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Kemper vs. the real thing AB Test Bericht
zu4lu:
1, 2 ist zu verstehen, 3 sicher nicht. Das macht die CD viel besser und den Menschen ist das aber sowas von....
Nils H.:
Ziemlich hochnäsig, sowohl den Kollegen als auch dem Publikum gegenüber.
(Achtung, OT-Rant!)
Ich bin selbst Covermucker. Ich hab 'nen guten Vollzeitjob, bin kein leidender Künstler, habe der Welt nichts zu sagen und bin ein mieser Songschreiber. Ich bin aber ein guter Handwerker, spiele sehr gerne live mit und vor anderen Menschen, und bei jedem unserer Gigs ist das Publikum am Ende glücklicher nach Hause gegangen als wenn einfach eine CD gelaufen wäre.
Das geht aber nur, wenn man sich Mühe gibt und mehr macht als Minimalprogramm zur Erkennung der Songs. Und da gehört auch dazu, dass man den Leuten nicht den ganzen Abend denselben Sound anbietet. Dann nämlich wird der Abend in der Tat langweilig, und man wäre mit der CD besser bedient. Deswegen spiele ich einen Dreikanaler, habe vier verschiedene Overdrives und ein Rack voll anderem Kram. Nicht um anzugeben, sondern um mich soundmäßig der Stimmung des jeweiligen Songs anzupassen. Die unterschiede sind subtil, aber die Leute merken das. Selbst nicht-musikalische Menschen nehmen unterbewusst war, ob die Band lange vor Pareto Schluss macht oder eben doch die letzten Meter geht.
Die Leute merken das, auch wenn keiner sagt: Das ist aber super, dass Du am Abend 10 verschiedene Sounds angeboten hast.
zu4lu:
Das hast du jetzt in den falschen Hals bekommen, ich meine damit doch überhaupt nicht die Coverbands per se. Habe das auch ewig gemacht. Was ich meine, den Leuten ist doch der Sound, solange gut, nicht so wichtig. Es gut um Emotion, wie bring ich was rüber, lächerlich wird es für mich, wenn sich Musiker dann auch noch als Double verkleiden müssen, die Zunge gleich heraus strecken müssen, wie das Vorbild, etc. - aber andere Baustelle- Meine Bedenken sind aber eigentlich eben meine und brauchen niemanden interessieren(richtig- dann hätte ich sie auch für mich behalten können). Möchte nur niemand beleidigt haben in diesem wunderbaren Röhrenforum.
lg
Michael
Nils H.:
Na dann is ja gut ;) . Trotzdem: Das Publikum, das sich noch für Livemusik interessiert, wird es wahrnehmen, ob Du dich den ganzen Abend mit einem Sound durchschummelst oder nicht. Ob jetzt 120% autenthischer Originalsound oder nicht ist egal. Wenn Du aber für 'ne Springsteen-Nummer denselben Sound auffährst wie für Whitesnake, dann merken die Leute das. Das unterscheidet die Rumpelband, von der man nach 30 Minuten genug hat, von einer, die es schafft, das Publikum auch über 4 Stunden bei der Stange zu halten.
Edit: Das wird jetzt sehr OT, aber das ist auch der Grund, warum ich vier bis fünf verschiedene Gitarren mit auf die Bühne nehme. Erstens für mich, weil ich mit verschiedenen Äxten unterschiedlich spiele, aber zweitens auch, weil's verschiedene Gitarren eben unterschiedlich gut zu verschiedenen Songs passen. Klar, das geht alles mit einer. Schöner und interessanter ist aber mit mehreren. das gilt auch für Amps und Ampsounds, und hier füllen die Digitalen sehr schön eine Lücke, die man sonst mit vielen kg Holz und Stahl stopfen muss.
Bierschinken:
Selbst wer nur einen Sound braucht ist mit einem Digitalgerät unterm Strich besser bedient.
Der Kemper oder ähliche Geräte wiegen praktisch nichts und haben immer den exakt gleichen Sound.
Ankommen; Wedge anstöpseln für den Monitor, Line-Signal ins Pult für die PA. Fertig. Kein aufwändigier Soundcheck nötig.
Ruck zuck auf und abgebaut. Dann in den Proberaum gestellt oder mit nach Hause genommen um noch an Stücken zu arbeiten.
Das macht die Geräte selbst für Musiker interessant, die nur einen einzigen Sound haben wollen.
Das ist genau das Problem was diese Geräte haben: Die meisten kapieren nicht, dass es keine Mukti-Effekte mit tausend überladenen Sounds sind.
Da haben vorangegangene Produkte einfach eine Haltung erzeugt, gegen die der Kemper und das Axe gerade stark ankämpfen müssen.
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