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Ampeg B25B-Nachbau schwingt
dimashek:
--- Zitat von: abaddon am 29.04.2022 10:33 ---Hallo zusammen, hallo dimashek,
Aber ich glaube, du hast das eigentliche Problem, das dann auftritt, nicht verstanden:
die el34 will im gegentaktbetrieb zur vollaussteuerung ca 20V am Gitter sehen.. der Phasentreiber (der Triodenanteil der Schaltung) trägt nicht wirklich zur Spannungsverstärkung bei. das übernimmt der Pentodenteil, der das auch gut schafft, aber jetzt gegen eine Gittervorspannung des PI von -3V läuft, d.h. alle positiven Signalanteile >3V führen zur positiven Gitter, Gitterstrom und sonstigem Geraffel
Die ursprünglichen Schaltungsentwickler des Ampeg haben sich schon was dabei gedacht, die Triode mit -30V (lt. Unterlagen) vorzuspannen.
Freundliche Grüße Michael
--- Ende Zitat ---
Hallo Michael. Wenn das so wäre, dann würden alle Cathodyn-Schaltungen nicht sauber arbeiten ;) Aber das tun die, sogar mit sehr hochverstärkenden (kleine Gittervorspannung) Trioden, wie 12ax7.
Den Grund hast du ja schon selbst im nächsten Post genannt. ;)
Die "Aussteuerbarkeit" = also bis wirklich hartes clipping am Gitter entsteht erhöht sich um Rk*Ibias= 47kOhm*3mA= ca 140Volt peak... das reicht schon
Gabriel Jira:
Hallo in die Runde,
vielen Dank für die wertvollen Anregungen!
Ich habe jetzt den Verstärker zum Laufen gebracht. Was mich dabei ein bisschen wundert, ist dass ich nicht genau sagen kann, woran das Problem letztlich lag, ich hatte mehrere Stunden mit der Fehlersuche zugebracht und mich dann entschieden, zu prüfen, ob der Netztrafo möglicherweise einkoppelt. Dazu habe ich den Amp vollständig durch mein externes Netzteil versorgt und auch die Verbindung der Heizung zur Masse am Sockelröhrchen der V1-Fassung aufgetrennt. Bei diesem Test lief der Verstärker auch mit der V1 zufriedenstellend. Schrittweise habe ich dann die Spannungen wieder vom NT abgenommen und dann bei der Versorgung mit der Ua wieder den Brumm vernommen. Deswegen habe ich dann den Gleichrichter (vorher mit zwei Dioden und Mittelabgriff) auf einen Brückengleichrichter und parallel geschaltete NT-Wicklungen umgebaut. Danach läuft der Amp fast wie er soll, lediglich ein geringer 50Hz-Brumm ist vorhanden, jetzt werde ich den Ampeg aber erstmal für ein paar Wochen zuhause nutzen, damit ich ihn auf Stabilität testen kann und dann nochmal eine Revision vornehmen, wo ich mich auch um den Brumm kümmere.
Geändert habe ich unterm Strich nur die Verbindung zwischen Heizung und Masse (vorher an der V1, jetzt an der Betriebsleuchte) und den Gleichrichter.
Aus welchem Grund das sehr laute Brummen verschwunden ist, ist mir deswegen schleierhaft.
Bezüglich der Hinweise zur XCF82 möchte ich mich besonders bedanken. Ich werde mögliche Anpassungen der Widerstände bei der Revision ausprobieren.
Ich hatte nich wohl zu vorschnell für diese Röhre entschieden, da ich schnell einen Bassverstärker brauchte, alle Teile vorhanden waren und ich dann nur flugs gegooglet hatte. Intereessanterweise verkauft TAD nämlich einen Adapter für die Verwendung von XCF82 anstelle der 7199, der das Pinout anpasst und da das ja kein Noname-Verkäufer auf ---- ist, hatte ich dies als verlässliche Informationsquelle verstanden.
Liebe Grüße,
Gabriel
abaddon:
Hallo Gabriel,
das war und ist keine vorschnelle oder falsche Entscheidung: ich fand es nur notwendig beim Austausch einer Röhre durch eine andere Type den Arbeitspunkt an die neue Röhre anzupassen.
und schön, dass der amp läuft. :bier:
und eine Bemerkung noch an dimashek:
tja, ist eben keine Kathodenbasisschaltung ( von der ich glaube sie verstanden zu haben ) sondern eine "concertina" mit *split load* und da gelten andere Regeln was "Aussteuerbarkeit" angeht :
es mag sein, dass du die negative Halbwelle an der Kathode soweit (140V) aussteuern kannst, die positive Halbwelle wird spätestens bei halber Betriebsspannung nach oben begrenzt.
von den 130 V über der Röhre im AP verbleiben Dir also nur 65V; solch komische Dinge wie Ri und die Tatsache, dass die Röhre eine Mindestanodenspannung braucht um zu funktionieren, begrenzen diesen Head noch weiter und da man ca 35V Up braucht um die benötigten 22/23V Ueff Ansteuerspannungen zu bekommen, kann es im Fall der unsauberen AP Einstellung ganz schnell ganz eng werden.
Das ist im übrigen auch der Grund warum man die concertina nur selten in Gitarrenamps als pi findet, sie klippt einseitig und das gefällt den Gitarrenleuten wohl nicht so sehr.
Liebe Grüße
dimashek:
--- Zitat von: abaddon am 5.05.2022 10:23 ---und eine Bemerkung noch an dimashek:
es mag sein, dass du die negative Halbwelle an der Kathode soweit (140V) aussteuern kannst,
--- Ende Zitat ---
Nichts anderes habe ich gesagt: bis hartes clipping am Gitter entsteht. Also gate Spannung nahe 0V
--- Zitat von: abaddon am 5.05.2022 10:23 --- die positive Halbwelle wird spätestens bei halber Betriebsspannung nach oben begrenzt.
von den 130 V über der Röhre im AP verbleiben Dir also nur 65V; solch komische Dinge wie Ri und die Tatsache, dass die Röhre eine Mindestanodenspannung braucht um zu funktionieren, begrenzen diesen Head noch weiter und da man ca 35V Up braucht um die benötigten 22/23V Ueff Ansteuerspannungen zu bekommen, kann es im Fall der unsauberen AP Einstellung ganz schnell ganz eng werden.
--- Ende Zitat ---
Das ist nicht korrekt!
Man kriegt saubere 80 bis 100V peak aus der Schaltung, (angenommen 100k Last auf jeder Seite) wenn die Triode auf 3mA gebiast ist und etwas steiler ist (geringer Ri) - 12ax7 schafft vielleicht keine 100, aber z.B. 12au7 locker.
Den Grund darfst du selbst rausfinden, denn ich mag es besonders, wenn die leute mir sachen beibringen, von den sie viel ahnung haben
--- Zitat von: abaddon am 5.05.2022 10:23 ---Das ist im übrigen auch der Grund warum man die concertina nur selten in Gitarrenamps als pi findet, sie klippt einseitig und das gefällt den Gitarrenleuten wohl nicht so sehr.
--- Ende Zitat ---
Und auch das ist ... falsch.
Cathodyne (oder eben concertina) reicht, um fette 6550 ins overdrive zu fahren. Und der Grund, warum sie bei modernen Amps wenig benutzt wird, ist ein anderer.
cca88:
--- Zitat von: abaddon am 5.05.2022 10:23 ---Hallo Gabriel,
das war und ist keine vorschnelle oder falsche Entscheidung: ich fand es nur notwendig beim Austausch einer Röhre durch eine andere Type den Arbeitspunkt an die neue Röhre anzupassen.
und schön, dass der amp läuft. :bier:
und eine Bemerkung noch an dimashek:
tja, ist eben keine Kathodenbasisschaltung ( von der ich glaube sie verstanden zu haben ) sondern eine "concertina" mit *split load* und da gelten andere Regeln was "Aussteuerbarkeit" angeht :
es mag sein, dass du die negative Halbwelle an der Kathode soweit (140V) aussteuern kannst, die positive Halbwelle wird spätestens bei halber Betriebsspannung nach oben begrenzt.
von den 130 V über der Röhre im AP verbleiben Dir also nur 65V; solch komische Dinge wie Ri und die Tatsache, dass die Röhre eine Mindestanodenspannung braucht um zu funktionieren, begrenzen diesen Head noch weiter und da man ca 35V Up braucht um die benötigten 22/23V Ueff Ansteuerspannungen zu bekommen, kann es im Fall der unsauberen AP Einstellung ganz schnell ganz eng werden.
Das ist im übrigen auch der Grund warum man die concertina nur selten in Gitarrenamps als pi findet, sie klippt einseitig und das gefällt den Gitarrenleuten wohl nicht so sehr.
Liebe Grüße
--- Ende Zitat ---
Hallo
das mit dem Clipping-Verhalten des Concertina und der fehlenden Liebe der Gitarristen ihm gegenüber, das würde ich so definitiv NICHT unterschreiben...
Käse
Jochen
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