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Zweikanaler mit FX-Loop, Reverb und PP-SE-Umschaltung

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SnailOS:
Sorry, dass ich etwas blöd frage, aber der "Snubber" ist parallel zu den Dioden oder parallel zum Gleichrichter (also über beide Sec.)?
Und die Schaltung ist Cap 100nF und 100Ohm Widerstand in Serie?
Oder soll alles wie ein RC-Glied verbaut sein, Widerstand in Serie mit AC und Gleichrichter, und der Cap parallel zum Gleichrichter.

dimashek:
Parallel zu Sekundärwicklung.

Kurz zum Hintergrund - Wenn die Diode schlagartig sperrt, wird der parasitärer Schwingkreis (bestehend aus leakage inductance / interwinding capacitance des Trafos) angeregt. Im Schaltplan sind die beiden rot markiert. Lleak durch ein Koppelfaktor ungleich 1 und die Kapazität parallel. Nicht ganz sauber, aber um das Prinzip zu beschreiben reichts.
Dieser Schwingkreis hat beim Ringkern konstruktionsbedingt eine sehr hohe Güte, sprich kann ungedämpft  nachschwingen.

Den sollte man also dämpfen. Am einfachsten mit einem R.
100-300 Ohm zusätzliche Last wäre aber keine so gute Idee, deswegen baut man noch ein C (C4 = 200nF) in Reihe, um den Trafo zu entlasten.

Diese Kapazität sollte einfach mindestens Faktor 10 höher sein, als die paras. Kapazität des Trafos+Dioden-Kapazität, 100-200nF sind OK

Im Bild oben sieht man die Spannung an der Sekundärwicklung, einmal ohne Dämpfung (R2= 1G) - Blau, und mit (R2=300 Ohm) - Rot
Alle Werte sind frei erfunden  :), das Prinzip passt aber.

Laurent:
Moin,

Wieder was gelernt. Danke dafür.

Gruss
Laurent

SnailOS:
Hallo,

ja, das ist wirklich ne super Erklärung. Nur leider kann ich noch keinen Erfolg vermelden. Allerdings habe ich auch noch nicht das richtige Material. Ich habe keinen 100nF in passender Spannungsfestigkeit vorliegen. Als Alternative habe ich 4 22nF parallel gelötet und es damit versucht. Leider hat es nichts an den Störungen geändert. Ich habe auch etwas mit den Widerstandswerten experimentiert (100 Ohm, 39 Ohm). Leider nicht einmal ansatzweise eine Änderung.

Bestimmt funktioniert das alles, nur ist vielleicht die Quelle der Störungen eine andere? Was ich noch (ohne Erfolg) ausprobiert habe:
- Verringern der Last (Powerröhren gezogen)
- anderer, kleinerer Trafo (allerdings auch Ringkern T50VA)
- andere Dioden/Gleichrichter (B500C2300-1500)

Was mir aufgefallen ist, ist, dass der Störimpuls nicht am Ende des Ladezyklus auftritt (also beim Sperren der Diode), sondern immer am Anfang des Ladezyklus, wenn die Diode also durchschaltet und der Ladestrom des Elkos einsetzt. (ist auf den Oszibildern oben zu sehen). Allerdings habe ich keine Idee, was da Abhilfe schaffen kann.

Demnächst werde ich also größere Kondensatoren bestellen, aber wenn es noch andere Ideen und Lösungsansätze gibt, wäre ich dafür dankbar, um ggf. entsprechende Teile gleich mitzubestellen.

Danke für eure Ideen und Unterstützung!

Timo

GeorgeB:
Hi,
Da der Spike synchron zum Anfang des Nachladestroms ist, also zu seiner schnellsten Änderung, tippe ich auf ein Masseproblem. Selbst bei einer Sternmasse kann es induktiv von einer "Starkstromleitung" in eine Signalmasse oder sonstwo einkoppeln wenn Leitungen nah aneinander verlaufen irgendwo. Nur so als ldee, und bei einem so doch recht komplexen Amp ist das Masse-Layout nicht trivial. Am genauen geometrischen Verlauf des Ladestroms im Kreis (aus dem Trafo raus und wieder zurück) würde ich auf jeden Fall mal ansetzen. Mit zwei Regeln im Kopf : Schleifenfläche dieser Kreises mininieren, und kein Stück Weg darf gleichzeitig der einer Signalmasse sein und auch nicht parallel nahe verlaufen an jeglichen Signalleitungen incl. Masse.

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