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Schalten: Optocoupler(LDR) vs OptoMOS
dimashek:
Wurde schon oft behandelt, ich wollte nur meine Gedanken/Erfahrungen dazu schreiben.
Die solid state relays, auch optoMos relays (als AQYs im Forum bekannt) sind den LDRs in vielen Bereichen überlegen.
Deutlich kleiner, brauchen weniger Strom zum Schalten, langlebiger, höhere R-Off, niedrigere R-On.
Aber einen entscheidenden Nachteil haben sie - die Kapazität schwankt stark mit der Höhe der angelegter Spannung. Siehe Bild12 (S 3) im AQY-datasheet.
Ein LDR hat da deutlich stabileren Kapazitätverlauf.
Was heißt es für uns? Immer, wenn reine AC Signale hoher Amplitude geschaltet werden, kann man mit + an THD rechnen. Und mit Signal leakage bei hohen Frequenzen.
Hört man das? Ich wage zu behaupten : an ungünstigen Stellen, mit low gain Sound - ja.
z.B. Cap zwischen den PI-Anoden schaltbar machen (ist ja erstmal keine Schlechte Idee, clean ohne, verzerrt mit). Den Einfluss vom offenen OptoMos Schalter in clean Kanal habe ich dort deutlich gehört.
Aber auch in üblichen Situationen, den LängsSchalter oder den Mute-Schalter ungeeignet platziert (zu hoher Signalpegel, zu großer Widerstand) und man wird es hören.
Deswegen versuche ich bei OptoMos immer mit DC-Anteil zu schalten.
Beispiel: common V1 -> splitter auf 2 Kanäle. Den Schalter VOR den Koppel Cs platzieren (10Meg auf Gnd nicht vergessen).
P.S. Für das beschriebe Schalten von PI-Anoden C gibt es auch eine Lösung, man setzt den Schalter einmal an die Anode und einmal nach dem Koppel-C. Und referenziert mit 10Meg auf GND. Somit hat man am Schalter keine +/-50V Signal, sondern 230+/-50V und kaum Kapazitätsänderung.
Dort, wo reiner AC Signal geschaltet werden muss, und auch an Kathode, können weniger Spannungsfeste und bessere OptoMos Schalter, als der AQY210 gewählt werden. z.B.
http://www.ixysic.com/home/pdfs.nsf/www/CPC1006N.pdf/$file/CPC1006N.pdf
oder die 2-fach Variante davon - CPC2017
Andere Erfahrungen/Tricks sind willkommen.
rail2rail:
Hallo,
Die Kapazität die du meinst, sinkt mit zunehmender Spannung, was nicht bedeutet, dass sie einen gravierenden einfluss auf lowgain hat, zumindest nicht zwangsläufig.
Der Einfluss wäre wenn er merklich ist abhängig von der Ausgangsimpedanz der treibenden Stufe. Ich wage jedoch zu bezweifeln, dass die obligatorischen 50 pF da relevant sind.
Hinzu kommt, dass "low gain" besonders nach der ersten Stufe auch schon 100 Vpp bedeuten kann, zerre wird ja erst draus, wenn entweder die betriebsspannung oder der bias nicht mehr überschritten werden können.
Lg geronimo
rail2rail:
PS: wenn du den im Datenblatt genannten Koppler verwendest, wundert mich ein klanglicher Einfluss nicht...
Entscheidend sind die 60Volt Blocking Voltage...
Das ist der falsche Koppler für den Job!
Lg
GeorgeB:
Bzgl. C_out sind die Schalter von Broadcom/Avago (ASSR401C/402C) sehr gut, nur 15pF@0V, und günstig sind sie auch. Infinion/IR PVA30 sind ähnlich, aber nur mit 300V-Rating statt 400V und teurer. Der Deal ist, sehr kleine MOSFETS zu nehmen, also welche mit wenig Id_max, dann spielt der unvermeidliche C-vs-V-Gang eine kleinere Rolle, weil C halt prinzipiell kleiner ist.
gunvo:
--- Zitat von: GeorgeB am 20.10.2017 23:14 ---Bzgl. C_out sind die Schalter von Broadcom/Avago (ASSR401C/402C) sehr gut, nur 15pF@0V, und günstig sind sie auch. Infinion/IR PVA30 sind ähnlich, aber nur mit 300V-Rating statt 400V und teurer. Der Deal ist, sehr kleine MOSFETS zu nehmen, also welche mit wenig Id_max, dann spielt der unvermeidliche C-vs-V-Gang eine kleinere Rolle, weil C halt prinzipiell kleiner ist.
--- Ende Zitat ---
und als Zugabe gibts dann einen höheren RDSon - immer diese verdammte Physik, sollte man verbieten...
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