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Time Bomb V - 250W Bassamp mit Sende-/Radarpentoden

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bea:
Mit ein bisserl Suchen (hier im Forum) sollte man ja ein paar Schaltungen finden.

Wuffenberg:
Also hier ist dann mal der Schaltplan von meinem Kompressor. Bei einem Eingangspegel von 100mVSS liegt die Verstärkung bei v=28, und verringert sich für Pegel über 1VSS bis runter auf v=2.

Zu den Röhren: die 6Ж8 (=6SJ7) ist eine Standard NF Pentode. Hier könnte man zB auch eine EF86 einsetzen. Oder evtl sogar eine simple ECC Triode.
Die 6K3 (=6SK7) ist eine Regelpentode. Hier könnte zB auch eine EF85 oder EF83 zum Einsatz kommen. (Ob es Regel-Trioden gibt, entzieht sich meiner Kenntnis).

Mit C47 kann man etwas spielen, er legt das Decay fest, dh wie schnell geht der Kompressor wieder zurück auf volle Verstärkung. Aktuell habe ich dort 47nF, und die Regelspannung geht sehr schnell wieder auf 0V. Mit 470nF dauerts dann schon ein paar Sekunden. Könnte man evtl. regelbar machen, aber m.E.n. sind die meisten Gitarristen/Bassisten mit der passenden Einstellung von Attack, Level, Decay etc überfordert. Ist ja auch nicht so ganz easy. Ich hab das in meinem Studio auch erst mühsam und systematisch ausprobieren müssen. Insofern .. KISS (keep it simple and stupid) bzw weniger ist mehr.

Das magische Auge letzendlich signalisiert die Höhe der Gain Reduction. Dh vom schwarzes 'KäseEck' = keine Kompression/Gain reduction bis hin zum vollem KäseEck = maximale Kompression/ Gain reduction.

Aufgebaut ist das Ding auf meinem Test Board, dh die Schaltung existiert in Realität und tut's auch  :)
Wird natürlich später nochmal in sauber aufgebaut. Die weissen Regler rechts sind der parametrische FMV Tone Stack, hat nix direkt mit dem Compressor zu tun.

Fragen, comments? Immer her damit  ;D

Greetings, Wuff

bea:
Schick. Wenn ich das So sehe, frage ich mich, ob man sowas auch ohne Regelpentode hinbekommen kann, wenn man statt dessen die Regelspannung am Schirmgitter anlegt. Die müsste dann ggf über die GLeichrichtung vergrößert werden (Greinacher...)

Als Röhre käme dann z.B. sowas vom Kaliber ECF803 in Frage oder, wenns handelsüblich sein soll,  z.B. 1/2 ECC8[13] + EF86.

GeorgeB:

--- Zitat von: Wuffenberg am 23.03.2018 12:14 ---(Ob es Regel-Trioden gibt, entzieht sich meiner Kenntnis).
--- Ende Zitat ---
Gibts, ECC189/6ES8 zB. Die kann man auch noch kaufen, im Gegensatz zur 6386 (auch wenn es von JJ einen Nachbau gibt), die in den legendärsten Röhrenkompressoren zum Einsatz kommt.

Die Transferkennlinie einer 12AU7 ist aber auch krumm genug dass es für einen einfachen Kompressor reicht.


Typischerweise macht man solche "Vari-Mu"-Kompressoren mit zwei Systemen differentiell (also in einem LTP), damit der Effetkt der Arbeitspunktänderung auf die Ausgangsspannung minimal ist. Je schneller die Attackzeit umso mehr davon findet sich im Ausgangssignal, nicht gut (besonders nicht für Bass), wenn es ein relativ cleaner Kompressorsound werden soll ohne Nebeneffekte (eben dem kurzeitgen Überfahren der nächste Stufe in der Attackphase weil die mittlere Anodenspannung kräftig ansteigt). In einem Amp als "Effekt" kann das OK sein, muss man halt ordentlich hochpassen nach dem Kompressor und den Attack nicht zu schnell machen.

Über das Schirmgitter einer EF86 geht's auch prima, braucht halt viel mehr Spannungshub.

bea:
Den Spannungshub müsste man an der Anode einer ECC81/83 oder einer anderen EF86 doch haben? Großer Arbeitswiderstand, sodaß sich das Signal sogar zur direkten Kopplung ans Schirmgitter der EF86 eignet?

But anyway - hier gibt es doch schon einen alten Faden zu Röhrenkompressoren. Was hieltet Ihr von der Idee, den wiederzubeleben und als Materialsammlung auszubauen?

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