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Optimierung meiner 6V6 Endstufe
Mr. Lime:
Bezüglich Gain des PI;
Laut Kalkulator hat der LTPI (mit Anoden-Rs 100k/120k, Rk=1k und Rt=10k ) einen sehr symmetrischen Output von 26,89 und 26,97.
Die Treiberstufe vom Paraphasen PI hat ohne Bypass-C bereits Gain von 29.
Mit 22u käme sie auf 61! Dennoch kommt sie mir etwas schwächer vor als LTPI.. ???
Mr. Lime:
Die 15V 5W Zener Diode (~12V an 6V6 Kathoden gemessen) sitzt nun drinnen, klanglich hat sich da aber nichts getan, die Bässe matschen weiter.
Mir ist aufgefallen, dass der Vorbildamp einen LTPI mit sehr kaltem BIAS-R von 8k2 hat, dafür der Tail-R fehlt. Die Endstufe des 20W Marshall 2022 ist hierbei identisch.
Hatte das bisher eher als Schwachpunkt angesehen und mir keine weiteren Gedanken darüber gemacht.
Scheint, als wäre dadurch der PI sehr stark am Clipping beteiligt. Möglicherweise entmatscht das auch die Bässe da weniger bei den Endstufenröhren ankommt?
Mr. Lime:
Hier mein aktueller Plan des gesamten Amps.
LTPI mit 10k Tail-R, BIAS-R und Gegenkopplung klingt clean erstaunlich gut. Bässe sind eine Spur weniger matschig wenn sehr weit aufgedreht, damit kann ich aber leben.
Schaltet man auf Paraphase um, wird die Gegenkopplung getrennt und 1k5//10u parallel zum Tail-R-Kombi geschalten.
Klingt dann auch nicht übel und ist mit dem Presence Regler etwas flexibler, aber LTPI fühlt sich irgendwie "mehr" nach Röhre an.
Mein letzter Versuch wird wohl eine kalte Treiberstufe mit Feedback zur Kathode sein. Mir fehlt es aktuell nun noch ein bisschen an Gain und ich will beim Paraphasen PI nichts unprobiert lassen.
Könnte es helfen, die Kathoden- und Anodenwiderstände der ersten beiden Stufen zu erhöhen oder wird das tendenziell eher fuzziger?
iefes:
Ich weiß zwar nicht genau, in welche Richtung du klanglich möchtest und ob mein Vorschlag passt, aber:
Im Carmen Ghia sind die Anodenwiderstände des PI bei jeweils 330k. Dadurch ergibt sich ordentlich Gain und aber auch Unsymmetrie. Der PI ist allerdings in fixed Bias gemacht. Trotzdem, der Klang des Amps ist wirklich gut, besonders auch im clean und der PI trägt meiner Meinung nach sehr viel zum Klang bei, da er so gebiased ist, dass er früh zerrt. Kann man ja aber anpassen.
In den ersten Carmen Ghias saß an der Stelle eine 5751, imho um ein bisschen Wumms rauszunehmen, aber bei späteren Modellen wurde dort auch eine 12AX7 verwendet.
Also vielleicht auch eine Option, nur als Anregung.
Mr. Lime:
Vorbild ist ganz klar der Komet K19. Klanglich ist der Amp sehr flexibel, besonders der Mittenschalter erzielt Blackface artige Cleansounds bis hin zum mittigeren 5e3 - kann ich nur empfehlen!
Hard Rock bis Metal soll aber auch noch möglich sein und da komm ich schon annähernd hin.
Der EQ des EF86 Kanals ist im Prinzip ein angepasster Carmen Ghia EQ. Fixed Bias ist mir etwas zu umständlich, ich hab schon eine VVR-Schaltung an der Endstufe hängen und dafür sagt mir der Carmen Ghia zu wenig zu, jedoch finde ich den Tipp mit den 330k Anoden-Rs spannend! Hätte ich sonst noch niergends so gesehen. Ist das auch mit Kathoden Bias brauchbar?
Die EF86 braucht vom PI auch ausreichend Gain, daher muss ich irgendwie die Balance zwischen Verstärkung und Zerre finden..
Mit der 5751 hab ich auch schon Überlegungen angestellt, allerdings macht sie für diesen Amp wenig Sinn.
Was auch ganz gut zum LTPI passen könnte, ist die Presence Regelung vom Laney Ironheart (siehe Anhang). Macht im Grunde das, was meine gut funktionierende Presence Schaltung macht + was Presence üblicherweise macht, wenn auf Maximum gedreht. Tauscht man den 100n gegen 22u, so wäre man Feedbackfrei. Mit dem Vox HiCut war ich ja nicht so glücklich.
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