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Time Bomb IV - 80W Head mit Oktal-Pentoden

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Wuffenberg:

--- Zitat von: bea am 13.12.2015 20:35 ---Aber weil das gleichgerichtete Signal dann eine Grundfrequenz von 50 Hz anstatt 100 Hz hat, muss man stärker sieben, wenn man auf Einweggleichrichtung umstellt.
...
Im Zeitalter von eng tolerierten Metallfilmwiderständen und billigen Halbleiter dioden sollte es doch prima funktionieren, auch die Marshallsche Variante als Zweiweggleichrichtung auszuführen.

--- Ende Zitat ---

Genau das war auch mein Gedanke, Bea, weswegen die zwei Dioden rein sollten.



--- Zitat von: bea am 13.12.2015 20:35 ---Ist die Zeitkonstante wirklich kein Thema, das sich nicht z.B. durch eine Einschaltverzögerung abfangen lässt? Oder einfacher, indem Du schön brav wartest, bis die Katoden aufgeheizt sind, bevor Du von Standby in den Betriebsmodus wechselt (Brain Controlled Switch-On Delay ;))
Oder noch anders: solange die Zeitkonstante der Bias-Gleichrichtung hinreichend viel kürzer als die Aufheizzeit der Endröhren ist, sollte das doch nichts ausmachen? Die Spannung muss halt "bloß" sicher bereitstehen, bevor die Endröhren leitend werden - der sehe ich da was falsch?

--- Ende Zitat ---

Stimmt, solange diese Zeitkonstante kleiner ist als die Endröhren zum Aufheizen benötigen, geht es wohl in Ordnung. Der Bias hängt ja nur am Hauptschalter, nicht am Standby, so dass selbst kurzes Aus-/Einschalten des Standby danach dann nichts ausmacht.



--- Zitat von: _peter am 13.12.2015 21:06 ---Hallo,
die oben angehängte Variante funktioniert so seit Jahrzehnten. Keine Probleme mit Brummen und
die Zeitkonstante ist hier auch kleiner, weil man den Vorwiderstand dank Einweggleichrichtung
kleiner machen kann.
Gruß, Peter

--- Ende Zitat ---
Das ist ein einleuchtendes Argument, Peter. Dann werde ich mal eine der beiden Dioden entfernen und testen.



--- Zitat von: Doublecut am 13.12.2015 21:09 ---Über die Zeitkonstante würde ich mir keine grossen Gedanken machen, die liegt, wenn ich richtig gerechnet habe, bei 3,3 Sekunden bei den genannten Werten. Irgend eine negative Spannung wird ab Zeitpunkt des Einschaltens sofort "da" sein, sie schwingt halt noch. Selbst mit SIliziumdioden dauert das Aufheizen der Endröhren wesentlich länger.
Bea hat recht, erst wenn alles warm ist muss die Bias anliegen.
Grüsse, Robert

--- Ende Zitat ---

Hast Recht, Robert. Ich werde meinen BiasTeiler nochmal nachrechnen und so dimensionieren, dass der Bias ab dem  dem Betätigen des Hauptschalters nach wenigen Sekunden ansteht.



--- Zitat von: Laurent am 14.12.2015 02:52 ---Moin Tom,

Es geht ohne Probleme (schau mal den Anhang). Wie bereits gesagt, man muss nur beim wieder einschalten aufpassen, wenn die Röhre schon auf Temperatur sind - Stichwort wilde Röhrentauschaktion. Aber ich habe es in dem Amp seit einiger Zeit drin (mit klinzer kleiner Endstufe zugegeben) und es läuft.
Damals hatte ich in SPICE einige Untersuchungen wegen diesem Verhalten gemacht. Ich würde die Siebkondis vom Bias nicht größer als 20/22uF nehmen (10uF reichen eigentlich aus).
Gruß,
Laurent

--- Ende Zitat ---

Hello Laurent, da bei meinem Konzept der Bias nicht vom Standbyschalter abhängt (dessen Massepunkt liegt vor dem Schalter, dh die Schaltung ist immer aktiv sobald der Hauptschalter umgelegt wird), sollte sogar ein Röhrentausch nichts mehr ausmachen. Und ich übernehme die Doppelsiebung, die in den Schaltbeispielen drin ist - in meinem Konzept war nämlich ein Denkfehler: Ich dachte, ein zweiter Siebelko auf der -30V Seite (vor!) den 100k Gridleaks würde mir das NF Signal kurzschliessen. Aber normal lägen die Gridleaks ja eh auf Masse, also ist da ein seriell vorhadendener Elko auch wurscht.

Ich werd also den Bias Zweig nochmal neu durchrechnen, ausprobieren und hoffentlich in Kürze eine Erfolgsmeldung posten. Eure Tipps ware jedenfalls schonmal sehr hilfreich!
Wuff

bea:
Kurz nochmal zur Frage der Einweg- bzw. Vollweggleichrichtung: als es ausschließlich Röhrendioden gab bzw auch Halbleiter noch nicht so ganz billig waren, war es wirtschaftlich bedeutungsvoll, mit möglichst wenig Bauelementen auszukommen. Die Einweggleichrichtung fürs Bias ist also vor allem eine schlichte Sparmaßnahme, weil man dann nur eine (Röhren-) Diode brauchte, und sogar mit einer verhältnismäßg kleinen Röhre auskam. Der Übergang auf Halbleiter erfolgte nachvollziehbar so, dass man die Röhren möglichst 1:1 durch Halbleiter ersetzte, bis hin zu Ausgangsübertragern bei Endstufen.

Die Einweggleichrichtung an dieser Stelle hat also keine technischen Gründe. Aber natürlich funktioniert eine Einweggleichrichtung klaglos, auch wenn sie den Trafo mit einer Gleichsstromkomponente belastet (die hier wieder klein ist, weil nur geringe Ströme fließen).

Vermutlich ist es daher mehr als ausreichend, einfach wie oben vorgeschlagen die Reihenfolge der Bauelemente zu verändern.

Wuffenberg:
Genau diese Einweg vs Zweiweg Gleichrichtung hat mich nun auch neugierig gemacht. Also die Biassschaltung mal in beiden Varianten aufgebaut und gemessen:
Mit zwei Dioden liegen vor R26 stramme 370V an, die ja auf -30V runtergeteilt werden müssen. Mit nur einer Diode dagegen eher gemächliche 270V! Dh 100V weniger die 'vernichtet' werden müssen. Hab aber eben erst angefangen, mal sehen wie die Siebung aussieht, 50Hz vs 100Hz, was du ja schon bemerktest.

Ehem, und kennt ihr schon das Wuffenberg Theorem?

Keine Schaltung ist klein genug, als dass man sie nicht komplett falsch aufbauen kann ;D

Doublecut:

--- Zitat von: Wuff am 14.12.2015 15:42 --- Keine Schaltung ist klein genug, als dass man sie nicht komplett falsch aufbauen kann ;D
--- Ende Zitat ---

Amen on that Brother  :bier:

sev:
 :topjob:
Ein Naturgesetz wie Murphy  :bier:

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