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Netzteil höhere Kapazitäten

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Tom0711:
Die Chance sehe ich auch als Null. Definitiv.

Ein Vergleich wird auch eher schwierig. Erstens habe ich keine Ohren, die das Gras wachsen hören. Ich habe die Endstufe jetzt auch eine Weile mit einem defekten Netzteilkondensator gespielt. Der zweite nach dem ersten Widerstand noch in Ordnung und hat wohl für die Netzfilterung ausgereicht. Ich konnte aber keinen Defekt "hören". Soviel zu meiner Eignung als Testhörer.
Zweitens müsste ich also die linke Seite instandsetzen/modifizieren und dann mit der unmodifizierten Seite vergleichen.
Da dabei aber zig andere Einflussfaktoren leicht unterschiedlich sein können, würden sich Unterschiede nicht eindeutig dem Netzteil zuordnen lassen.

Vielleicht mach ichs trotzdem ;) Auch wenns nix bringt, die Bastelei macht ja irgendwie Spaß ;)

Trotzdem meine weiterhin rein Neugiergetriebene Frage:

Wie wirkt sich die Dimensionierung der Netzteilkondensatoren auf das Soundverhalten eines Röhrenverstärkers aus? Was passiert, wenn sie zu klein sind? Entstehen überhaupt Unterschiede bei Erhöhung über eine "sinnvolle" Kapazität hinaus?

Thomas


--- Zitat von: Athlord am 10.06.2013 11:22 ---Hi,
das ist stochern im Schlamm.
Die Chance, das jemand ausgrechnet eine solche Endstufe wie Du sie verwendest, modifiziert hat, sehe ich als eher gering an.
Tu etwas für die Community!
Probiere es aus und berichte darüber.
Gruss
Jürgen

--- Ende Zitat ---

Athlord:

--- Zitat von: Tom0711 am 10.06.2013 11:38 ---Trotzdem meine weiterhin rein Neugiergetriebene Frage:

Wie wirkt sich die Dimensionierung der Netzteilkondensatoren auf das Soundverhalten eines Röhrenverstärkers aus? Was passiert, wenn sie zu klein sind? Entstehen überhaupt Unterschiede bei Erhöhung über eine "sinnvolle" Kapazität hinaus?

Thomas

--- Ende Zitat ---

Die Antwort hat Jochen doch längst gegeben.
Und andererseits:

--- Zitat von: Tom0711 am 10.06.2013 11:38 ---Vielleicht mach ichs trotzdem ;) Auch wenns nix bringt, die Bastelei macht ja irgendwie Spaß ;)

--- Ende Zitat ---
Probier es aus!

Tom0711:
Naja, er hat im wesentlichen geschrieben, dass ich die Impulsantwort verändere und sich das auf die Dynamik auswirkt. Das hatte ich auch vermutet. Ich würde trotzdem gern wissen, WIE sich eine Verringerung/Erhöhung auswirkt.
Ich mutmaße mal: Bei Unterdimensionierung bricht die Anodenspannung ein und ich bekomme eine Art Kompressoreffekt, also eine Beschneidung der Dynamik. Außerdem wird sich wohl bei stärkerer Auslastung ein 100 Hz-Brummen dazugesellen, dass aus der nicht mehr ausreichenden Siebung resultiert.

Die Frage ist ja, ob "normale" Verstärker mit intaktem Netzteil überhaupt so weit gebracht werden können, dass dieser Effekt auftritt. Dann wäre jegliche Erhöhung der Kapazitäten Mumpitz. Sollte das doch auftreten, dann würde eine Erhöhung die Sinusleistung erhöhen. Ob der Effekt sich evtl. sogar "schön" anhört wäre eine weitere Frage. Ich gehe davon aus, dass es hier Leute gibt, die mir das beantworten können.

Ausprobieren wäre bei mir halt, mangels Oszi und Signalgenerator, eine rein subjektive Angelegenheit.

Thomas



--- Zitat von: Athlord am 10.06.2013 13:51 ---Die Antwort hat Jochen doch längst gegeben.
Und andererseits:Probier es aus!

--- Ende Zitat ---

Martin M:
Moinmoin zusammen,

wenn man die Grenzdaten beachtet, kann eigentlich nix passieren:

Nach oben wird die Größe durch den Gleichrichter begrenzt. Zu Röhrengleichrichtern wurde ja schon was geschrieben (Datenblatt!), für Halbleitergleichrichter gilt prinzipiell das gleiche: Je größer der Kondensator,desto geringer das "Zeitfenster" in dem er geladen werden kann, desto höher die Stromspitzen im "Zeitfenster". Das kann je nach Aufbau zum perversen Ergebnis führen, dass der Amp ab einer gewissen Größe des ersten Kondensators nach dem Gleichrichter sogar mehr statt weniger brummt... (guckst du hier : http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,17889.0.html)

Nach unten wird die Größe durch die minimal erforderliche Unterdrückung der 100Hz "Restfrequenz" nach dem Gleichrichten begrenzt.

Meine Meinung (wenn du schon nicht die Originalteile nehmen willst):
- Bei Röhrengleichrichtern den maximal zulässigen Wert nehmen.
- Bei Halbleiter-Gleichrichtern für Röhrenamps den Wert nehmen, der einem für diesen Amp taugliche Röhrengleichrichter entspricht.
- Bei Halbleiter-Gleichrichtern für Halbleiteramps 1000µF pro benötigtem Ampere, im Zweifel den nächsthöheren Wert nehmen (I = Wurzel (2P/R), Beispiel: Ein Mono-100W an 4 Ohm Amp braucht gute 7 Ampere -> 10.000µF, Kaufleute nehmen auch schon mal 4.700µF, ich selber bin aber Ingenieur, und wenn man schon Transen nimmt...)

Damit kannst du keinesfalls was falsch machen.

Martin ("Trafo Guru", Danke Franz)

Tom0711:
Hallo,

das wird jetzt langsam wirklich interessant.
Wenn ich die Kapazität an den höchsten zulässigen Kapazitäten von passenden Röhrendioden nehme, dann bin ich bereits serienmäßig mit 50+50 uF überdimensioniert. Ich vermute mal, dass dann eine weitere Erhöhung nicht mehr nützt.
Eventuell wäre es aber dann doch denkbar/sinnvoll für die Kapazität hinter dem ersten Widerstand des RC-Glieds, wo ja ebenfalls 50+50 uF verbaut sind, was größeres zu verbauen.

Ob das dann noch was bringt, k.A.

Kannst Du mir erklären, wie Du zu deinem 2. Vorschlag mit den höchst zulässigen für Röhrengleichrichter bei Halbleitergleichrichtern kommst? Wegen des Trafos?

Thomas




--- Zitat von: Martin M am 11.06.2013 23:16 ---Moinmoin zusammen,

wenn man die Grenzdaten beachtet, kann eigentlich nix passieren:

Nach oben wird die Größe durch den Gleichrichter begrenzt. Zu Röhrengleichrichtern wurde ja schon was geschrieben (Datenblatt!), für Halbleitergleichrichter gilt prinzipiell das gleiche: Je größer der Kondensator,desto geringer das "Zeitfenster" in dem er geladen werden kann, desto höher die Stromspitzen im "Zeitfenster". Das kann je nach Aufbau zum perversen Ergebnis führen, dass der Amp ab einer gewissen Größe des ersten Kondensators nach dem Gleichrichter sogar mehr statt weniger brummt... (guckst du hier : http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,17889.0.html)

Nach unten wird die Größe durch die minimal erforderliche Unterdrückung der 100Hz "Restfrequenz" nach dem Gleichrichten begrenzt.

Meine Meinung (wenn du schon nicht die Originalteile nehmen willst):
- Bei Röhrengleichrichtern den maximal zulässigen Wert nehmen.
- Bei Halbleiter-Gleichrichtern für Röhrenamps den Wert nehmen, der einem für diesen Amp taugliche Röhrengleichrichter entspricht.
- Bei Halbleiter-Gleichrichtern für Halbleiteramps 1000µF pro benötigtem Ampere, im Zweifel den nächsthöheren Wert nehmen (I = Wurzel (2P/R), Beispiel: Ein Mono-100W an 4 Ohm Amp braucht gute 7 Ampere -> 10.000µF, Kaufleute nehmen auch schon mal 4.700µF, ich selber bin aber Ingenieur, und wenn man schon Transen nimmt...)

Damit kannst du keinesfalls was falsch machen.

Martin ("Trafo Guru", Danke Franz)

--- Ende Zitat ---

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