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Modul Gittervorspannungserzeugung

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Günthergünther:
Hallo,

ich habe ein neues Projekt fertiggestellt - es handelt sich diesmal um ein Modul, mit dem man die Gittervorspannung von bis zu 4 Endröhren regeln kann. Gedacht ist diese Platine für Gittervorspannungen bis 50V, bei Änderung der Elko-Spannungswerte ist auch mehr möglich. Bis -24V kann ein 7924 als Regler verwendet werden. Zum Schutz der Endröhren bei eventuellen Kontaktproblemen sind Zenerdioden vorgesehen, welche im Fehlerfall das Gitter gegen die volle Negativspannung zieht und die Röhren somit sperren lässt.

Ich lasse wieder Platinen fertigen, eventuell kann ich es auch an der Uni machen lassen, dazu muss ich aber erst mit den Profs reden.

Hier zunächst Schaltplan & Layout - meldet euch, wenn ihr auch eine Platine wollt. Bauteileliste liegt dann der Platine bei.

Grüße, Thomas

Doublecut:
Hi Thomas,

Schickes Teil :topjob:
Du handelst Dir damit aber einen besonderen Aspekt ein. Die Anodenversorgung schwankt mit den Schwankungen der Netzspannung. Ein stabilisierter Bias tut das nicht. Somit verlierst Du die "automatische" Anpassung der Bias an die Spannungsschwankungen ...
Grüsse, Robert

dave0715:
Ich kann mich auch täuschen, aber mit diesen vier zusätzlichen Kondensatoren am Schleifer; wird dann nicht auch das Signal wechselspannungsmäßig kurzgeschlossen?
Mann muss sich halt die restliche Schaltung dazudenken.

LG
David

Showitevent:
Hey,

keine böse Kritik, eher ein paar Anregungen:
Wie David schon sagte, sind die Elkos in den Ausgängen leider nicht sehr hilfreich.
Zusätzlich ist es bei einem Amp mit parallelen Röhren so, dass die Gitter eben auch Parallel liegen, abgesehen ihrer Gridblocker. Somit kannst du den Bias für jede einzelne Röhre nicht steuern.

Dann sollten am Spannungsregler unbedingt mindestens am Ausgang eine Parallelkapazität von ein paar nF sein. Wird sehr gern weg gelassen, ist aber basic, simple und kostet nichts.

Tips zum Routing:

Groundlayer sind toll und machen vieles entspannter. Allerdings sollte als Basis hier immer im Focus stehen, dass der Strom durch die Pads der Lade und Siebelkos geleitet wird und die Wege short as possible bleiben, das gilt insbesondere für den so gern vernachlässigten Minuspol, dann den Groundlayer drum herum.

Ich focusiere da speziell C2, vorallem aber C1. Der Linearregler produziert ansich bereits einen Stromfluß. Je nach Voltagedrop auch eine ganze menge. Da er selbst am Masseanschluß KEINEN Elko hat, hast du parasitäre Einflüsse auf den Masseanschluß von C2.
So doof und unwahrscheinlich es auch klingen mag, so einfach ist es aber auch. Elkos vor und nach Spannungsreglern gehören direkt ans Pad. Der Zu und Ablauf vom Elkopad weg, nicht vom Spannungsregler.
 
Der Groundlayer ansich wird sehr niederimpedant sein, daher wird es in diesem Layout auch keinen großen Untscheid machen. Dennoch vielleicht einfach zum Berücksichtigen.

Ich route mittlerweile den Minuspol (hier der Pluspol) des Gleichrichters auf den Groundlayer, lasse ihn aber nicht Bestandteil davon sein, bei EAGLE nicht ganz einfach... Hintergrund ist, dass der Groundbezug des Gleichrichters immer an die niederimpedanteste Stelle nah am Elko sein sollte. Liegt er direkt am Groundlayer ist der Stromfluß bzw die Verteilung über den Layer ausschlaggebend dafür, wie gut diverse Zonen gefiltert sind oder nicht.

lg Joe

Günthergünther:
Hallo,

ich hätte mich im Eingangsbeitrag präziser ausdrücken sollen, es gibt einige Missverständnisse  :-[

1. Der Elko am Schleifer des Potis ist so vorgesehen, damit man den Rg1 Gesamt nicht verändert, sondern er signaltechnisch immer bei Rg1 bleibt, also damit Einstelleinflüsse nicht auf den Gitterableitwiderstand/die Last des PI einwirken. Angenommen Rg1 = 100k, so würde Rg1ges ohne Elko je nach Gittervorspannung um bis zu 5k schwanken, das ist vielleicht verhältnismäßig nicht viel, bei einem hochohmigen PI aber durchaus merklich.

2. Vornehmlich habe ich das Modul für einen 7591 Gegentakter geplant, der als BPT geschalten ist, also einen rel. hohen Ri hat. Die Schwankungen an Ua wirken sich also nur minimal auf den Ruhestrom aus, da die Ug2 sowieso stabilisiert ist. Alternativ kann der Regler (z.B. wenn mehr als -24V gefordert sind) einfach gebrückt werden, somit ist -Ug1 ungeregelt.

3. Den Parallelbetrieb habe ich gar nicht bedacht, geplant ist das Modul eher als Stereoregler für 2x2 Endröhren im HiFi-Bereich.

4. Danke Joe, mit Groundpolygonen habe ich mich noch nicht wirklich auseinandergesetzt, ich hatte bis jetzt immer die Masse als einfache Leiterbahn (dementsprechend dick - siehe mein Längsregler) gelöst. Hier, bei rel. geringen Spannungen und einem nicht wirklich unverschachteltem Layout hat leider kein Weg drum herum geführt.

Ich werde das Layout nochmal optimieren und berichten.  :topjob:

Grüße, Thomas

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