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Überlastung der Endstufe z.B. beim SLO? / Berechnung Kennlinien
mac-alex_2003:
Die Kennlinienschar ist klar.
Wenn ich jetzt aber die grundsäzliche Auslegung des AÜ machen möchte muss ich doch so vorgehen:
Ua = 500V
max. Dissipation ist dort näherungsweise 50mA.
Damit habe ich den ersten Punkt der 100%-Arbeitslinie bei 500V/50mA.
Ziehen ich von dort eine Linie so, dass sie die Q-Linie nie überschreitet lande ich bei Ua=0V und Ia = 100mA.
Damit bekomme ich für den A-Bereich eine Primärimpedanz von:
R=500V/100mA = 5k.
Im Class-A-Beitrieb sieht die Röhre 1/2 des Raa des AÜ.
Damit hätte ich einen Raa von 10k. Real sinds aber 3,4-3,5k.
Wo habe ich falsch gerechnet?
Grüße, Marc
Ingo_G:
--- Zitat von: mac-alex_2003 am 25.12.2006 23:51 ---Die Kennlinienschar ist klar.
Wenn ich jetzt aber die grundsäzliche Auslegung des AÜ machen möchte muss ich doch so vorgehen:
Ua = 500V
max. Dissipation ist dort näherungsweise 50mA.
Damit habe ich den ersten Punkt der 100%-Arbeitslinie bei 500V/50mA.
Ziehen ich von dort eine Linie so, dass sie die Q-Linie nie überschreitet lande ich bei Ua=0V und Ia = 100mA.
Damit bekomme ich für den A-Bereich eine Primärimpedanz von:
R=500V/100mA = 5k.
Im Class-A-Beitrieb sieht die Röhre 1/2 des Raa des AÜ.
Damit hätte ich einen Raa von 10k. Real sinds aber 3,4-3,5k.
Wo habe ich falsch gerechnet?
Grüße, Marc
--- Ende Zitat ---
Hallo Marc,
Du hast nicht falsch gerechnet, entweder Du änderst Ua oder den Raa um die Verlustleistung der Röhre nicht zu überschreiten.
Gruß
Ingo
mac-alex_2003:
Das sind doch die Standard-Werte des SLO, und wie geschrieben eine ähnliche Konfiguration läuft bei mir ohne Probleme.
Wenn ich richtig gerechnet habe, dann ist die Röhre dauernd über der Verlustgrenze und sollte bei Vollleistung wohl das Glühen anfangen, oder? Sind aber keinerlei Anzeichen dafür, spielt einwandfrei.
Heißt das im Umkehrschluss, dass alle SLOs und ... die Endstufen völlig überlasten? Kann ich mir irgendwie auch net so unbedingt vorstellen.
Irgendwie bin ich ein wenig verwirrt ...
Viele Grüße, Marc
Ingo_G:
--- Zitat von: mac-alex_2003 am 26.12.2006 00:15 ---Das sind doch die Standard-Werte des SLO, und wie geschrieben eine ähnliche Konfiguration läuft bei mir ohne Probleme.
--- Ende Zitat ---
Hallo Marc
G2 250 Volt ist kein Standardwert für einen Marshall oder einen SLO, da hast Du fast doppeltes Potential, und da ändern sich die Kennlinnien. Lade Dir das Philips Datenblatt der EL34 bei Frank runter, dort gibt es Kennlinien mit Vg2=360 Volt. Probier die selben Einstellungen und Du wirst sehen, dass Du nicht mehr soweit oberhalb der Verlusthyperbel bist.
Gruß
Ingo
mac-alex_2003:
Guten Morgen Ingo (und natürlich alle anderen!)
hab das mal gemacht und hängs in den Anhang.
1) Die Q-Linie ändert sich natürlich nicht, wenn ich Ug2 verändere, da sie ja das Produkt aus Ua und Ia ist.
2) Damit liege ich immernoch genau gleich über der Verlusthyperbel.
3) Die Kennlinienschar ändert sich deutlich gegen negativere Ug1
4) in den Anhängen habe ich ansatzweise die Kennlinienschar umgerechnet für ein Ug2 = 450V. Das sollte der Realität am nächsten kommen.
Checkpunkt ist der Biasstrom bei Ua = 500V: Ia = 30mA bei Ug1 = -42V, der sich so auch in der Realität abzeichnet.
Zur Erklärung der Linien:
Blau gestrichelt: Class-A-Linie ohne Bias-Vorspannung
Blau: auf den richtigen Bias-Punkt von 30mA verschobene Class-A Arbeitslinie
Gelb: Class-B-Arbeitslinie
Rot: Kombinierte Class A/B-Arbeitslinie im Betrieb
1. Grafik: MOP 100Watt mit 1,75k
2. Grafik: Ingos SLO-AÜ 100Watt mit 1,9k
Was ergibt sich jetzt:
5) Würde diese Rechnung stimmen, dann hätten wir bei einem Ug1 von -26V bereits eine Verlustleistung von 59Watt je Röhre. Die würden massiv das Glühen anfangen. Tun sie aber nicht. Die Aussteuerung der Röhren aber gut bis -10V hochgeht sind die -26V absolut real.
6) Eine erhöhte Primärimpedanz von 1,9k wie Ingo den AÜ baut bringt etwas Linderung, das wären aber immernoch 56Watt je Röhre. Da ich annehme, dass Ingos Trafo auch den Originalen entspricht, kann auch diese Rechnung nicht stimmen, oder?
Wo liegt dann der Fehler?
F1) Stimmt die Primärimpedanz nicht? Bzw. sind die 1,9k nicht Raa sondern Ra?
F2) Sind die Annahmen von 1/2 Raa bei PP und Class A sowie 1/4 Raa bei PP und Class B aus der Literatur nicht richtig?
F3) Sind die Spannungen Ua nicht richtig? (da ich die so auch gemessen hab nehm ich das jetzt mal nicht an).
F4) oder doch wo ganz anders?
Weiß jemand da weiter? Würd mich freuen, wenn ich den Knoten aus dem Hirn mal rausbekomme.
Viele Grüße, Marc
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