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Neuaufbau / Nachbau Endstufe aus Dynachord Bassking T
Rubbl:
Hallo,
ich habe in diesem schönen Forum einiges gelesen und bin begeistert vom vorhandenen Fachwissen der User. Daher ersuche ich für mein anstehendes Projekt um etwas Beratung.
Ich habe einen alten Dynachord Bassking T und möchte die Endstufe als "neues" Gerät komplett neu aufsetzten. Dh. ich werde bis auf die Beiden Trafos keine alten Teile weiterverwenden. Auf die Vorstufe möchte ich verzichten, es wird also ein reiner Poweramp / Slaveamp.
Der Amp soll in ein TT Chassis Alu Typ 1 (Größe müsste ggf korrigiert werden).
Die Trafos und die Röhren natürlich "nach Oben".
Für die eigentliche Schaltung habe ich mir ein Layout für einen Streifen mit Forket Turrets ausgedacht. Das wurde auf Anhieb erstaunlich übersichtlich und kommt mit wenigen Kabelverbindungen aus. Ich habe dazu eine Liste mit allen benötigeten Bauteilen, dazu die ersten Fragen:
Dioden:
Ich benötige ein mal eine E75C40. Leider finde ich die nicht und wollte nun wissen, ob es einen legitimen Ersatzt gibt.
Das gleiche gilt für die vier BY250 im Gleichrichter.
Widerstände:
Ich habe Einiges gelesen und es wurden Metalloxid oder sog. Vishay Dale (Metall Film) empfohlen, die etwas teurer sind. Macht es Sinn an bestimmten Stellen, die teureren Widerstände zu verbauen, bzw kann man an anderen Stellen getrost darauf verzichten, weil sie nicht "im Signalweg" sind?
Würdet Ihr prinzipiell nur eine Sorte verwenden / welche?
Ich finde nicht alle Werte in den entsprechenden Belastbarkeiten (0,5 Watt). Kann ich da bedenkenlos auch 1 Watt Varianten verwenden oder hat das negative Auswirkungen?
Am Ende der Vorstufe befindet sich ein 220 pF Kondensator. Mir wurde erklärt, der sei dazu da, um hochfrequente Störungen / Einstreuungen zu filtern, was für mein Verständnis logisch klingt. Mit der geringen Kapazität dürfte der mir kaum relevante Höhen klauen, deswegen denke ich, es ist ok, den sicherheitshalber mit einzubauen. Oder spricht etwas dagegen?
ich würde gern einen Lautstärkeregler dazu haben, und habe mal im Schaltplan meines JCM 800 gespickelt, wie der da drin liegt. Es wird am Eingang der Endstufe einfach ein 1 MOhm (log) Poti verwendet. Spricht etwas dagegen, das einfach so zu übernehmen? Der schiebt den Eingang ja nur richtung Endstufe oder eben richtung Masse, ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein Problem ist.
Ausserdem habe ich mir überlegt, dass es vielleicht sinnvoll ist, einen Mute Schalter zu haben und dachte mir ich könnte den Eingang zwischen dem Poti Schleifer und der Masseverbindung schaltbar machen. Ist dann mit einem Knacken zu rechnen?
Die beiden Elkos am Netzteil könnte ich "klassisch" mit Haltern ebenfalls an die Oberseite legen. Aus Platzgründen könne es aber sein, dass es praktischer wäre, die zusammen mit dem Gleichrichter auf eine (seperate) Platine im Gehäuse zu packen. Spricht da etwas dagegen, wie ev. Wärmeentwicklung oder Einstreuen auf den Rest der Schaltung?
Ich bin mit der Sache noch in der Planungsphase und werde sicher noch einige Frage haben. bevor ich aber anfange Teile zu bestellen und mal mit den ersten Schritten zu beginnen möche ich diese Fragen aus der Welt haben. Das Ganze wird sicher eine langfristige Beschäftigung und ich werde bei Bedarf auch gern dokumentieren wie sich die Sache entwickelt.
Vielen Dank für Eure Zeit!
PS: Ich hab den Schaltplan mal angehängt.
mceldi:
Der Schaltplan bringt meinen Mac mal sowas von zum Absturz ...
GeorgT:
Hallo Rubbl,
"E75C40" ist eine alte Bezeichnung für Selengleichrichter, soweit ich weiß. Die kannst du auch mit einer 1N4007 ersetzen.
Die anderen Dioden kannst du mit 4 1n4007 ersetzen. Datasheet: http://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/14624/PANJIT/1N4007.html
Widerstände kannst du eigentlich alles nehmen was die Spannung und den Strom aushält, Metallfilm nehme ich nur in den Vorstufen weil sie viel weniger rauschen als Kohleschicht.
In der Endstufe macht ein wenig mehr an Rauschspannung nichts oder nur wirklich sehr wenig aus.
Du kannst da bedenkenlos auch 1 Watt Varianten einsetzen, Widerstand ist Widerstand.
Den 220 pF Kondensator am Eingang würde ich weglassen, ebenso den R400 mit 100 k, dafür würde ich einen Widerstand mit 2,2k einsetzen und einen Poti. Es gibt viele Möglichkeiten den Eingang zu gestalten, hier finde mal: https://www.google.de/search?q=r%C3%B6hrenendstufe+schaltplan&client=firefox-b&dcr=0&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjnmOeN4OTYAhUN2qQKHerbDc4QsAQIJw&biw=1280&bih=951#imgrc=bTV8P_d1FK3z0M:
Du kannst natürlich die Eingangsschaltung deines JCM800 übernehmen, ich würde nur einen Kondensator von 100n nehmen.
Mute Schalter - den kannst du so setzen wie du es beschreibst, aber besser wenn du den an das Gitter der Eingangsröhre legst, dort hat der 0-Spannung und wird wohl nicht oder nur wenig knacken, das wirst du dann sehen wenn du es machst ;D
Deine Kondensatoren kannst du auf eine seperate Platine packen, Elkos streuen i.d.R. nicht, und die Dioden sollten auch nicht heiss werden.
--- Zitat ---Das Ganze wird sicher eine langfristige Beschäftigung
--- Ende Zitat ---
Naja, so eine Endstufe ist doch locker an einem WE gebaut, so viel ist das nicht damit daraus eine "langfristige Beschäftigung" werden wird... :urlaub:
Du solltest die negative Gittervorspannung anders aufbauen als die wie sie dein Schaltplan zeigt, wenn da z.B. ein Schleifer des Trimmers keinen Kontakt hat dann brennt die Endröhre durch, es gibt bessere Schaltungen, so z.B. hier Beitrag von Günthergünther : http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,20780.msg211064.html#msg211064
Viel Spass beim Löten.
@mceldi - Das hängt aber an deiner Anlage... 8)
_peter:
Hallo,
nur eine ECC81 als PI ohne weitere Vorstufen reicht auf keinen Fall, um die Endstufe mit einer Gitarre auszusteuern.
Ohne zu rechnen, würde ich sogar sagen, da reicht auch kein herkömmlicher externer Preamp.
Gruß, Peter
GeorgT:
Hallo Peter,
Rubbl schreibt doch :
--- Zitat ---Auf die Vorstufe möchte ich verzichten, es wird also ein reiner Poweramp / Slaveamp.
--- Ende Zitat ---
Die ECC81 ist PI und Vorstufe.
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