Technik > Tech-Talk Design & Konzepte
Resonance/Presence
Stefan_L_01:
Hallo
Ich wollte vielleicht auch noch ein Feedback in meinen kleinen Amp einbauen und habe da ein paar Fragen.
Was sind denn typische Grenzfrequenzen für Resonance/Presence? Sind die viel anders als der Höhen/Bassregler? Ich meine, da es ja nur einfache RC Glieder zumeist sind, wenn die die Grenzfrequenz sehr tief setze für Resonance, dann tut sich ja nicht wirklich viel am Regler oder?
Und allgemein zum Feedback, wie hoch bzw. in welchen Bereichen ist denn so typischerweise das Feedback Signal (ohne Frequenzbeeinflussung) im Verhältnis zum orginalem Signal? 1:10, 1:5 ?
Kann man z.B. so auslegen für eine 18W (2xel84) Amp: bei Vollast sind an 8 Ohm 12V RMS, oder 17V Peak. Für 1V Feedback wäre also ein Teiler 1:17 notwendig, für weniger entsprechend mehr?
Gruß
Stefan
torus:
Hallo Stefan.
--- Zitat von: Stefan_L_01 am 5.07.2015 11:50 ---Ich meine, da es ja nur einfache RC Glieder zumeist sind, wenn die die Grenzfrequenz sehr tief setze für Resonance, dann tut sich ja nicht wirklich viel am Regler oder?
--- Ende Zitat ---
Nuja, der Presence Regler macht ja noch ein etwas mehr als einfach nur Höhen reinzudrehen. Üblicherweise ist er am negativen Eingang des PI angeschlossen und wird von der Sekundärseite des Ausgangsübertragers angesteuert. Damit ist es im Prinzip eine negative Rückkopplung, und diese linearisiert die Verzerrungen der Ausgangsröhren und des Trafos.
Das bedeutet auch mit einem RC Glied, welches eine sehr niedrige Grenzfrequenz hat wirst Du über den Presence Regler einstellen können wie "stramm" die Endstufe linearisiert wird oder eben nicht. Klanglich wird der Amp dadurch tighter ohne die Höhen über zu betonen. Übertreibst Du es, dann wird der Klang steril.
Für Freunde des Metal kann eine sehr tiefe Grenzfrequenz daher durchaus gewünscht sein, insbesondere dann, wenn der Amp von Haus aus schon genug Höhen mitbringt.
Stefan_L_01:
Hallo
Ich rede ueber 2 Regler, Presence mit fg > 2k, Resonanance mit < 300.
Wenn ich jetzt Reso fuer ne f von sagen wir 150hz auslege, dann sind das bei 85 vielleicht auch nur -6db. Hoert das ein Mensch deutlich? Eher weniger, oder?
Gruss Stefan
Stefan_L_01:
Hmm gibt es wirklich keine Berechnungsgrundlage für das Maß an Feedback?
Ich habe irgendwie ein Verständnisproblem, mache ich das Feedback größer, leite also mehr Spannung zurück über einen kleineren Teiler, dann reduziere ich das Ausgangssignal, was letztlich das Feedback reduziert.... Kann man das überhaupt berechnen?
Mal theoretisch: Ich lege 1V Sinus an den PI an, und regle an einem Feedback Poti - noch nicht mit dem 2ten Grid des PI, also Feedback, verbunden - 1V Sinus am Schleifer ein. Jetzt verbinde ich den Schleifer mit dem 2ten Grid. Im ersten Moment wird also genau das zurückgeleitet was am ersten Grid anliegt, der Ausgang wäre 0, das Feedback 0....
Was stellt sich an Ausgangsspannung ein im Verhältnis ohne Feedback?
Gruß
Stefan
_peter:
Hallo,
ich stecke in dem Thema gerade nicht so ganz drin, aber hier ein paar Überlegungen.
Eigentlich müsste man bei vielen Amps die Gegenkopplung abklemmen und messen, wie
hoch die Eingangsspannung am PI, wie hoch die Ausgangsspannung am AÜ und wie hoch
die NFB-Spannung ist. Aber vielleicht geht das auch rein rechnerisch:
Nimm den Fall der Vollaussteuerung (ohne Übersteuerung) an. Dann weißt du, wie viel
Leistung am Ausgang in etwa abgegeben wird. Daraus kannst du die Spannung berechnen,
die am Sekundärabgriff des AÜ anliegt, wo du das NFB abgreifst (nennen wir sie b). Und
kennst dann auch die Spannung, die über den Spannungsteiler als NFB an den PI
zurückgekoppelt wird (nennen wir sie c).
Das kannst du dann für verschiedene Schaltungen berechnen, ohne messen zu müssen.
Dadurch bekommst du einen Überblick, wie viel Spannung typischerweise an den PI zurückgeht.
ABER: Das sagt dir noch nichts, über das tatsächliche NFB-Verhältnis, wenn du die Verstärkung
des Systems PI + Endstufe nicht kennst. Du bräuchtest also noch die Höhe des Signals, das am
PI-Eingang anliegt (nennen wir sie a). Wenn du die nötige Eingangsspannung der Endröhren für
Vollaussteuerung und die Verstärkung des PI kennst, kannst du a berechnen. Jetzt wüsstest du,
wie viel NFB (c/a) bei einer bestimmten Schleifenverstärkung (b / a) benutzt wird und könntest
das mit der Leerlaufverstärkung des Systems ohne NFB vergleichen.
Eine aufwändige und ungenaue Rechnerei. Vielleicht hat jemand einen besseren Vorschlag.
Gruß, Peter
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
Zur normalen Ansicht wechseln