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LM317 Schluckauf
roehrich:
Guten Morgen,
der LM317 ist ja ein recht altes Schlachtross und bewährt ... aber meiner Erfahrung wird er gerne mal instabil.
Ein paar Fragen:
Ist die Schaltung auf einer Platine oder frei verdrahtet?
Ist die Eingangsspannung stabil?
Hast Du die Angstkondensatoren direkt an den Beinchen des LM317?
Stammt der problematische LM317 aus einer anderen Charge/von einem anderen Hersteller?
Geht das Gezappel gleich nach dem Einschalten los, oder muss der Regler erst warm werden?
Ändert Kältespray etwas?
Wenn ich das jetzt richtig überschlagen habe, sind das bei 4xECC ungefähr 2.5W Verlustleistung ... klingt zwar wenig, aber da sollte schon ein ordentlicher Kühlkörper dranhängen.
Viel Erfolg,
Sebastian
headcrash:
Guten Morgen und danke für die schnelle Rückmeldung!
zu Deinen Fragen:
1. ist auf einer Platine gelayoutet, und das Layout an sich hat sich über die ganze Zeit - wenn überhaupt - nur in minimalen Details verändert. Will sagen: all 7 Amps, wo die Schaltung funktioniert hat, haben nahezu dasselbe Layout, und der achte Amp, wo es nun nicht funzt, ist da nicht anders.
2. meinest Du die netzseitige Spannung im Haus, oder nach dem Trafo oder nach dem Gleichrichter? Also nach dem Gleichrichter habe ich gemessen (s.o.), die Spannung verringert sich etwas mit Belastung am Ausgang des Reglers, aber die Regelreserve bleibt bestehen. Würde ich als normal erachten, wobei ich nicht weiß, wie sich so eine Schaltung verhält, hatte noch nie eine Veranlassung, da tiefer zu gehen :)
3. jeweils 100n Angst nah an den Beinchen. Im Anhang ein Ausschnitt, wie es beim SLO Clone gelöst ist. Da führen tatsächlich noch einige cm Käbelchen zum LM317; der ist direkt ans Chassis montiert. Jetzt eben mit Fingerkühlkörper, Angst-C also näher dran.
4. Mindestens andere Charge, evtl. auch anderer Hersteller. Ich kauf die halt beim ----, und die landen im LM317 Sortierer. Wenn ein Amp gebaut wird, greif ich da rein... :-)
5. Das muss ich nochmal untersuchen, ich dächte es dauert einige Sekunden, bis das Zappeln anfängt.
6. Kältespray hab ich keins da. Ich kann's mal mit pusten versuchen ::), oder mit einem (zusätzlichen) Stück Alu.
Ich fürchte, ich muss da besser kühlen.
Vermutlich bringen die zusätzlichen 150mA bei Einstecken der vierten ECC83 das Fass zum Überlaufen.
Ich geb zu, dass ich zwecks Kühlung nichts berechnet habe, sondern habe mich am original Deliverance orientiert :-\
Fryette benutzt einen LM340-T12 plus Diode für seine 12,6V. Der kann aber nur 1A, und er hat auch vier ECC83, allerdings nur glaub 3 Relais, und keine LEDs..naja...
Er nutzt einen sehr ähnlichen oder gar gleichen Fingerkühlkörper wie ich, und ich hab zusätzlich noch so ein TO220 Aufsteckerchen mit dran geschraubt.
Ich hatte bisschen gehofft, dass jemandem vielleicht dieser Schluckauf begegnet ist, oder das ein typisches Verhalten für lineare Regler unter bestimmten Bedingungen ist. Wäre es das denn vielleicht, unter zu großer Wärme? Hätte jetzt eher gedacht, dass das ein vergleichsweise "statischer" Prozess ist, also mit steigender Temperatur ein langsames Absinken der Spannung, oder eben einfach das Einsetzen der overheat protection.
roehrich:
Laut TI Datenblatt hat das Ding eine eingebaute Temperatursicherung, damit lässt sich das Verhalten schon erklären ... vor allem, wenn es nicht sofort, sondern mit Verzögerung einsetzt. Lass doch einfach mal testweise einen kleinen Lüfter (z.B. von einem ausgedienten CPU-Kühler) auf das Kühlblech pusten. Wenn das hilft, hast Du das Problem gefunden. ;D
Mit Eingangsspannung meinte ich tatsächlich die DC-Spannung am Reglereingang ... wenn die gross genug ist und nicht einbricht, sollte das OK sein. Wenn Schwingneigung das Problem ist, kann es wirklich helfen, die Angstkondensatoren ganz nah an das IC zu setzen ... besonders, wenn die Elkos ein paar Zentimeter weiter weg sind.
Viel Erfolg!
Ciao,
Sebastian
dimashek:
Schaue dir mit dem Osci den Eingang des Reglers.
Ich vermute, dass die 1000uF Glättung nicht ausreichen, bzw. der InnenWiderstand des Trafos vielleicht zu hoch ist, so dass du zwar RMS noch 15-16V hast, aber die peaks (eigentlich deeps) deutlich unter die 15V gehen. und dann hat der LM nicht genug zum regeln.
Habe bei 4 zu heizenden ECC immer 4700uF genommen, damit passt es, auch wenn die Wicklung schwachbrüstig sein sollte.
headcrash:
Dank Euch für die Rückmeldungen!
Die Angst-C's sitzen jetzt eigentlich schon nur wenige mm nah am Regler, würd eich also ausschließen.
Wie gesagt, die Schaltung benutze ich genauso seit Jahren, auch für 4 ECC's, und immer mit den 1000µ.
Ich schau mir mal den Ripple vor Regler an, hab da mit'm Oszi nur kurz "qualitativ, nicht quantitativ" drauf geschaut, sah "schön" aus , also so wie man es erwarten würde.
Habe aber wie gesagt, null Praxiserfahrung damit, weil die Geschichten bisher immer auf Anhieb liefen. Aber, es ist super, daran zu lernen!
So hab ich zwei Stellschrauben, wo ich erstmal relativ easy provisorisch dran drehen kann (Siebung und Kühlung).
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