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Furzender VOX AC30C2 Rückwand wie festgeklebt am Gehäuse

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Offline Meikel

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Servus Jungs,

bin auch mal wieder da und zwar grad etwas ratlos.

Auf meinem Tisch steht ein schon etwas älterer VOX AC30C2. Der Amp läuft ruhig und ohne störendes Knacken oder Rauschen. Nach 10 Minuten beginnt er hörbar zu furzen - nur bei Amplitudenspitzen.

Das würde ich nun gerne untersuchen wollen - nur kriege ich den Amp nicht geöffnet. Die obere Rückwand wirkt wie festgeklebt am Gehäuse. Nur an der Unterseite kann ich etwas biegen. Sowas kenne ich zwar von älteren Fender-Amps, aber selbst bei Modellen aus den 60ern lassen sich dessen dünne (!) Rückwände eigentlich mit einem beherzten Ruck ohne Bruchgefahr abziehen.

Bei dem VOX geht das nicht. Es scheint, als ob sich bei der thermisch belasteten Kiste mit der Zeit die Gehäuse- und Rückwandkleber durch Diffusion und dem Dauerdruck der Verschraubung und ständigen Aufheiz- und Abkühlintervallen, den langen Gebrauch fest miteinander verklebt haben. Wobei seltsamerweise das Chassis ober- und unterseitig bombenfest mit der RW verbunden ist, oberseitig ist nicht mal ein Hauch eines Luftspaltes zwischen Chassis und RW zu sehen.

- alle Rückwandschrauben sind ab
- alle Seitenschrauben sind gelöst, um die seitliche Spannung auf die RW-Seiten aus dem Gehäuse zu nehmen.

Was tun?  Bleibt nur, Chassis zusammen mit der RW liegend auszubauen, in der Hoffnung, dass das Gesamtgewicht das aus dem Gehäuse löst?

Danke für jede Idee!
« Letzte Änderung: 28.06.2025 17:03 von Meikel »

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Offline tele05

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Moin,

vorab: ich kenne das Teil nicht. Vielleicht ist da doch noch irgendwo eine Verschraubung, die Du übersehen hast?
Ansonsten würde ichs mit nem Föhn probieren. 5 min. Erwärmen bei gleichzeitigem Biegen/Ziehen. Vielleicht tut sich dann was.

Grüße
Oliver

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Offline Meikel

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Servus Oliver,

Ansonsten würde ichs mit nem Föhn probieren...

jau, der Tipp war richtig.

Bin mit einem relativ winzigen Fön (mit breiter Düse) von unten innen bei gleichzeitigem Ziehen an der RW rein, um von innen an die Berührung Chassis - RW zu kommen. Dann habe ich dasselbe Procedere von außen angewendet, jetzt von oben mit dem Fön auf den nicht vorhandenen Spalt Chassis - RW.

Man konnte nun von von unten an der RW weiter vor und zurück ziehen und der Spielraum wurde immer größer, bis man die RW beherzt "abreißen" konnte. Es ist tatsächlich die Verbindung (Dämpfung) von Chassis und RW durch eine Art Klebeband, welches diesen Widerstand brachte.

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Offline tele05

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freut mich.
Bei den aktuellen Temperaturen hätte wahrscheinlich auch einfach ein in die Sonne stellen gereicht.

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Offline Meikel

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Bei den aktuellen Temperaturen hätte wahrscheinlich auch einfach ein in die Sonne stellen gereicht.

Ja, das wäre sicherlich eine Option. Aber das wollte ich nicht.

Ansonsten, was das Furzen angeht: Die vier Endröhren sind hinsichtlich ihrer Anodenströme nach Datenblatt ziemlich ausgelutscht und eine der Endröhren ist mikrofonisch "wie nur ebbes".
Außerdem ist V1 ausgelutscht, sie hat auf beiden Systemen kaum noch einen meßbaren Anodenstrom (der ja nach Datenblatt mit seinen 1,2 mA ohnehin nicht sehr hoch ist).

Der Rest des Amps zeigt sich bzgl. Spannungsmessungen und augenscheinlicher Überprüfung als sehr ordentlich bezüglich seiner Werksqualität. Der Kathodenelko liegt zum Beispiel auf einer Seite der Platine, während der gemeinsame Kathodenwiderstand für die vier Endröhren abseits vom Elko und auf der anderen Seite der Platine angeordnet ist.

Schaun' mer also mal, was der Amp so von sich gibt, wenn er mit den neuen Röhren bestückt ist.

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Offline bluesfreak

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  • Ain`t no tube, ain`t no sound....
Servus,

ich würde in dem Rahmen die Screen und Grid Resistors hochziehen um modernen EL84 zumindest eine angemesse Chance zum überleben zu gehen.
Screen von 100 Ohm auf 1k, Grid von 1.5k auf 2.7k...beeinflusst den Ton praktisch nicht merkbar, macht aber viel für die Röhren.
Ausserdem noch könnte man die Anodenwiderstände der V1 von 100k auf 220k erhöhen (so wie früher), den Top Boost Bright Cap auf 68pf verkleinern (dann schneidet es nicht ganz so), alternativ den Treble Cap im ToneStack auf 47pf reduzieren und den Normal Channel brauchbarer machen indem man  den 330k vor dem Volume brückt, den 220pf Bright Cap auf 100pf reduziert und einen 47pf oder 68pf Treble Peaker über das Volume setzt...( (c) Lyle Caldwell)

Gruß
blues

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Offline Meikel

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Servus Blues,

ich würde in dem Rahmen die Screen und Grid Resistors hochziehen...

ich schreib's auf jeden Fall auf die To-Do-Liste! THX und beste Grüße!  :)

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Offline Meikel

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Sooo,

mit den vier neuen JJ-Endröhren und einer neuen JJ-12AX7S V1 klingt der VOX erst mal schon gar nicht mal so übel.
Er ist, auch relativ leise gespielt, nie steril  clean, sondern hat immer beim Ausklingen des Tones so einen ganz leichten Touch Schmutz im Strattone mit drin. Ich muss gestehen, ob das so sein muss, weiß ich nicht, aber es klingt sehr gefällig. Ich wusste nicht, dass die beiden Celestion Green Backs, die da drin sind, so klingen können.

Beste Grüße
Michael

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Offline Meikel

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Servus,

und hier für Interessierte die Schematics. Ich habe mir erlaubt, die gemessenen Spannungen einzutragen.

Zugegebenermaßen geoutet: Als Spieler von Marshall (JTM45 und Vintage-Modern)- und Fenderamps hatte ich so einen VOX noch nie an meiner Strat. Und dieser Ton - clean selbst in Wohnzimmerlautstärke... Die Strat in den Normal High eingestöpselt, ist die Wiedergabe auch ohne Tone Stack schon sehr angenehm ausgelegt. Tief und voll, mit Hilfe des Tone Cut - Reglers crisp. Mannomann.

Bin tatsächlich irgendwie angefixt.  :)

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Offline bluesfreak

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  • Ain`t no tube, ain`t no sound....
...Und dieser Ton - clean selbst in Wohnzimmerlautstärke... Die Strat in den Normal High eingestöpselt, ist die Wiedergabe auch ohne Tone Stack schon sehr angenehm ausgelegt. Tief und voll, mit Hilfe des Tone Cut - Reglers crisp. Mannomann.
Bin tatsächlich irgendwie angefixt.  :)

Hehe... kenn ich...   ;D
Warte, bis Du mal einen richtig guten alten Vox gehört hast...entweder einer der frühen vor '66, mit gut eingespielten BlueDogs (Chime ohne Ende) oder (tonal eine deutlich andere Kiste) einen der Mitt-70er Birch Stolec oder Dallas mit den BlackBacks... Letzerer hat zwar auch noch viele Vox Gene im Sound, ist aber deutlich rockiger wenn man ihn anschiebt.
Und dann gibts ja auch noch die Möglichkeit, die Kanäle zu brücken (Normal und Brilliant zB) (gibts ja beim CC schon mittels Kippschalter eingebaut)

Gruß
blues

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Offline Meikel

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Servus Blues,

Hehe... Und dann gibts ja auch noch die Möglichkeit, die Kanäle zu brücken...

hör' bloß auf. Das mache ich ja auch so bei meinem Bassman '59 LTD. Ist enorm.  :)
Zum Glück gibt's hier nicht wie im MB so ein Lechz-und Sabber-Emoticon...    8)

Beste Grüße
Michael