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PP Testendstufe mit KT150

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cca88:

--- Zitat von: es345 am 22.12.2013 11:30 ---Hallo zusammen,

die Vorbereitung zum Messaufnahme ist getan.

Beiliegend im Foto der schaltbare Lastwiderstand, von 0  :o bis 9,25 Ohm, schaltbar in 1/4 Ohm Stufen. Zur Zeit gehen sogar 1/8 Ohm Stufen (rechts auf dem Bild), das ist aber nur vorübergehend, bis ich weitere Schalter habe. Danach gehts bis 11,25 Ohm. Da die Testendstufe 4KOhm :4Ohm als Übersetzung hat, kann ich dann bis 11K (EL34) ausmessen, das reicht mir.

Die Schalter überbrücken die jeweiligen Widerstände.  Dies hat den Vorteil, dass ich im Betrieb ohne Gefahr umschalten kann. Anschüsse sind für Speakon und Klinke verhanden. Links habe ich noch 2 Pins zum Anschluss des Oszilloskops vorgesehen.

Dann kann in den nächsten Tagen der Messmarathon starten. ;)

Gruß Hans- Georg

--- Ende Zitat ---

...heizen mußt Du den Winter jedenfalls nicht mehr  >:D

Grüße

Jochen

es345 (†):
Hallo zusammen,

Ich habe nun erste Messungen für verschiedene Raa durchgeführt (Jochen, ich hab die Heizung runtergedreht  ;D):

1. OT an Ub800 Anschluß, Ug2 an Ub400 für AB1 (Ug1max=0V) und AB2 (  Ug1>0V, bis zum Beginn des Clippings), jeweils eine Messreihe
2. Ub800 um 80V erhöht mittels externem Zusatznetzteil (Ub880), AB2 Messreihe durchgeführt , Ug2 unverändert,

Die Messergebnisse sowie der dazugehörige Endstufenschaltplan sind im Anhang.

Mein erste Fazit:

- aus einem Paar sind bei 850V Ub im AB2 Betrieb 220W erreichbar. Der zugehörige Raa ist 4K5. Fraglos ist der Kathodenstrom dann am Limit. Diese Konfiguration muss daher gegen Übersteuerung gesichert sein. Auch G2 würde ohne Schutz überlastet
- im AB1 Betrieb bei Ub=765V sind gute 160W erreichbar bei Raa=4K. Der Kathodenstrom hat dann genügend Reserven, auch G2 ist unkritischer.

Noch ein paar Bemerkungen zum Messvorgang selber:

zum Einsatz kamen:

-2 Oszilloskope (Uanode, Ug2,U am Lastwiderstand,Ug1)
-1 DVM zur Messung von Ub
-1 Zeiger-Voltmeter Elavi 5 (sehr alt, aber präzise) zur Spannungsmessung am Lastwiderstand:
-1 Zeigervoltmeter Chinaglia (uralt,70er Jahre) zur Mittelwertmessung des Kathodenstroms (via 10 Ohm Kathodenmesswiderstand)
- PC Spektrum Auswertung ("Audioanalyzer"). Mein Tektronics stellt den A Kanal als Ausgang zur Verfügung, der wird galvanisch getrennt die Soundkarte angeschlossen. Dies ist zugegebenermassen nur eine Schätzung, reicht aber zu Bewertung des größten Klirranteils (K3) aus. Die Messfrequenz ist 500 Hz.

Da das Netzteil nicht stabilisiert ist, hab ich Ub und Ug2 protokolliert.

Als nächsten Schritt werde ich mal die KT120 zum Vergleich messen.

Gruß Hans- Georg

es345 (†):
Hallo zusammen,

hier als letzte Tat des Jahres aus der Werkstatt der Vergleich zwischen der KT150 und der KT120. Der Messaufbau ist derselbe bis auf das Voltmeter für den Kathodenstrom. Hier ist jetzt ein zweites DVM zum Einsatz gekommen.

Zur Sicherheit der Vergleichbarkeit habe ich die Messungen an beiden Röhren noch einmal am selben Tag durchgeführt.

Es gibt drei Anhänge: KT150, KT120 sowie die Differenz der Messwerte.

Zum Ergebnis:

Die KT120 und KT150 unterscheiden sich nur gering bis gar nicht in der Ausgangsleistung, solange sie im erlaubten Bereich betrieben werden. Da die KT150 mit Ikmax=275mA einen um 25ma höheren Kathodenstrom erlaubt, gibt es nur 2 zulässige Konfiguration mehr als bei den KT120.

Tendenziell scheint die KT150 etwas geringer Verzerrungenen zu erzeugen (siehe K3 Spalte im Differenzblatt). Noch einmal zur Erläuterung: K3 ist bei einerm Gegentaktverstärker üblicherweise die größte Spektrallinie im Vergleich zur Grundwelle K1 bei Vollaussteuerung vor Clipping. Ein Wert von z.B. -40dB entspricht 1/100 des Wertes der Grundwelle.

Was ich nicht nachvollziehen konnte ist eine wohl vom Hersteller beworbene Ausgangsleistung von bis zu 300W aus einem Paar. 250W könnten aus meiner Sicht unter Ausnutzung aller Grenzwerte und einem sehr guten OT mit äußerst geringem ohmschen Widerstand auf der Primärseite gerade so klappen. Für 300W sind aus meiner Sicht entweder eine höhere Anodenspannung als die angegebene maximale Spannung von 850V oder ein höherer Kathodenstrom als maximal 275 mA notwendig.

Das wars für dieses Jahr. Ich wünsche allerseits einen guten Rutsch!

Gruß Hans- Georg

carlitz:
Hans-Georg Du bist für mich auf der Liste der Top-Projekte in 2013 mit diesem Beitrag ganz oben.

So detailliert und fundiert finden sich hier selten Beiträge.

Respekt dem Meister !

Manfred:

--- Zitat ---Hans-Georg Du bist für mich auf der Liste der Top-Projekte in 2013 mit diesem Beitrag ganz oben.

So detailliert und fundiert finden sich hier selten Beiträge.

Respekt dem Meister !
--- Ende Zitat ---

Diese Aussage kann ich unterschreiben, da schließe ich mich gern an. :topjob:

Die Details der Endstufen hatten mich in der Vergangenheit nicht so interessiert,
denn es gab ja genug, seit jahrzehnten erprobte Schaltungen.   
Aber Hans-Georg geht mit seinen Schaltungen neue Wege, weg vom Standard,
das hat mich echt motiviert mich mit Endstufen und Ausgangsübertragern genauer zu beschäftigen.
Ja, das ist in der Tat eine interessantes Gebiet.

Gruß
Manfred

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