Technik > Tech-Talk Amps
Planung Carmen Ghia alike , fixed Bias PI Fragen
iefes:
Hi Max, danke für dein Feedback! Genau, ich denke, den Midnotch tiefer zu setzen ist hier der richtige Weg. Ich will nicht unbedingt noch einen Fender Tone, den habe ich ja bereits, also vielleicht versuche ich einfach mal die Werte aus dem Stangray und "entschärfe" es etwas, damit der Notch nicht ganz so tief ist. Dann kann man ja von da aus immer noch weiter probieren. :topjob: Jetzt muss ich nur noch die Zeit dazu finden ;D
Und wenn dazu noch jemand weitere Vorschläge hat, nehme ich die gern noch entgegen :)
iefes:
kurzes Update: gestern Abend habe ich fix die beiden Widerstände im Tone-Netzwerk jeweils gegen 270k ausgetauscht, was das Mitten-Loch nach unten geschoben hat (vorher hatte ich jeweils 150k drin). Heute morgen habe ich das ganz kurz leise testen können und gemerkt, dass dadurch die höheren Frequenzen doch zu deutlich betont werden. So klingt es jetzt nicht mehr so richtig voll. Blöderweise lässt die Tone-Regler Struktur nur eine ganz leichte Änderung der hohen Frequenzen zu, wobei ansonsten in erster Linie die Bass-Wiedergabe beeinflusst und das Mitten-Loch verschoben wird.
Um die Bässe etwas mehr anzuheben, habe ich mir überlegt, Rk an der ersten Triode zu erhöhen. Da sind momentan 680n drin, ich denke, wenn ich da auf 10u hoch gehe, sollte es die Bässe entsprechend mit anheben und so die Balance zwischen hohen und tiefen Frequenzen etwas verbessert sein. Dann muss allerdings der Koppel-C zum Tone-Regler etwas verkleinert werden, damit die sehr tiefen Frequenzen nicht alles zu matschen. Da würde ich dann von 22n auf 10n oder eventuell noch weiter herunter gehen.
Außerdem werde ich die beiden Widerstände im Tone-Netzwerk auf 330k anheben um mit dem Loch noch etwas weiter herunter zu kommen.
Ich habe mal eine Plot mit Spice gemacht. Da sieht man den Sweep des Tone-Reglers mit folgenden Werten: Rk = 10uF, Koppel-C = 10n, R-Tone jeweils 330k
im Vergleich zu dem Frequenzgang eines klassischen Fender Stacks mit 47n Mitten-C. Die Regler des Stacks sind fix in Mittelstellung und Mid ist fix auf 6k8.
Ich denke, so könnte es ganz gut passen. Das Mitten-Loch ist höher als beim Fender, was aber sicher für Crunch-Sound ganz hilfreich sein kann. Würdet ihr das auch so ausprobieren, oder seht ihr noch andere Ansätze?
Der zweite Screenshot zeigt nochmal den Frequenzgang wie er vor der Modifikation war (rot; mit 2x 150k) im Vergleich zu dem, wie ich es jetzt geplant habe (grün).
Beste Grüße
PS: Ich habe auch schon über ein Baxandall-Stack nachgedacht à la Jim Kelley. Darüber habe ich schon sehr positives Feedback gehört, allerdings bräuchte ich dafür ein Dual-konzentrisches Poti. Habt ihr da Tipps wo ich so eins bekommen könnte? (habe nur ein Loch in der Faceplate für Tone)
iefes:
Noch ein kleines Update meinerseits:
Ich habe nun ein paar der Änderungen vorgenommen. Ck an V1 ist 4u7 und der C im Tonestack ist nun bei 500pF. Das bringt ein deutlich ausgeglicheneres Klangbild, allerdings erst so ab 9 Uhr am Tone-Poti. Der logarithmische taper passt jetzt nicht mehr so gut, da müsste ich wahrscheinlich auf linear umbauen. Bevor ich das mache, möchte ich aber erstmal noch ein wenig weiter ausprobieren. Insgesamt sind die hohen Frequenzen nämlich immer noch relativ stark betont. Es klingt nicht spitz aber manchmal in gewisser Weise blechern, nicht mal unbedingt im negativen Sinne. Das mag aber auch am kleinen Combogehäuse und dem 10" Speaker liegen.
Ich habe mit Spice noch etwas weiter herum gespielt und werde nochmal eine andere Variante ausprobieren: den Tone-Stack C erhöhe ich auf 1n und die beiden R's runter auf 220k oder 180k. Das sieht zumindest im Diagramm relativ ausgeglichen aus und bietet aber Möglichkeiten, das Mittenloch etwas zu verschieben. Das Loch ist aber nicht mehr ganz so spitz und ausgeprägt. Habe einen Screenshot angehängt der den Jetzt-Zustand (blau) mit dem Plan (grün) vergleicht. Wenn man dem C gegen Masse noch einen Widerstand in Reihe verpasst und den schaltbar macht, könnte man außerdem noch einen netten Mittenboost mit umsetzen. Vielleicht mit einem Push-Pull Poti O0 Das behalte ich zumindest im Hinterkopf.
Irgendwelche Tipps? ;D
iefes:
Nach einiger Zeit melde ich mich mal wieder mit einem Update zurück (Schaltplan angehängt).
Zwischendurch Umzug, zweites Kind und noch so einiges anderes, was einen vom Löten abhält, aber nun hat es mich kürzlich doch mal wieder gejuckt.
Die Klangregelung hat mir bis zuletzt einfach nicht richtig gefallen. Ich hatte dann nochmal ein paar Änderungen vorgenommen, so klang es dann sogar echt ganz ordentlich, aber es fehlte mir noch immer etwas. Also hab ich mich nochmal auf die Suche nach Alternativen gemacht. Nachdem ich zunächst ein Jameson Tonestack mittels Concentric-Pot einfügen wollte, erschien mir das dann doch zu aufwendig. Das tolle an dem kleinen Amp ist ja eigentlich, dass er so simpel gestrickt ist.
Dann bin ich mal wieder über die Tonregelung des Big Muff und eben auch des Supro Thunderbolt gestolpert. Damit habe ich eine Weile in Spice herum gespielt bis ich bei ein paar guten Werten rausgekommen war (jedenfalls "auf dem Papier"). Also den Tonestack entsprechend reingedengelt, lässt sich ja alles recht gut direkt ans Poti pflanzen. Und siehe da: Damit lässt sich arbeiten! Der Amp ist nun für mich deutlich brauchbarer. Er verliert etwas an Clean-Qualitäten, aber die sind sowieso nicht seine Stärke, würde ich sagen. Der Übergang von Clean zu Crunch ist dafür jetzt ziemlich genial, besonders mit der Strat. Die Textur der Zerre (die ja weitestgehend im PI entsteht) lässt sich außerdem noch super mit dem PI-Bias Trimmer anpassen :topjob:
Ich habe die Werte im TS anders gewählt, als im Supro und habe mich unter anderem auch an valve wizard's boneray preamp orientiert. Um die Mitten noch etwas zu bändigen habe ich außerdem testweise mal kleinere Werte für R5 reingeklemment (mittels Kroko-Klemme beim Spielen). Dadurch wird der Amp zwar etwas glockiger, es fehlt dann aber auch etwas. Insgesamt sind die Unterschiede aber auch nicht so gravierend wie Spice vermuten lässt. Also lasse ich die Werte nun erstmal so und erfreue mich an den tollen Mitten :laugh:
Eventuell werde ich im Laufe der Zeit nochmal kleinere Anpassungen an der Tonregelung vornehmen, aber auf Anhieb bin ich damit nun erstmal recht glücklich. Die Klangregelung bietet eine deutlich mehr Möglichkeiten im Vergleich zur originalen Klangregelung, kann aber sehr ähnlich abgestimmt werden, wenn man möchte.
Eine weitere Sache, die ich noch im Hinterkopf habe, ist die Vergrößerung des Bypass C an den EL84. Da hab ich momentan 22u drin, ich denke, da könnte es nicht schaden, auf 47 oder 100u zu gehen. Wobei ich auch da gestern einen kurzen Test mit Kroko-Klemmen gemacht habe: Einklemmen eines 220u parallel zum 47u brachte keine hörbare Veränderung im Bass-Verhalten, allerdings nur auf gehobener Zimmerlautstärke. Vielleicht ist der Effekt deutlicher bei höheren Lautstärken.
Schlussendlich ist mir auch die Gegenkopplung noch in gewisser Weise ein Dorn im Auge. Ich werde da eventuell mal testen, wie es ohne GK klingt oder ob ich sie an anderer Stelle zurück führen kann, um den hohen Serien-Widerstand im Signalweg loszuwerden (220k R12).
Nundenn, eigentlich ein sehr simpler Amp. Durch die eher unkoventionelle Schaltung im Vergleich zu vielen anderen Amps gibt es aber doch viele Ansatzpunkte zum Experimentieren. Jetzt ist er jedenfalls erstmal sehr gut spielbar und darf erstmal nur Musik machen. :topjob:
Grüße
Edit: Was mir gerade noch ins Gesicht springt: Die Kombi aus C9 (1n) und R16 (470k) beschneidet ja ordentlich die Bässe, oder nicht? Da liegt der Roll-Off um die 338 Hz (!!!). Da kann ja der größere Bypass C an den EL84 keine Wirkung haben. :facepalm: Na, da werde ich wohl mal einen größeren C reinhängen, vielleicht einen 4n7, dann sollte der Roll-Off um die 70 Hz liegen, ich denke, das passt besser.
iefes:
Ich melde mich mal wieder zurück zu diesem Amp. Er klingt nach wie vor wunderbar und ich spiele ihn hin und wieder, habe aber generell leider wenig Zeit dafür.
Nun möchte ich ihn gern noch etwas "entschärfen". Klang an sich ist top aber er hat mir etwas zu viel Gain und neigt minimal zum Matsch, wenns zerrt. Bässe beschneiden wollte ich aber lieber nicht, damit er auch clean noch gut klingt. Mit der Strat mit Vintage Singlecoils zerrts bereits bei Vol auf 9-10 Uhr und mit der ES-335 mit Gibson PAF Style Humbuckern zerrt es schon vor 9 Uhr und geht gar fast bis High-Gain.
Die Zerre entsteht hier hauptsächlich im PI und klingt an sich echt herrlich, aber ist eben doch etwas zu viel des Guten. Wo würdet ihr ansetzen wenn ihr euch den Schaltplan aus meinem vorangegangenen Post anschaut? Könnte mir vorstellen die Anoden-Wiederstände am PI etwas zu verkleinern. Werde bei Gelegenheit nochmal durchrechnen und -simulieren was sinnvoll wäre. Aber da die Zeit im Moment sehr begrenzt ist habe ich leider keine großen Kapazitäten für viel Experimentiererei.
Freue mich auf eure Tipps :topjob:
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln