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Niedervolt-Experimente
bea:
Die 12U7 ist ebenfalls eine Niedervoltröhre. Im Sinne der obigen Liste gehört die ECC82 auch dazu, denn sie tut bereits ab Ua=50V.
Die echten Niedervoltröhren werden auch allesamt nicht mehr produziert, sind z.T. selten (12U7, so allmählich auch die ECC86).
--- Zitat von: Hans am 23.06.2013 16:19 ---warum macht ihr solche Klimmzüge.
--- Ende Zitat ---
Die Schaltungen existieren, sie werden immer wieder nachgebaut. Die ECC8[123] haben halt den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass sie an 12.6 V Heizspannung betrieben werden können; dementsprechend sind die gängigen Booster auch für Heizspannung=Betriebsspannung ausgelegt.
Ist es dann nicht sinnvoll, wirklich mal *nachzumessen* was mit den Röhren aus aktueller Produktion geht und was nicht? Und wenn das Ergebnis deutlich zeigt, dass man sich wirklich einen Gefallen tut, wenn man auch im LoV-Betrieb Heizung und Betriebsspannung unabhängig voneinander denkt (LoV != 12V) ist doch auch schon was gewonnen.
Hier in diesem Thread würde ich mich gerne auf konkrete Untersuchungen an Röhren im LoV-Bereich konzentrieren. Nicht umsonst heißt der Thread "Niedervolt-Experimente". Für mich bedeutet das z.B., dass ich mir ein passendes Steckernetzteil besorgen und dann die Messungen an höherer Betriebsspannung wiederholen werde.
Also Leute, messt mal Eure eigenen Schaltungen mit ECC86 und Co durch und postet das hier. Es muss ja nicht bei *meinen* Experimenten bleiben.
Hans:
Hallo
einen Versuch zu dem Thema kann man hier nachlesen http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,7380.msg64756.html#msg64756.
Ist zwar schon 5 Jahre her aber die Ergebnisse waren nicht so toll. Es macht halt keinen Sinn Bauteile die für hohe Spannungen ausgelegt sind am unteren Ende des betreibbaren Spannungsbereiches zu nutzen. Mehr als Spielerei wird da nicht bei rauskommen. B.Kainka und elektor haben da auch schon einige Veröffentlichungen gemacht die aber den Spielzeugstatus nie verlassen haben.
Wenn es Sinn machen würde hätte die Autoradio-Industrie in den 60er Jahren nicht zu Hybrid Lösungen gegriffen um Autoradios zu bauen. HF-Teil mit Röhren, die Endstufe mit Transistoren. Transistoren waren in der Zeit schweineteuer und nicht HF-tauglich.
Salu Hans
haebbe58:
Hi Hans,
volle Zustimmung!
Noch abwegiger finde ich, wenn man das Ganze dann noch in eine Gitarre einbauen möchte (wie hier auch bereits erwähnt wurde) ... die Spannung müßte man z.B. extern zuführen (Heizung: das schafft keine Batterie), Kühlung/Umluft ist die andere Sache und die Erschütterungen sind auch nicht zu unterschätzen ...
Wo soll denn da noch der Vorteil gegenüber externen Lösungen sein ...?
warum z.B. nicht zu einem FET greifen, damit spart man sich sämtliche der oben aufgeführten Nachteile und hat obendrein optimale Spannungsverhältnisse auch für Batterien, wenn man die passenden FETs raussucht ...
Gruß
Häbbe
bea:
Wir hatten diese Diskussionen schon x mal, und ich bin insoweit bei Euch, dass ich Eure Zurückhaltung in bezug auf ECC82 und Co bei 12 V teile. Auch meine bisherigen Messungen sprechen doch ganz klar gegen dieses Konzept.
Aber ich bin eben neugierig und möchte wissen, was denn bei "moderat" geringen Betriebsspannungen los ist, wie die Entwicklung hin zu normalen Betreibsbedingungen verläuft. Wie Ihr ja seht, erst mal messend.
Die ECC81 dürfte übrigens an an einem niederohmigen PU - und NUR da - mit einem Katodenfolger auf dem zweiten System recht gut tun. Sinus UND Rechteck sahen auf dem Scope sauber aus. Eine wirkungsvolle Klangregelung sinnvoll einklinken ließe, sehe ich momentan allerdings nur bei Hybridlösungen.
Ob und was genau ich machen werde, ist noch meilenweit davon entfernt, konkret zu werden. Im Moment geht es erst mal ums experimentieren. Da kann durchaus rauskommen, dass das alles sinnlos ist. Aber ohne wirklich belastbare Daten hängt m.E. auch diese Aussage in der Luft.
Was Röhre in Gitarre angeht:
http://www.bas-extravaganza.nl/?page=bassen&BassenID=14
Lebt die DIYerei nicht auch vom Spaß am Unkonventionellen?
Ansonsten finde ich es sehr schade, dass Ihr mir ausgerechnet den Thread zerredet, in dem ich das Thema ergebnisoffen und neutral behandeln wollte.
bea:
So, hier mal Schaltskizzen und ergänzte bzw. korrigierte Werte.
1.6.2013: konventionelles Setup mit Katoden- und Gitterableitwiderstand. Im Bild ist erkennbar, wie wenig die Röhre bringt - sie ist mehr oder weniger unbrauchbar.
22.6.2013: die oben diskutierte Schaltung mit Bias über Pull-Up-Widerstand.
Hier die korrigierten und ergänzten Meßwerte; Rq ist der Innenwiderstand, der aus dem Anodenstrom folgt.
Röhre: ECC81 EH ECC82 JJ
R1: 4.7k 32k 4.7k 32k
R2: 2.0M 2.0M 2.7M 2.7M
R3: 100k 100k 127k 127k
Ug: -0.037 -0.025 -0.11 -0.11
Ua: 7.3 7.1 9.7 9.6
V: 13 6 5.5 3.3
Ri: 18.7k 36k
Ia: 53 µA 55 µA 22 µA 23µA
Rq: 130k 420k
Nächster Schritt wird ein Katodenfolger als zweite Stufe sein. Danach soll die Betriebsspannung erhöht werden.
Wenn jemand Messungen an anderen Röhren beitragen kann, z.B. der ECC86, wäre das klasse. Auch diese Röhre scheint mir nach höheren Spannungen zu verlangen als 12 V.
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