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Habs geschafft: Umbau Fender (Matchless Chieftain) nach JCM800

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tubetone:
Hallo Zusammen!

erst einmal möchte ich mich Bedanken für Eure Geduld und Beantwortung meiner vielen Fragen, die ich die letzten Wochen so hier eingestellt hatte. Eure Beiträge haben mir sehr bei der Umsetzung meines Projektes geholfen! :topjob:

Was hatte ich?
1974er Fender PA100 - wurde bereits mal von jemanden umgebaut zu einem Matchless Chieftain

Was hab ich gemacht?
nahezu komplett entkernt - nur die Endstufe durfte so bleiben, sowie die zuletzt bestehende PowerSupply - und die Verdrahtung der Röhrenheizung (auch wenn die mir noch ein Dorn im Auge ist)
Danach mit nem Turretboard versehen und neu aufgebaut.

Aufgebaut habe ich die Vorstufe inkl. PI eines JCM800 MK2 Lead
Zusätzlich hab ich zwei Mods schaltbar mit verbaut = Kathodenwiderstand von V2b (original 10K) per Schalter entweder ein weiterer 10K parallel oder ein 2,2K parallel geschaltet (Gainmässig sehr interessant!)
V2a (original 820Ohm Kathodenwiderstand) habe ich parralel schaltbar einen 0.68uF Kondensator eingefügt

Fertig geworden ist es gestern Abend, daher konnte ich nur leise testen, klingt aber schon so wie ich mir das vorgestellt habe.

hier noch zwei Fotos (Vorher/Nachher)

viele Grüße
Oliver

P.S.: was noch fehlt, ist eventuell der Negative Rückkopplungszweig, den hab ich mich nicht getraut einzulöten, da ich nicht sicher
war, ob ich den einfach so von der Lautsprecherbuchse (Tip) abgreifen kann.

tubetone:
Hi,

ich überlege aktuell, ob ich dem Amp noch mehr frische Bauteile spendieren soll, allerdings nur sofern nötig.

Oftmals lese ich - das bei älteren Amps auf jeden Fall die großen Elkos getauscht werden sollen.
Woran merke ich/höre ich, wenn diese nicht mehr gut sind und getauscht werden sollen?
Macht man das automatisch nach einer bestimmten Laufzeit?

hier noch ein Foto des Elko Kastens (die sind noch original von damals, als der Amp gebohren wurde  ;D)

Gruß
Olli

Stone:
Hallo

Die Unart, WIMA im Rastermaß auf Turret zu verwenden, scheint weit verbreitet - schön, das Du das nicht übernommen hast  :topjob:

Der Aufbau ist doch schonmal ganz ordentlich - ordentlicher geht immer, schlimmer aber auch. D.h. wenn Du kein Brummen durch die Heizleitung hast, kannst Du sie auch so erst mal belassen.

Defekte Elkos äußern sich meistens durch ein sattes Grundbrummen mit Netzfrequenz, teilweise auch durch matschige Bässe; der Amp drückt dann nicht mehr so gut. Ist das, was mir jetzt ad hoc einfällt.

Feedback nimmst Du an Tip der Lautsprecherbuchse ab, ja.

Bei den Mastervolume-Marshalls gibt es recht viele Varianten, da lohnt es sich oftmals in die diversen Pläne zu schauen und zu vergleichen - soweit Pläne vorhanden. Eine gern von mir erwähnte Modifikation findet sich im Standard im 76er MV-Marshall, indem an der dritten Triode ein 330k Anodenwiderstand zu finden ist … setzt man den, hat man sofort "frühe" Priest und Scorpions, zusammen mit einem 4n7 oder 6n8 über 'm Gainpoti trifft es dann noch mehr.

Prinzipiell finde ich, muss nichts getauscht werden, was nicht defekt ist - es sei denn, man verspricht sich "mehr" Sound dadurch.

Schön, wenn der Amp auf Anhieb funktioniert :)

Gruß, Stone

tubetone:
Hi,

Danke für die schnelle Antwort..

also ein Brummen ist beim umlegen des Standby schon zu hören, kurzes Wummmmmmmm und dann leise vor sich hin summen - dreht man Gain und Master hörer, übertönt das standardmässige Rauschen aber auch schon das Brummen.

Basstechnisch gibt es reichlich, sofern man den Mittenregler weiter zurück dreht, beim einschalten des Mods, wo die V1b über 10K mit 2,2K parallel geschaltetem Kathodenwiderstand betrieben wird, darf man nicht zu viel Mitte reindrehen, da es sonst mit viel Gain anfängt zu oszillieren. Dafür hat man ein sehr wummerndes Metal-Brett mit wenig Mitten.

Entweder ist jetzt durch die andere Verschaltung der Vorstufe das Brumm mehr geworden, als vorher (der Amp ist insgesamt viel viel lauter geworden), oder
dadurch das ich nur noch 3 anstelle der vorher genutzten 5 Vorstufenröhren nutze?
Oder die Elkos fangen an nachzulassen und es macht sich dadurch bemerkbar.
Am HUM-Balance hab ich bislang nicht rumgedreht - hatte da schon die Idee, ob ich das damit etwas reduziert bekomme.

Muß ich die Elkos gegen die gleichen Werte tauschen? oder kann ich da z.B. wie bei den Marshalls die 50+50uF 500V verwenden, in Verbindung mit den 10K Widerständen? Aktuell ist die Versorgung der Röhren noch wie es war - also nicht 100% original wie in den Marshall Schaltplänen. Klingen tuts aber trotzdem ganz gut. Von daher hatte ich den Umbau an der Stelle noch nicht geplant bislang.

Gruß
Oliver

darkbluemurder:

--- Zitat von: tubetone am 16.12.2013 12:09 ---Entweder ist jetzt durch die andere Verschaltung der Vorstufe das Brumm mehr geworden, als vorher (der Amp ist insgesamt viel viel lauter geworden), oder dadurch das ich nur noch 3 anstelle der vorher genutzten 5 Vorstufenröhren nutze?
--- Ende Zitat ---

Drei Stufen verstärken halt wesentlich mehr als nur zwei - sowohl Signal als auch etwaige Nebengeräusche. Die Zahl der genutzten Vorstufenröhren hat damit eher nichts zu tun. 


--- Zitat von: tubetone am 16.12.2013 12:09 ---
Muß ich die Elkos gegen die gleichen Werte tauschen? oder kann ich da z.B. wie bei den Marshalls die 50+50uF 500V verwenden, in Verbindung mit den 10K Widerständen? Aktuell ist die Versorgung der Röhren noch wie es war - also nicht 100% original wie in den Marshall Schaltplänen. Klingen tuts aber trotzdem ganz gut. Von daher hatte ich den Umbau an der Stelle noch nicht geplant bislang.
--- Ende Zitat ---

Du kannst entweder die gleichen Werte nehmen oder auf die Marshall-Werte umbauen. Das ist auch eine Frage, welche Spannungen Du an den Vorstufenröhren haben willst. Das hat Einfluss auf die Widerlinge im Netzteil und diese wiederum bestimmen die Größe der Kapazität, die für die Filterung des Restbrumms nötig sind.

Oft ist Ursache des Brummens aber eine ungünstige Masseführung. Dagegen hilft der Austausch der Netzteil-Elkos nicht viel.

Der Hum-Balance-Regler hilft, das Heizbrummen zu vermindern. Die Einstellung erfolgt rein nach Gehör.

Viele Grüße
Stephan

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