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Anodenspannung geregelt bzw. stabilisiert: Sound?
headcrash:
Mahlzeit :bier:
Jemand schonmal die Anodenspannung in seiner Vorstufe mit einem Stabilisator beruhigt, anstelle von R-C Kombis? Also mit "hochgelegtem" 7812 z.B. wie R. z. Linde vorschlägt...
Mich würde interessieren, wie sich das im Sound niederschlägt. Insbesondere bei höher-gainigen Sachen.
Und: hat man damit deutlich wenige Nebengeräusche gegenüber R-C?
diyMen:
--- Zitat von: headcrash am 1.04.2014 13:12 ---Mahlzeit :bier:
Jemand schonmal die Anodenspannung in seiner Vorstufe mit einem Stabilisator beruhigt, anstelle von R-C Kombis? Also mit "hochgelegtem" 7812 z.B. wie R. z. Linde vorschlägt...
Mich würde interessieren, wie sich das im Sound niederschlägt. Insbesondere bei höher-gainigen Sachen.
Und: hat man damit deutlich wenige Nebengeräusche gegenüber R-C?
--- Ende Zitat ---
Hallo headcrash,
ich mache sowas, jegliche positiven und negativen Betriebsspannungen vor den Endröhren zu stabilisieren. Wobei ich keinen hochgelegten Niederspannungsregler sondern die klassische Längsregelung bevorzuge. Eine Z-Diodenkaskade erlaubt die Bereitstellung der Z-Referenzen, die dann "nur" noch den Darlington's zugeführt werden braucht. So erzeuge ich z.B. 450V / 350V / 150V Referenzen aus einer Z-Diodenkaskade mit 100V + 100V + 100V + 50V Z-Dioden. Die Dioden brauchen auf Grund der nachgeschalteten Darlingtons vergleichsweise nur geringe Leistungen aufbringen.
Gleiches ginge auch mit Power-MOSFET's in der Längsregelung.
Wie wirkt sich das aus? Na die Betriebsspannungen sind immer gleich und sofern die Spannungen im einfachsten Netzteil auch aus der Spannungsversorgung der Endstufe gewonnen werden hat man eine Entkopplung von der Aussteuerung, sprich, selbst wenn die Anodenspannung der Endstufe durch größere Ansteuerung in gewissen Maße absackt, "merkt" die Vorstufe davon solange nichts, bis der Zenerstrom zur Referenzerzeugung nicht unterschritten wird.
Um sicher zu stellen dass die Vorstufe nie was von der Endstufe mitbekommt sehe ich auf den Netzrafos (Dualmonoaufbau) immer eigene Wicklungen zur Vor und Endstufenversorgung vor. Getrennte Netzteile also. Die Vorstufenversorgung wird trotzdem stabilisiert, zusätzlich mit dem Vorteile einer praktisch 100%igen Brummunterdrückung. Ich habe mir früher mal aus dem Laubbaumbuch den 35Watt 2x6L6 Verstärker gebaut. Dessen EF86 Vorstufe wird mit stabilisierter (von der Endstufe entkoppelter) Betriebsspannung betrieben. Ohne Stabilisierung sieht die EF86 jede Spannungsschwankung die durch Ansteuerung entsteht, was den Klirrfaktor dieser Endstufe steigen lässt. Bereits die Stabilisierung der EF86 Anodenspannung mit Z-Dioden leistet gute Abhilfe reduziert den Klirr dieser! Endstufe. Es kommt immer aufs Gesamtkonzept an, um zu sehen wie sehr einen Stabilisierung notwendig ist. Ich betreibe z.B. gern direktgekoppelte Vorstufen, Phasenumkehrstufen. Hier halte ich eine Stabilisierung der Anodenspannung für unumgänglich, auch wenn die Arbeitspunkte sich selbst einstellen bzw. stabilisieren.
Gruß Frank
Gruß Frank
Laurent:
Moin Zusammen,
Hier mal ein kleiner Bericht, der ich mal vor einiger Zeit heruntergeladen habe.
Gruß,
Laurent
[gelöscht durch Administrator]
Duesentrieb:
Sehr interessant. Danke.
jacob:
Moin Laurent,
sehr interessant, "high tech" muss nicht immer auch besser klingen
Zitat:
"Trotz der praktisch vollständigen Übereinstimmung der Kurvenverläufe (mit Ausnahme des 100 Hz-
Brumms) ist der Verstärker klanglich nicht mehr wiederzuerkennen, das Klangbild hat sich vollständig
geändert.
Der Verstärker verliert die „Leichtigkeit", die „Touch-Sensitivity", die „Spritzigkeit" und die „scharfen",
„bizzeligen“ Obertöne. Das Spielen macht nicht mehr so viel Spaß, es ist so als ob man stärker
anschlagen muß und der Ton ein wenig später kommt, es macht ein wenig müde, es strengt an."
BTW:
bestimmt wäre es auch interessant, bei einem SLO (der m.E. total "überfiltert" ist) mal die Netzteilkapazitäten zu verkleinern :guitar:
Gruß
Jacob
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