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Wo ist die Obergrenze für 2x6V6 und 2xEL84?
cca88:
--- Zitat von: Recky am 13.08.2015 00:55 ---Bei vielen Klassikern waren die OTs unterdimensioniert und haben einen sehr großen Einfluss auf den Sound gehabt. Ein Bandmaster, beispielsweise, ist dem Bassman sehr ähnlich, nur mit einem stark unterdimensionierten OT. Einige Gitarristen haben dem Bandmaster damals einen Bassman-OT spendiert, um diesen Klangfaktor aus der Gleichung herauszunehmen. Das Gleiche passierte mit den wenigen damals erhältlichen Speakern mit höherem Wirkungsgrad, wie die von Dir erwähnten JBLs und EV. Erhältlich gegen Aufpreis oder zum Nachrüsten, da lauter UND neutraler.
Viele Grüße
Recky
--- Ende Zitat ---
Hallo Recky,
die alten braunen Bandmaster-Topteile klingen mit ihrem "unterdimensionierten" Übertrager und der schlappen Gegenkopplung richtig schön garstig und rockig....
Für den Rest hat man doch Bassisten - oder?
Grüße
Jochen
Knypser:
Hallo,
ich verstehe die ganze Diskussion nicht so ganz - mag daran liegen das ich ein Amp-Bau-Laie bin.
Aber statt 2xEL84 kann man doch auf 4xEL84 gehen und man kommt automatisch in den gewünschten Bereich.
Wobei ich das Thema der Obergrenze ebenfalls nicht verstehe - ich hätte wenig Lust meine Röhren immer nur zu "verheizen", weil ich diese stetig am Limit fahre.
Interessant in der Theorie ist es auf jeden Fall - aber praktisch möchte ich einen Amp, der eine Probe bzw. einen Gig sicher durchhält.
Aber ich zweifle stark daran, daß man einen wirklichen Unterschied zwischen 18W und 25W auf der Bühne erleben kann.
Da spielen zuviele Faktoren eine Rolle (Club- & Bühnengröße, PA-Equipment, gestelltes Schlagzeug und vor allem ein geeigneter Soundmann.. etc.)
Standard ist es ja, daß man sein Amp mitnimmt und den Rest gestellt bekommt.. da hab ich schon alles erlebt - von Konzerten bei denen ich mit 5W ohne PA ausgekommen wäre - hin zu Konzerten wo ich froh drum war, daß ich 100W aufdrehen konnte - nur um mich (gerade so) auf der Bühne zu hören.
Ich suche (wie wahrscheinlich alle hier) auch nach dem heiligen Gral - realistisch werden wir den aber alle nie finden.
Sobald ich meinen "perfekten Amp" in Sachen Sound, Lautstärke und Gewicht gefunden habe, kommt der blöde Bassist um die Ecke und präsentiert seinen neuen 300Watt Amp samt neuer Box und macht wieder alles kaputt.
Allerdings ist das ja auch der Grund warum wir uns für die Thematik interessieren und immer weiter machen.
Ich kann das Thema grundsätzlich nachvollziehen und finde die Theorie dazu spannend.
Aber das erste was ich hier (und im Proberaum) gelernt habe, ist das "Watt" garnix bedeuetet.
Es ist zu leicht einen 100Watt Amp mit einem 5Watt Amp an die Wand zu spielen, wenn man die richtige Box bzw. Lautsprecher hat.
Viele Grüße,
Yves
Recky:
--- Zitat von: cca88 am 13.08.2015 20:46 ---...auch wenn ich da immer wie eine Gebetsmühle klinge... Bei hohem Wirkungsgrad UND Cone-Breakup werfe ichbei kleinen Ausgangsleistungen immer gerne den Celestion Alnico Blue in den Raum....
Sogar mit "Vintagefaktor"
Grüße
JOchen
--- Ende Zitat ---
Den kenne ich noch nicht, werde den aber mal ausprobieren. Der WGS Black & Blue soll auch richtig gut sein - nur 15W, aber 100 dB. Den oder den Blue will ich unbedingt ausprobieren, wenn ich meinen ersten Dyna Jazz dazwischenhabe. Beim Twen wollte ich fenderlike und period correct bleiben...
Schöh aus einer erstaunlich heißen Eifel
Recky
bea:
--- Zitat von: Knypser am 13.08.2015 21:09 ---habe, kommt der blöde Bassist um die Ecke und präsentiert seinen neuen 300Watt Amp samt neuer Box und macht wieder alles kaputt.
--- Ende Zitat ---
Genau. Denn der Leistenbruch vom vorausgegangenen Boxenschleppen war noch nicht wieder ausgeheilt.
--- Zitat ---Es ist zu leicht einen 100Watt Amp mit einem 5Watt Amp an die Wand zu spielen, wenn man die richtige Box bzw. Lautsprecher hat.
--- Ende Zitat ---
Aber nicht mit dem Bass.
Wie ich ja schon schrieb, interessiert mich das Thema in bezug auf die EL84 vor allem theoretisch. Praktisch nur insoweit, als dass ich schon ganz gerne wüsste, was betriebssicher möglich ist.
Die Verstärker, die aus einem Pärchen EL34 90 W Dauerleistung herauskitzeln, sind beispielsweise nicht weniger betriebssicher als andere Gitarrenverstärker auch.
Praktisch interessant finde ich sowas aus zwei Gründen:
a) nicht unerheblich weniger Heizleistung. Zwei EL34 zusätzlich ziehen schon ganz schön viel Heizstrom.
b) kompakter Aufbau möglich
und wie gesagt, aus "sportlichen" Gründen.
Recky:
--- Zitat von: Knypser am 13.08.2015 21:09 ---Interessant in der Theorie ist es auf jeden Fall - aber praktisch möchte ich einen Amp, der eine Probe bzw. einen Gig sicher durchhält.
Aber ich zweifle stark daran, daß man einen wirklichen Unterschied zwischen 18W und 25W auf der Bühne erleben kann.
Da spielen zuviele Faktoren eine Rolle (Club- & Bühnengröße, PA-Equipment, gestelltes Schlagzeug und vor allem ein geeigneter Soundmann.. etc.)
Standard ist es ja, daß man sein Amp mitnimmt und den Rest gestellt bekommt.. da hab ich schon alles erlebt - von Konzerten bei denen ich mit 5W ohne PA ausgekommen wäre - hin zu Konzerten wo ich froh drum war, daß ich 100W aufdrehen konnte - nur um mich (gerade so) auf der Bühne zu hören.
Ich suche (wie wahrscheinlich alle hier) auch nach dem heiligen Gral - realistisch werden wir den aber alle nie finden.
Sobald ich meinen "perfekten Amp" in Sachen Sound, Lautstärke und Gewicht gefunden habe, kommt der blöde Bassist um die Ecke und präsentiert seinen neuen 300Watt Amp samt neuer Box und macht wieder alles kaputt.
Viele Grüße,
Yves
--- Ende Zitat ---
Aaahhhlsooo *Opa holt aus, um Verdöhnekes zu erzählen*...
Mit meinen 47 Jahren komme ich ja aus der nicht mehr ganz so guten alten Zeit, in der nichts mehr so war, wie es uns unsere Mentoren erzählt hatten. Als wir in den späten 80ern und frühen 90ern durch Europa getourt sind, gab es überall PAs, und alle Soundmenschen wollten alles mikrofonieren. Wir hatten aber schon diverse 80er Jahre Amps durch und alles klang scheisse. Wir kauften für (noch relativ) kleine Kohle AC30, Ampeg VT40, Pro Reverb, drehten die Dinger auf und machten den Soundleuten klar, dass wir nur den Gesang über PA wünschten. Ab Größe Zeche Bochum, Uni-Feste Dortmund, Leipzig etc., wurden die Amps auch mikrofoniert. Wir hatten einen geilen Sound und haben uns manchmal sogar 40-50 Watt Amps gewünscht. Das war quasi eine kurze Zeit vor 25 Jahren, als es wieder ein wenig wie in den 60ern war, zumindest für uns, die wir "jangly rock" gemacht haben, irgendwie wie sehr frühe REM, mit 60er-Einflüssen. Und die Soundleute kannten dieses "Konzept" noch.
Wir haben damals wie selbstverständlich die Heiligen Gräle gespielt, sind gelegentlich mit Soundleuten aneinandergeraten, aber irgendwie haben wir "gewonnen". Wir mussten auch nie über Geräte anderer Leute spielen! Unglaublich!!!!
Jedenfalls konnte damals für uns der Unterschied zwischen einem AC15 und AC30 schlachtentscheidend sein (ca. 18 vs. 28 Watt). Ein Deluxe Reverb hätte es nicht getan, ein Dyna Twen schon gar nicht.
Heute regen sich die Soundleute schon auf, wenn Du einen Champ anschleppst. Die kennen nur noch Line6-Scheiße oder Master Volume. Die würden am liebsten auf der Bühne alles auf Zimmerlautstärke haben. Dass das nicht mehr rock'n'rollt, verstehen die nicht. Wie willst Du Dein Adrenalin hochkochen und abgehen, wenn alles klingt wie bei Omma im Wohnzimmer???
Es wird Zeit für ne Röhrenrevolution!!!!!
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