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Jukebox Mono-Röhrenamp AMI R2017 + L2156B - Bauteile-Beschaffung

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julius:
Hallo ihr Lieben,

ich möchte einen AMI R2017 +  L2156B Mono-Röhrenverstärker für eine Jukebox wieder flott machen
und brauche dabei euren Rat bei der Beschaffung der passenden Bauteile.

1.) In der Endstufe ist ein Becherelko verbaut, dessen Werte von den Sollwerten (40/20/20/10 uF @ 450 V) abweichen:
Soll: 40 uF => Ist: 56 uF
Soll: 20 uF => Ist: 28 uF
Soll: 20 uF => Ist: 26 uF
Soll: 10 uF => Ist: 14,5 uF

Vloss zwischen 1-2 %.
ESR 1-3 Ohm.

Der sollte ersetzt werden oder? Aber wie setze ich dies am besten um? Mit einem Becherelko oder 4 einzelnen Kondensatoren?
Eine Option wäre der "JJ 40+20+20+20 µF @ 500 V" in Kombination mit einem einzelnen 20 uF in Reihe geschaltet um auf die 10 uF zu kommen.
Der JJ ist allerdings breiter (40 mm) als der Originale (35 mm) und ich befürchte, dass die Pins das Gehäuse berühren könnten. Ggf. müsste das Loch im Chassi 5 mm breiter gemacht werden.
Hat jemand noch eine andere Idee?








2.) Welche Widerstände und welche weiteren Bauteile sollte ich definitiv austauschen?

Ich freue mich über den ein oder anderen Ratschlag. Vielen Dank!

Schönes Wochenende!

Julius






bluesfreak:
Servus,

Einen 40+20+20+10 Schränklaschen Elko wirst Du in Europa nicht finden, nicht mal bei Jan, den man zuerst frägt.
Ich hätt sowas schon ein paar mal brauchen können aber die einzige Bezugsquelle ist CE Distribution auf der anderen Seite des großen Teiches und deren Qualität schwankt leider etwas, von 3 gekauften war einer DOA und ein zweiter hatte ELF, es kann also sein das man da einen netten Batzen Geld versenkt.
Also am besten versuchen den JJ unterzubringen und ich denke den Sprung von 10uF auf 20uF im letzten Node wirst Du nicht merken, da kannst Du dir den Serienelko sparen...

Gruß
blues

tele05:
> Also am besten versuchen den JJ
> unterzubringen

genau das habe ich neulich auch gemacht.
Schälbohrer war mir zu aufwendig - auf die Späne-Sauerei hatte ich keine Lust.
Ich habe mir ne passende Schraublochstanze im Baumarkt besorgt und das Loch war in 5 min passend.

Wegen der unpassenden Werte würde ich mir keine Sorgen machen.
Bei mir wars ein Single-ended Champ. Der hat jetzt ein zusätzliches Filterglied und ist erst jetzt so richtig brummfrei (Vorschlag von Bierschinken/Sven).

Grüße
Oliver

julius:
Hey, vielen Dank für Eure Beiträge!  :topjob:

Ich habe noch Schwierigkeiten die Gleichrichtung mit der 5U4GB zu verstehen. Vielleicht kann mir da jemand auf die Sprünge helfen.

Für die Heizung stehen vom Trafo 2x 5 VAC zur Verfügung. Diese liegt an PIN 2 und 8 an. Dies bildet die Kathode, um den Heizdraht sammeln sich die Elektronen.
An PIN 4 und 6 liegen die 365 V AC jeweils einmal phasenverschoben an. Dies bildet die Anode. An der Heizung bzw. an PIN 8 liegt ein negatives Potential vor. Mit jeder positiven Halbwelle liegt immer abwechselnd an PIN 4 und 6 ein positives Potential vor. Die Elektronen, die sich am Heizdraht sammeln werden mit jeder positiven Halbwelle von der Anode bzw. den zwei Anodenblechen angezogen. An PIN 8 (DC-OUT) liegt ein negatives Potential der 5 V AC Heizspannung vor und gleichzeitig + 365 V DC. Aber wie kann das sein? Wer kann da etwas Licht ins Dunkle bringen?

Viele Grüße!

Julius

Helmholtz:
Das ist eine Zweiweg-Mittelpunktschaltung, gekennzeichnet durch eine Wicklung mit Mittelanzapfung und 2 Dioden, deren Kathoden verbunden sind und den positiven Ausgang darstellen.
Die Mittelanzapfung wird zum negativen Ausgang und liegt an Masse.
Die 5U4 ist eine Doppeldiode mit gemeinsamer Kathode.
Sie ist direkt geheizt, d.h. der Heizfaden ist gleichzeitig die Kathode.
Der Heizfaden ist so konstruiert, dass sich die 5V Wechselspannung nicht auf die DC-Ausgangsspannung auswirkt.
Die 5V Heizspannungswicklung muss potentialfrei sein (darf keinen Massebezug haben), da sie auf dem hohen positiven Kathodenpotential liegt.

Der (negative) Elektronenstrom fließt von der Kathode zur positiv geladenen Anode.
In der Technik arbeitet man aber mit positiven Strömen.
Hierbei entspricht ein negativer Strom von der Kathode zur Anode einem positiven Strom von der Anode zur Kathode. Das Ergebnis ist dasselbe.

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