Auf den Seiten war dann Masse und eben der Ausgang aufgelegt. Ich hab beim runter drehen also der PI-Röhre quasi die Anodenspannung genommen.
Klar, dass das klanglich seltsam war. Ganz aufgedreht war dann praktisch alles OK.
Jetzt bekommt der AMP mal noch ne Bias-Einstellung und dann ist gut.


Danke für eure Tipps, Thomas

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Offline cca88

  • YaBB God
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Re: MasterVolume OR120m
« Antwort #13 am: 15.04.2013 22:36 »
So,

Problem erkannt, Problem gebannt.
Ich hab mir den MV-Teil mal genauer angesehen.
Des Rätsels Lösung: Das Poti war falsch verdrahtet. Der PI-Ausgang ging au den Schleifer! Auf den Seiten war dann Masse und eben der Ausgang aufgelegt. Ich hab beim runter drehen also der PI-Röhre quasi die Anodenspannung genommen.
Klar, dass das klanglich seltsam war. Ganz aufgedreht war dann praktisch alles OK.
Jetzt bekommt der AMP mal noch ne Bias-Einstellung und dann ist gut.


Danke für eure Tipps, Thomas


Thomas,

gut, daß Du eine Fehler gefunden hast.

Wenn Du fertig bist, berichte bitte trotzde,...

Wie gesagt - mein KH verhält sich  - seit jeher und immer noch  - alles andere als klangneutral beim Runterregeln. Wenn es bei Dir anders ist, habe ich wohl ebenfalls etwas zu suchen....

Danke und Grüße

Jochen




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Offline Tom0711

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Re: MasterVolume OR120m
« Antwort #14 am: 16.04.2013 13:55 »
Mach ich gern,

wird aber bischen dauern. Seit heut ist meine 4x12er wieder im Proberaum. Vielleicht nehm ich den Amp mal mit. Klangneutral ist der MV jetzt sicher auch nicht. Kann er ja auch nicht, Ausgangsübertrager und vor allem auch Lautsprecher verhalten sich ja auch nicht linear. Aber die zunehmenden Verzerrungen sind weg.

Thomas


Thomas,

gut, daß Du eine Fehler gefunden hast.

Wenn Du fertig bist, berichte bitte trotzde,...

Wie gesagt - mein KH verhält sich  - seit jeher und immer noch  - alles andere als klangneutral beim Runterregeln. Wenn es bei Dir anders ist, habe ich wohl ebenfalls etwas zu suchen....

Danke und Grüße

Jochen