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Ampeg B25B-Nachbau schwingt

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Gabriel Jira:
Hallo in die Runde,
ich baue gerade einen Ampeg B25B nach und komme gerade nicht weiter. Der Schaltplan ist folgender:

https://ampeg.com/support/files/Schematics/B%20Series/B-25B/B-25B%20Schematics%201.pdf

Ich habe an der Schaltung ein paar Modifikationen vorgenommen:
-Verwendung von EL34 statt 7027, die Sockel sind entsprechend verdrahtet und an den g2 befindet sich jeweils zusätzlich ein 470R-Widerstand
-Regelbares Bias mittels Poti, das aus einer Spannungsverdopplung aus einer 50V AC-Wicklung des Trafos gewonnen wird
-Verwendung der ECF82 bzw. PCF82 anstelle der 7199 (Umschaltung mittels Schalter, die 9V für die PCF82 werden aus Aufschaltung mit 10R-Widerstand der nicht benötigten 5V-Wicklung des NT genommen)
-Verwendung von Siliziumdioden für den Gleichichter, da der Netztrafo etwas weniger Spannung hat und so die 5V für die PCF82-Option frei werden
-Verzicht auf den zweiten Kanal (den Unteren auf dem Schaltild). Um den fehlenden EQ am g1 der Pentode der XCF82 zu kompensieren, habe ich einen zusätzlichen 270K-Widerstand vom g1 der Pentode der XCF82 gegen Masse eingefügt

Leider gestaltet sich die Sache nicht so einfach, wie bei zahlreichen anderen von mir bereits konstruierten Verstärkern, da der Verstärker sehr laut brummt und bei berühren der Netzelkos mit der Messpitze ein leises Knistern in den Lautsprechern meiner nebenbei laufenden Stereoanlage zu hören ist.
Zunächst habe ich ein Problem mit dem Netzteil vermutet und sowohl Anodenspannung als auch Bias-Spannung aus einem externen Labornetzteil gespeist, die Symptome blieben dadurch jedoch bestehen.
Aktuell ist die V1 gezogen, da das Problem sowohl mit als auch ohne V1 auftritt und ich den Fehler deswegen in der Stufe mit der XCF82 vermute. Ist letztere gezogen, ist der Amp bei Anlegen der Anodenspannung totenstill, reagiert aber auf Berührung mit der Messpitze an C19 und C20 mit einem leisen Klicken. Deswegen vermute ich, dass die Endstufe keine Probleme hat.
Löte ich die g2-Spannung und/oder Anodenspannung der XCF82 ab, ist der Amp ebenfalls ruhig, ich vermute also das Problem in der Pentode der XCF82.
Das Brummen verschwindet und der Amp hat kaum Noisefloor (wie es sein sollte), wenn ich mit einer Messleitung sowohl die Anode als auch das g1 von der Pentode der XCF82 berühre.
Um dieses Problem zu beseitigen, habe ich bereits die Stufe um die XCF82 komplett neu und mit besonderem Augenmerk auf sauberen Aufbau aufgebaut, aber das Problem bleibt leider bestehen.
Testweise habe ich auch zwischen Masse und g1 und a jeweils einen 220pF-Kondensator angelötet. Das Brummen verschwand so, aber es war auch das eingespeiste Signal nicht mehr hörbar.

Zwischendurch hat der Verstärker merkwürdigerweise etwas leiser gebrummt, aber wenn ich auf der angeschlossenen Gitarre härter angeschlagen habe, hat es fürchterlich verzerrt. Außerdem war die Ausgangsleistung deutlich geringer als erwartet, weswegen ich ebenfalls auf Oszillationen tippe.

Ich hoffe, dass dieser Text ausreicht, um ein Bild von der Situation gewinnen zu können und dass mit jemand helfen kann, dieses Projekt erfolgreich abzuschließen.
Liebe Grüße,
Gabriel

roehrich:

--- Zitat von: Gabriel Jira am 25.04.2022 19:12 ---Ich hoffe, dass dieser Text ausreicht, um ein Bild ...

--- Ende Zitat ---

Guten Morgen,

Ich sag's mal so: Text mit Bild(ern) wäre sicher hilfreicher und motivierender  ;D

Ciao,
Sebastian

dimashek:
Vertausch mal als aller erstes die Anoden der Endröhren, bzw die primären Trafoabgriffe zu den Anoden. 
Oder zuerst die NFB Leitung ablöten und schauen, ob sich irgendwas ändert.

Du könntest eine Mitkopplung eingebaut haben, wenn der Trafo nicht korrekt "phasiert" ist.
Wenn das nicht der Fall ist - dann kann es wirklich alles sein... Problem in Verkabelung, unsaubere Lötstelle, nichtkontaktierende Sockel....

abaddon:
Hallo Gabriel,

der erste Hinweis, das System erstmal ohne Gegenkopplung zum Laufen zu bringen, ist grundsätzlich richtig.

Zweitens würde ich mal überlegen, ob es wirklich so klug ist die 7199 durch eine ECF82 ohne weitere Anpassungen zu ersetzen. Im Originalschaltplan Ampeg B25B
als auch in den Röhrendatenblättern der amis wird die Triode der 7199 mit -40V Gittervorspannung betrieben, dafür ist sie gebaut. Eine XCF82 dürfte bei diesen negativen Vorspannungen sehr lange sehr gesperrt sein, denn üblicherweise wird sie mit -1,  -2 V Vorspannung betrieben. Das könnte auch erklären,
warum es erst sehr leise ist und dann bei sehr hohen Signalpegeln sofort übersteuert und verzerrt...

Gruß Micha


abaddon:
moin,

kleine Korrektur: die Triode wird im Amp mit -30V betrieben... ändert aber nicht viel...


Gruß Micha

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