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Ein- und Ausschaltstrom. Störungen aufs Netz.

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pgruber:
Servus,

ich habe da ein Phänomen beobachtet und möchte mal nach eurer Meinung und evtl. Abhilfe fragen.
Folgendes: Ich habe bisher zwei Amps aufgebaut. Einen Madamp A15MK2 und Delayars VOX AC30-Clone.
In meiner "Löt-Werkstatt", die im Zimmer meines Sohnes (Wochenend-Besucher) beheimatet ist steht neben seinem Bett so eine Nachttischlampe, die man per Berührung des Sockels in 3 Stufen dimmen kann.
Schalte ich nun den Amp aus, dann geht die Lampe an  ;D
Ebenso habe ich ein digitales Einbau-Thermometer. So eins für den PC. 5V-Stromversorgung, externer Fühler.
Das habe ich benutzt um die Innentemperatur vom AC30 zu messen im Betrieb (geht nur bis 70°C, reicht nicht  :P)
Schalte ich den Amp aus stürzt wohl der Prozessor ab und das Display ist leer. Braucht dann einen Reset über die Versorgungsspannung.

Kommen die "Störungen" über das Netz oder durch das zusammenbrechende Magnetfeld im PT?
Gibt es da Massnahmen den Effekt zu mildern?

Danke und Gruß,
Patrick

Birger:
Hallo,
ich könnte mir Vorstellen das sich der "Einschaltknackser" durchaus fortpflanzt. Evtl. könnte da ein Netzfilter helfen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Netzfilter
Oder, was auch nicht so schön wäre, Eure Gebäudeinstalation hat schon ein paar mürbe Verteilerdosen oder ähnliches. Falls das schon älter ist könnten z.B. Schraubklemmen und Dosen über die Jahrzehnte mal nachlassen und dann zu hohe Übergangswiderstände erzeugen. Dadurch würde dann beim Einschalten des Amps die Netzspannung einbrechen und überall in dem Stromkreis zu solchen Problemchen führen.
Tritt das Problem auch mit anderen kräftigeren Verbrauchern auch auf? Oder nur bei dem Amp?
Wenn das bei anderen Geräten auch mal passiert würde ich mal einen Elektriker deines Vertrauens einen Blick auf die Installation werfen lassen. Nicht dass noch die ganze Bude abbrennt.
Dass Magnetfelder der Trafos Prozessorsysteme zum Absturz bringen habe ich noch nicht erlebt. Aber Elektrostatische Entladungen und Spannungseinbrüche oder -spitzen auf dem Netz können sich als hochfrequentere Störungen durchaus mit solchen schweinereien Bemerkbar machen.

Grüße,
Birger

tuxele:
Beim Ausschalten der Netzspannung ist ja noch ein Haufen magnetischer Energie im Netztrafo gespeichert. Das Magnetfeld (oder der Fluß?) wehrt sich nun gegen das Zusammenbrechen und wird nun laut Induktionsgesetz eine mehr oder weniger hohe Spannungstransienten erzeugen - ein mehrfaches höher als die Netzspannung. Das kann auch schon mal zu Funken an den Kontakten des Netzschalters führen und Störimpulse auf die Netzleitung übertragen, so dass dann eine Touch-Sensor-Nachtlaterne anfängt zu spinnen oder ein nicht einstrahlfestes Prozesorsystem abstürzt.

Abholfe schafft ein Entstörkondensator parallel zur Primärwicklung des Trafos oder an den Ausgangskontakten des Netzschalters angelötet.
Meistens haben diese speziellen Kondensatoren eine Größe von 100 nF in Serie mit einem 100-Ohm-Widerstand. Oder man lötet einen 100 nF-X2-Kondensatoren parallel zum Netzschalterkontakt (zwei Kontake). Oder einen passenden Varistor an die netzleitung klemmen.

Vor allem, um Kontaktabbrand am Netzschalter zu vermeiden, sollte man sich für die eine oder andere Kondensatorvariante entscheiden. Aus Kostengründen (oder Gedankenlosigkeit, weil's die anderen auch alle so machen?) fehlt  sowas meistens (leider).

pgruber:
Hallo Birger,

die Elektroinstallation ist fast nagelneu und einwandfrei ;-)
Große Verbraucher (z.B. Staubsauger) lassen nicht mal das Licht flackern.
Alle Abzweigdosen sind ebenfalls eliminiert. Schraubklemmen gibt es keine - nicht mal im Unterverteiler an den LS.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob das übers Netz die anderen Verbraucher stört.
Das Thermometer ist ja wie gesagt mit 5V Versorgungsspannung und wird von einem Labornetzteil versorgt. Da kann ja nix übers Netz kommen.

Spricht schon eher für was in Richtung "ESD". Auch das mit der Lampe mit Sensorschalter.

Kann man da was primärseitig am Trafo machen? Ich denke von der Seite kommt es, wenn der Powerswitch die Versorgungsspannung unterbricht und das Magnetfeld schlagartig zusammenbricht. So würde ich das als Laie beschreiben :-D

Grüße,
Patrick

EDIT: tuxele war schneller! Danke!  :)

Birger:
Ja, dann wäre mit Sicherheit so was wie Tuxele schrieb hilfreich. Das mit der Elektroinstallation kam mir vor allem in den Sinn weil wir da vor Kurzem so was im Proberaum hatten. Die Glimmlampe des Endstufenschalters glomm ein bisschen... bis ich das Rack eingeschaltet hab. Dann hatte nix an der Steckdose mehr Saft. Endstufe aus. Alles andere wieder an. Dachte der Amp wäre hin. War aber der Stromkreis. Den haben wir jetzt erst mal deaktiviert bis sich das mal jemand anschauen kann. Gruselig so was....
Grüße Birger

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