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TT LND150 Loop vs Konkurrenz
Stahlröhre:
Lass den 1µF drinn, der ist nicht so wahnsinnig überdimmensioniert wie es auf den ersten Blick wirken mag. Der 22nF mag irgendwie mit normalen Effektpedalen funktionieren, die eine hohe Eingangsimpedanz von z.B. 1Mohm haben (wobei er auch da schon nach meiner Erfahrung die Bässe beschneidet). Aber wenn du jedoch stattdessen mal ein Rack/Studioeffekt nutzt kann die Eingangsimpedanz schnell mal 100k und noch kleiner sein (z.B. TC G-Major, Yamaha SPX90, Lexicon PCM Serie).
Ich hatte z.B. mal ein G-Major 2, das hat eine Eingangsimpdanz von gerade mal 13kohm. Durch das 100k Sendpoti sackt dann erstmal der Pegel gewaltig ab. Dreht man das Sendpoti weiter auf geht auch die Grenzfrequenz immer weiter hoch. Im schlimmsten Fall auf über 600Hz, auch bei Mittelstellung bist du schon jenseits der 100Hz, was man definitiv hört. Auf die generelle Problematik bezüglich des Sendpoti hinter dem Impedanzwandler bin ich schon in #1 eingegangen.
Wenn nun der 22nF gegen 1µF getauscht wird, landest du selbst im schlimmsten Fall bei höchstens 17Hz und stellst so sicher, dass das gesamte Audiospektrum übertragen wird. Den Kondensator nur auf 47nF zu vergrößern wäre ein Tropfen auf den heißen Stein. Wenn ich so durch mein Schaltplanarchiv schaue sehe ich auch bei den meisten Firmen an dieser Stelle mindestens 220nF, tendenziell eher noch deutlich größere Werte.
Meiner Ansicht nach hat sich ein Loop möglichst klangneutral zu verhalten und soll nur Pegel und Impedanzen wandeln. Für die Beeinflussung der Bässe gibt es den EQ und Resonance.
Und bevor es jemand schreibt: Gitarre bedeutet nicht nur 82Hz und aufwärts, gerade runtergestimmte bzw. extended Range Instrumente dringen deutlich in den Tiefbassbereich vor.
frizzy:
Danke dir, dass du mich bzw uns am deinem Wissen und Erfahrung teilhaben lässt, du hast mir wirklich schon oft weitergeholfen und mir viel nähergebracht.
Ja, ich bin jetzt so zufrieden wie es glaub ich geht und kann den Loop jetzt so einsetzen.
Und ja klar, ein Loop ist nicht dafür da meine Bässe aufzuräumen, da gibt es andere Stellen im Amp und spätestens beim Mic Preamp hab ich meinen Hochpassfilter an ;)
Ich bin gespannt ob es diese einfache Lösung in die nächste Revision des Loops schafft :)
Ich bin ja an sich echt Fan von TT aber in meinem nächsten Build werd ich wohl den original Metro Loop verwenden
roseblood11:
--- Zitat von: Stahlröhre am 10.05.2024 12:22 ---Deshalb meine Mod-Vorschläge: ersetze C2 durch 1µF, dreh das Sendpoti voll auf oder ersetze es gleich durch einen einfachen 220k gegen Masse und schmeiß C7 raus. Um den Sendpegel zu steuern musst du dann ein geeignetes Poti (250k-1M) vor den Loopeingang setzen, oder den Spannungsteiler am Eingang anpassen.
--- Ende Zitat ---
Wäre es nicht einfacher, den Eingangsspannungsteiler durch ein Poti zu ersetzen?
Gibt es eigentlich von dem Loop-Kit einen vollständigen Schaltplan?
Bei meinem war nur ein Verdrahtungs- und Bestückungsplan dabei. Bin eigentlich kein Fan von Malen nach Zahlen...
Stahlröhre:
Wie man genau den Eingangsspannungsteiler gestaltet ist jedem selbst überlassen, wichtig ist nur, das man das Poti nicht hinter die Sendstufe, vor den eigentlichen Send setzt.
Die Widerstandswerte sind sehr unterschiedlich jenachdem was für einen Signalpegel die Vorstufe liefert und welchen Pegel du im Loop haben willst. Du kannst z.B. auch über den Input B reingehen und nur ein Poti einsetzen, R13 und R14 musst du nicht zwingend einsetzen. Am einfachsten wäre es vorab die Spannungen mit einem Oszi zu messen und den benötigten Spannungsteiler dann zu berechnen.
Bei einem Mehrkanaler würde ich hinter jedem Tonestack einen Channelmaster vorsehen, der dann den Sendlevel bestimmt. Hinter der Returnstufe kommt dann das eigentliche globale Mastervolume, das auch als Return Master dient, wenn man den Amp mal nur als Endstufe nutzen möchte. Ich habe bei mir noch R11 entfernt und R10 gebrückt, da hier eh ein 1Mohm Poti sitzt.
Ein Plan war bei meinen beiden Loops auch nicht dabei, ich habe mit die Schaltung damals rausgezeichnet. Im ersten Post gibt es einen Link zu den Plänen der verscheidenen Effektwege.
Dirk:
Hi,
--- Zitat von: Stahlröhre am 26.05.2024 22:27 ---Am einfachsten wäre es vorab die Spannungen mit einem Oszi zu messen und den benötigten Spannungsteiler dann zu berechnen.
--- Ende Zitat ---
Dir ist klar, dass sich bei den meisten Anwendern der Messgerätepark auf ein einfaches Messgerät reduziert und die wenigsten der DYL Techniker sind ? Ob Eingang A oder B wird in der Regel durch Try & Error ermittelt und nicht durch Messung.
Die Lösungen müssen so einfach und sicher wie möglich sein. Den Wert des C2 zu ändern ist kein Thema, machen wir, Deine Argumenten sind absolut nachvollziehbar, aber das Send-Poti zu verschieben lehne ich derzeit ab. Solltest Du eine praktikable Lösung haben oder auch weitere Vorschläge, dann gerne direkt bei mir melden, ich bin grundsätzlich für alles offen und schau mir die Dinge an aber im vir dem Hintergrund der Fähigkeiten der Anwender.
Gruß, Dirk
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