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Lil' Piece o'Crap - Cleaner Einkanaler aus Schrottbauteilen
*genni*:
Also der Amp hier ist wirklich eine schwere Geburt. Ich habe ja nun alles umgebaut und der Amp schwingt wieder. Und ich werde das einfach nicht los. Habe ihr eine Idee? Stichpunktartig die Problembeschreibung:
- ab etwa Gain 11 Uhr schwingt der Amp im HF, nachweisbar bereits nach C2
- wenn ich lauter drehe nimmt die Amplitude zu bis sie dann wieder abnimmt und bei Gain 4 Uhr dann ganz verschwunden ist
- ich prüfe mit dem Oszi immer den Punkt zwischen C9 und R11
- die Amplitude ist ebenfalls abhängig von der Last am Lautsprecherausgang: schalte ich meine Test-Box von 4 auf 8 Ohm ist die Amplitude höher, schalte ich von Lautsprecherbetrieb auf Lastwiderstand um ist die Amplitude niedriger (Anm.: der Lautsprecher hat ja bei den 30..40kHz keine 4 Ohm mehr sondern vielleicht 100, der Lastwiderstand hat aber 4 Ohm) ---> ergo: je hochohmiger die Last, desto höher die Schwingungsamplitude
Bereits erfolgte Versuche zur Behebung des Problems:
- Leitung zwischen Anode der EL84 und AÜ geschirmt, ohne Erfolg
- 1k2 direkt ans g2 der EL84 eingefügt, was bewirkte, daß die Schwingung erst bei Gain 1Uhr einsetzte
- interne Lautsprecherverkabelung komplett abgelötet (die Lautsprecherbuchse ist 2cm neben der Fassung der Vorstufenröhre) und Last testweise direkt am AÜ angeklemmt, ohne Erfolg
- 1n 1kV parallel zur Primärwindung des AÜs geklemmt --> Kein Schwingen am Testpunkt zwischen C9 und R11 feststellbar, aber hörbares sehr hochfrequentes Pfeifen, wahrscheinlich im AÜ
Teilweise bringt es etwas, wenn ich das geschirmte Kabel, was vom Gain-Poti zur zweiten Triode geht, zur Seite biege. Die Amplitude wird dann etwas geringer. Dasselbe war zu beobachten, wo ich die Leitung von der Anode der EL84 zum AÜ testweise im großen Bogen nach außen gelegt hatte und dann hin und her gebogen hatte. Aber die Schwingung ging nie weg, wurde nur leiser.
Ich vermute, daß hier gar nicht die Endstufe in die Vorstufe koppelt sondern in sich schwingt. Das wiederum koppelt dann in die Vorstufe, was aber ein Sekundärschaden ist. Ist aber wie gesagt nur eine Vermutung,
Habt ihr eine Idee?
Viele Grüße
Carsten
Wuffenberg:
Servus Carsten, ist dein Netzteil evtl. zu "weich" so dass dadurch das Schwingen kommt? Hast du mal die Spannung hinter R15 angeschaut, ist die stabil?
Oder ggf mal R16 hinter R13 anschliessen.
Dritte Idee: R11 vergrössern, 4.7k oder sogar 10k.
Und mit der Kombination R7/C6 baust du einen Hochpass mit f=3.5kHz (grob auf dem Windows Taschenrechner kalkuliert.). Was passiert wenn du C7 rausnimmst oder vergrösserst?
(Überhaupt denke ich dass du V1a etwas viel Last mit Tonestack, Divider und MV zumutest, das würde ich anders lösen.)
Und auf welcher Frequenz schwingt es? HF kann bei uns Ampbauern ja viel bedeuten...
good luck,
Wuff
bea:
Wenn die Endstufe in sich schwingt, sollte sie das eigentlich auch tun, wenn Du an C9 auftrennst.
Hast Du mal versucht, C9 zu verkleinern? Ggf den Gridstopper der EL84 etwas zu vergrößern? In meinem Valve Junior habe ich 6.8 kOhm. Direkt am Gitter der EL84 einen kleinen Kondensator gegen Masse zu schalten - O(200 pF)?
es345 (†):
Hallo Carsten,
bitte stell ein paar hochauflösende Bilder von dem aktuellen Aufbau ein, dann können wir uns der Sache besser annehmen.
Gruss Hans- Georg
*genni*:
Hallo,
Danke für eure Antworten. Ich habe nun seit etwa 2 Wochen nichts am Amp gemacht. Der letzte Stand war folgender:
- Das Schwingen setzte bei etwa 1 Uhr Gainpoti-Stellung ein und verschwand bei etwa 4 Uhr (voll aufgedreht schwingt der Amp also nicht).
- Wenn ich die Speaker-Buchse "quetsche", also näher ans Chassis drücke oder hin und her verbiege (im Sinne von Druck ausübe), dann ändert sich die Signalamplitude. Also ging ich davon aus, daß eventuell das Lautsprecher-Signal, welches dort anliegt, in die unmittelbar daneben befindliche ECC83 einkoppelt. Also alles abgeklemmt und Lautsprecher direkt an den AÜ gehängt, jedoch war damit das Problem nicht behoben.
- Gridstopper der EL84 erhöht auf 10k, aber die Schwingung war immernoch nicht weg. Nur etwas kleiner.
- Wenn ich einen Lastwiderstand benutze ist das Schwingen sehr viel weniger stark ausgeprägt als mit einem Lautsprecher. Als Grund dafür habe ich nach erstem Erstaunen die unterschiedliche Impedanz ausgemacht. Der Last-R ist ja konstant 4 Ohm wohingegen der Lautsprecher bei den etwa 40kHz bereits sehr hochohmig ist. Die Schwingung ist also lastabhängig.
- Ich habe dann testweise, wie das in einigen Amps auch zu sehen ist, die Primärwicklung des AÜs mit einem C überbrückit. 6,8n 1kV in meinem Fall. Das hat die Schwingung unterdrückt jedoch war bei der Gain-Stellung, wo es vorher am meisten geschwungen hat, ein etwas stärkeres Rauschen hörbar.
Schlussendlich habe ich dann den Amp mal wieder mit Gitarre getestet. Bei vollem Gain und bei 12 Uhr alles prima. Als ich ihn dann auf "maximales Rauschen" eingestellt habe, also irgendwo Gain im Bereich 2-3 Uhr, spiete er noch kurz und dann wurde der Ton bröckelig. Seitdem bricht kurz nach dem Einschalten das Signal zusammen wenn man in die Saiten haut. Scheinbar hats mir wohl nun ne Röhre abgeschossen. Oder den AÜ. Ich hab das Teil erstmal zur Seite gestellt. Schnauze voll vorerst.
Meine Vermutung ist weiterhin, daß die direkte Nähe des AÜ zur Eingangsröhre Probleme macht. Das kann ich aber wohl nur herausfinden, indem ich abermals die Röhrenbelegung vertausche. Und dazu hatte ich bisher keine Lust und habe die Zeit lieber erstmal in einen zweiten Patienten gesteckt, da ich zwischenzeitlich einen gebrauchten Engl-Combo gekauft habe.
Ich werde mich aber wohl nochmal ran setzen. Hilft ja alles nichts, das Teil steht immernoch hier auf meinem Schreibtisch und guggt traurig ... "bau mich" ^^
Viele Grüße
Carsten
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