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Neuaufbau / Nachbau Endstufe aus Dynachord Bassking T

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_peter:
Das ist mir klar.

Aber auch eine "reine" Endstufe hat eine Eingangsempfindlichkeit, die die Geräte, welche angeschlossen werden, liefern müssen.
Wie viel Verstärkung soll denn bei einer ECC81 mit Gegenkopplung noch übrig bleiben, um vom Ausgangspegel eines Mixers oder eines Gitarreneffekts auf 80Vpp zu kommen und 2 EL34 im Gegentakt auszusteuern?

Gruß, Peter

chaccmgr:
Hallo Rubbl,

auf http://www.valvewizard.co.uk/ findest Du Antworten auf alle Deine Fragen. Die Seite ist zwar auf Englisch, Merlin erklärt aber alles so, dass Du kein Ingenieur sein musst, um mitzukommen. Sehr infomativ. Hat mir den einstieg enorm erleichtert. Merlin hat auch Bücher geschrieben, die sehr empfehlenswert sind.

Die wesentlichen Dinge zum Röhrenverstärkerbau sind auf der Seite alle in Abschnitten erklärt, auch best practices zum Bau (wo sollen Leitungen laufen, welche nicht beieinander etc.)
Auch über Bauteile wird gesprochen.

Der Bass-King ist eine sehr alte Schaltung, die so von vielen nicht mehr gebaut würde. Es gibt aber auch Fans hier im Forum, die auf Bass-King schwören. Ich habe noch keinen gespielt und kann daher zum Klang nichts sagen.

Losgelöst von der Vorstufe kannst Du die Endstufe eigentlich nicht planen, da, wie schon geschrieben, die Pegel zusammen passen müssen.

Soll das eine universelle Endstufe werden? Für Gitarre? Für Bass? Welche Ausgangsleistung soll der Amp haben?

Grüße
Robert

Rubbl:
Vielen Dank für die sehr hilfreichen Antworten. Freut mich sehr.

Bevor ich weiterplane, scheint mir die Problematik mit der "Eingangsleistung" am wichtigsten.
Zum Verständnis: Ich hatte vor als Vorstufe einen Ashdown RPM-1 zu verwenden oder auch den Slave out meines Bass Prodigy.
Mir ist klar, dass ich mit nem Gitarreneffekt zu wenig Pegel hätte und müsste dann für den Betrieb als Gitarren Verstärker auch eine geeignete Vorstufe hernehmen.
Ich habe in der Vergangenheit über den Amp Bass und später auch Gitarre gespielt und finde den Klang durchaus lohnenswert.
Ich wollte die Enstufe schon "universell" einsetzten, je nachdem was ich in meinem Studio schönes damit anfangen kann.

Auf die Idee, die auf die Vorstufe zu verzichten kam ich eigentlich daher, dass mit ein Techniker, der den Amp schon zwei mal repariert hatte gesagt hat, dass es möglich wäre, eine der zwei Eingangsbuchse im Originalgehäuse als Line In umzufunktionieren. Ich hatte den damals gefragt, ob ich die einfach "hinter" die Vorstufe einspeisen kann. Es ist aber sehr gut möglich dass ich da was mißverstanden hatte.

Wenn ich die Vorstufe mit einbauen muss, damit ich noch was mit dem Amp anfangen kann, muss ich damit leben.
Alternativ wäre es eine Überlegung wert, was nötig wäre um den Eingang "Line In fähig" zu gestalten.

Leider lässt sich das im Moment nicht einfach testen. Der Bassking funktionerte zuletzt nicht richtig und ich habe mein eigenes Bemühen ihn zu reparieren abgebrochen, da ich den meisten Bauteilen nicht mehr so richtig trauen kann und man im original Gehäuse an alles nur dran kommt wie das Halsweh. Deswegen meine Idee, die Kiste im neuen übersichtlichen Gehäuse quasi neu zu bauen.

Dazu noch eine Anmerkung: ich brauch den Amp im Prinzip nicht, sondern das Ganze geschieht aus Idealismus. Auch wenn das etwas dümmlich erscheint unter dem Gesichtspunkt, dass ich ja nur die Trafos weiter verwenden will.

Den valvewizard schau ich mir auf jeden Fall mal genau an, freu mich schon drauf.

chaccmgr:
@BEA!!!!
Du bist doch die Bass-King-Spezialistin? Was braucht der für einen Eingangspegel um voll auszusteuern?

@Rubbl
Du kannst ja vor die bestehende Schaltung noch eine Verstärkungsstufe schalten, damit Du auf den richtigen Pegel kommst. Dazu musst Du aber wissen, was aus deinem Preamp rauskommt. Vorgehen wäre wie folgt:

1. Messe das "normale" Ausgangssignal Deiner Klampfen. Das wird unterschiedlich sein je nach Gitarre/Bass
2. Entscheide Dich, mit welchem Pegel du planen willst
3. stelle einen Funktionsgenerator auf den Pegel und die gewünschte Frequenz ein und schicke ein Sinussignal in Deinen Preamp
4. Messe den Pegel, der hinten bei "normaler" Einstellung des Preamps (Gain/Tone-Stack) rauskommt. Du sprichst hier von "Leistung", das ist nicht korrekt, beim Preamp geht es nur um Spannungsverstärkung
5. Der gemessene Wert ist der Pegel, mit dem Deine Endstufe voll aussteuern soll, ohne zu clippen. Willst Du Endstufenverzerrung (manchmal bei Gitarre erwünscht), darf es auch mehr sein. Aber Vorsicht: Endstufenverzerrung bei zwei EL34 tritt erst bei voller Lautstärke auf. Das ist bei ca. 50W so laut, dass Du, Deine Band und Deine Zuhörer taub werden und das Publikum wahrscheinlich abhaut, wenn Dich Deine Bandkollegen nicht vorher schon gekillt haben.
6. Damit weißt Du dann, ob die Endstufe, so wie sie ist, voll ausgesteuert werden kann. Wenn nicht, könntest Du die ECC81 gegen eine ECC83 tauschen und entsprechend die Beschaltung an die andere Röhre anpassen. Wenn der Pegelgewinn nicht ausreicht, brauchst Du entweder ein stärkeres Ausgangssignal des Preamps oder Du musst eine Verstärkungsstufe in der Endstufe vorschalten.

Eine sehr einfache, sehr gut klingende Vorstufe hat z.B. der Hartke LH1000. Im Prinzip ist das eine Fender Blackface Clean Kanal Vorstufe, die damit auch für Gitarre geeignet ist. Alternativ/quasi das Selbe ist der Alembic F2B. Simpel, klingt gut und geht für beides.

Hope that helps
Robert

GeorgT:

--- Zitat von: _peter am 20.01.2018 00:33 --- ECC81 mit Gegenkopplung ... und 2 EL34 im Gegentakt auszusteuern
--- Ende Zitat ---
Die Gegenkopplung ist das ganze Geheimnis dieses Verstärkers.


--- Zitat von: chaccmgr am 20.01.2018 13:00 ---Was braucht der für einen Eingangspegel um voll auszusteuern?
--- Ende Zitat ---
Mit dieser Gegenkopplung braucht der ungefähr 26Vpp. Sagt mein LTSpice.
Ohne Gegenkopplung und dem R404, 2k2, an der Katode direkt an Masse etwa 2.5Vpp.

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