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Mein erstes (selber geplantes) Projekt...

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basementmedia:
Hallo zusammen,

nachdem ich nun mal zwei Stufen (mit einer 6J1 und einer EF95 Röhre + 15 Volt) gebaut und etwas mit verschiedenen Widerstands- und Kapazitätswerten herumgespielt habe, habe ich mir folgendes "Projekt" vorgenommen und wollte mal eure Meinung dazu haben, bzw. noch ein paar Fragen klären:

Ich will eine Vorstufe mit 2-3 12AX7 und dem im Shop erhältlichen  TT VPump - Spannungskonverter bauen.
Die "Besonderheit" soll dabei sein, dass ich viele, normalerweise fixe Elemente einstellbar machen will, also z.B. die Anoden-Widerstände als Potentiometer (evtl. begrenzt, z.B. mindestens 47 kOhm), an den Kathoden-Widerständen jeweils einen Schalter mit verschiedenen Kondensatoren.

Grund der ganzen Aktion ist, dass ich mir eine Möglichkeit schaffen will, bei laufendem Eingangssignal direkt die Auswirkungen von Änderungen an verschiedenen Werten "hören" zu können und einen Lerneffekt zu bekommen (denn die ganze Theorie hilft mir manchmal wenig, ich muss was hööööören!).
So kann ich mir dann auch meinen Ideal-Sound hindrehen, anstatt ständig den Lötkolben zu schwingen und Bauteile ein und auszulöten. Wenn ich dann eine Einstellung gefunden habe, kann ich die Potis/SChalter ja dann durch entsprechende fixe Bauteile austauschen.

Hier ein paar Fragen:

- Gibt es irgendwelche Bauteile, bei denen ihr sagt: Die dürfen auf keinen Fall einen bestimmten Wert unter/überschreiten oder sollten gar nicht regelbar sein? Beim Anoden-Widerstand z.B. hab ich mir gedacht, dass ich z.B. einen 47K in Serie mit einem 250k linear-Poti verwende, um den Anodenstrom zu begrenzen... Aber gibts sonst noch was, das bei falscher Einstellung zu einer Beschädigung der Röhren führen könnte?

- Welche Potis würdet ihr mir empfehlen, die z.B. beim Einsatz als Anoden-R (bei dem ja auch relativ hohe Spannungen anliegen) nicht abrauchen? Bei den Alphas im Shop hab ich gelesen 250 V DC Audio / 500 V DC linear --> Heißt das, falls ein Wechselspannungssignal eingespeist wird (wie das bei mir ja dann am Gitter der Fall ist) dürfen nicht mehr als 250 Volt am Poti anliegen?

- Um die Kondensatoren einstellbar zu machen dachte ich an Drehschalter, an denen jeweils verschiedene C's dranhängen. Es gibt aber doch auch Drehkondensatoren, oder? Hab aber im Shop keinen gefunden...

Was denkt ihr...über das ganze Projekt...

Falls das mit den hohen Spannungen zu kritisch ist (wegen den Potis) könnte ich das ganze zur Not auch mal mit meinen beiden "Batterie-fähigen" Röhren (6J1, EF95) umsetzen...


Grüßle

Basement

Edit: Hab den Titel des Threads geändert, da etwas irreführend. Es ist natürlich nicht mein "erstes" Projekt (hab mir schon zwei Amps und ein paar Studio-Kompressoren gebaut), aber eben das erstes Projekt, bei dem ich eben nicht nur nachbaue nach dem Prinzip Malen-nach-Zahlen sondern versuche zu "begreifen" wie alles funktioniert um irgendwann mal meinen eigenen Amp gestalten zu können.

Athlord:
Hi,
mit Potentiometern und Schaltern in der Frontplatte werden die Zuleitungen nicht ohne Einfluss bleiben.
Gruss
Jürgen

basementmedia:
Hi,

kannst du das noch konkretisieren (bin ja noch relativ am Anfang meiner Röhrenamp-Karriere).
Welchen "Einfluss" meinst du? Wegen dem Masse-Potential? Das könnte ich ja durch durch eine entsprechende Isolierung umgehen.
Oder ist das ein sicherheitstechnisches No-Go?

Viele Grüße

Basement

LöD:
Ich versuch mich mal mit meinem ebenfalls löchrigen Basiswissen:
Bzgl. Leitungsführungen und Positionen von Bauteilen sind Röhrenschaltungen z.T. recht kritisch. Dehalb packt man z.B. die Schirmgitterwiderstände direkt an die Röhrenfassungen. Deshalb verlegt man Leitungen gerne mal rechwinklig zu anderen oder verdrillt oder mit geschirmten Kabeln. Um eben in diesen hochohmigen Umgebungen Einstreuungen und Störgeräusche zu verhindern oder zumindest zu minimieren.
Wenn Du jetzt durch die Verwendung von Potis und entsprechender Verkabelung diese "Dinge" änderst dann kann das einen Einfluss auf den Klang haben. Leitungen haben Kapazitäten die z.B Frequenzgänge verbiegen können. Einstreuungen werden größer durch den Kabelsalat usw.
Es kann sein, daß dein Amp nach dem "Rückbau" von durch drehen und hören ermittelten Bauteilwerten auf Festwerte und kürzere Kabel ganz anders klingt. Das wäre dann eben der Einfluß von Kabelkapazitäten und Leitungsführung.
Das wird natürlich nicht einen "Fendersound" zum "Marshallsound" verbiegen aber im kleinen wird das hörbar sein.
Ob´s dich stört?
Hör´s Dir an  :devil:
LöD

basementmedia:
Hi,

ja, im Prinzip leuchtet das schon ein und schränkt die Eignung des Projektes zur Findung eines Idealsounds etwas ein.
Aber hauptsächlich gehts mir darum, den grundsätzlichen Einfluss der einzelnen Elemente (wie eben den Anoden-R, Kathoden-Bypass-C, usw.) auf den Klang zu erforschen und ich denke das ist dann noch möglich.

Außerdem gibts ja noch die Möglichkeit, trotzdem zu versuchen, die wichtigsten Regeln der Verdrahtung einzuhalten indem ich z.B. das Poti für den Gridstopper direkt neben die Röhrenfassung platziere.

Das ganze soll ja nur ne Art Versuchs- und Demonstrationsaufbau sein, die Optik ist mir völlig wurscht.

Aber hat noch jemand weitere wichtige Infos?
Gibts Bauteile, die ihr nicht regelbar machen würdet?
Wie verhält es sich mit der hohen Spannung und den Potis (welche würdet ihr empfehlen)?

Viele Grüße

Basement

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